Samstag
Nun ja, erstmal müssen wir noch auf Montag warten. Die Spannung steigt! Trotzdem oder gerade deshalb legen wir heute am Samstag einen Gammeltag ein. Nur zu 2 Fotos kann ich mich hinreißen.

Der Mont Temetiu wird komplett von einer Wolke verhüllt, bei strahlendem Sonnenschein ☀️.

Ach, und dann gibt’s nochmal ein paar Bilder vom täglichen Reiherbesuch.

Der fühlt sich schon wie zu Hause. Er fliegt an, steigt die Treppe hinauf, sagt guten Tag, krächzt und schreitet das Boot entlang, bis vor zu den Trampolinen. Da kann er aber schlecht fischen und schreitet daher zurück zur Treppe, wo er auf der untersten Stufe die kleinen, das Boot umkreisenden Fischlein beobachten kann. Hin und wieder schlägt er dann zu. 🎣
Sonntag
Ein klassischer Telefonier-Sonntag beginnt. Unsere Müttergespräche werden geführt. Etwas später ziehe ich Klaus den Mast bis zur ‚Mittelstation‘ hoch, damit er die herumhampelnde Kamera wieder richten und befestigen kann. Gleichzeitig begutachtet er die Befestigungen der kleinen Wanten, um sich schon mal gedanklich auf den Austausch vorzubereiten.
Ich halte mal kurz und zwischendurch den Mont Temetiu ohne Wolken fest. Ein ganz seltener Moment!

Jaaa Klaus, ich lass dich wieder runter…
Montag
Die Boatyard öffnet ihre Pforten, endlich! Wir bringen unsere leere Gasflasche rüber, treffen auf einen sympathischen Mitarbeiter und besprechen die Befüllung. Bis morgen Vormittag kann er sie voll machen. Okay 👍. Dann kommt natürlich die Frage nach unserem Paket 📦. Ist es da? Kann er es uns geben? Nein und nein. 👎 Es wird bestimmt heute im Verlauf des Tages gebracht, meint er, und wir können es morgen zusammen mit der Gasflasche abholen. Na gut 😌. Wir zuckeln ab… Siehste, meint Klaus, wie ich es mir dachte. Es war schon bei „Fret“. Die wollten es uns nur nicht geben. Aber wieso??? Keine Ahnung! Aber ein Foto vom Mont Temetiu gibt’s noch. Heute mit etwas Gewölk.

Zurück an Bord ruft Vincent von der Boatyard an. Das Paket 📦 sei da! Jippie 🙌 🥳👏❣️ Wir kommen dann morgen früh wieder. Alles klar! 👌 Bei diesem Handzeichen muss man ja echt aufpassen! Steht es doch in einigen Ländern für ‚Arschloch‘. 🤭 Aber am Telefon ist’s unproblematisch.
Mittlerweile liegen hier in der Bucht 16 Boote. Für die Nebensaison ist das echt viel! Wahrscheinlich hängt das auch mit der Beendigung der Boatyard-Ferien zusammen. Sooo viele haben ein oder mehrere Probleme mit ihrem Boot. Ein interessanter 50 Fuß Kat hat festgemacht. Vielmehr eine interessante Seglerin! Mareike Guhr aus Hamburg, segelt seit 35 Jahren, ist mittlerweile 55 Jahre alt und hat mit ihrem Kat Moana in 4 1/2 Jahren die Welt umsegelt. Eine wahre Powerfrau, die neben unbändiger Segellust auch das ein oder andere Hilfsprojekt am Laufen hat. Sie segelt mit unterschiedlichen Crews, denen sie das Segeln nahebringt und hat dabei ein besonderes Augenmerk auf Frauen gelegt. Reine Frauen-Crews hätten den Vorteil, dass sich Frauen dann automatisch mehr zutrauen würden. Das bedeute aber nicht, dass sie nicht auch dem männlichen Geschlecht das Segeln beibringen würde. Eine wirklich interessante Frau. Klaus kannte sie bereits aus einem Interview mit Trans-Ocean. Ein Verein der seine Stützpunkte über die ganze Welt verteilt hat, und in dem Klaus natürlich auch Mitglied ist.
Dienstag
Und heute holen wir der Königin ihr Kind! Neeeeiiiin, die Wanten!!! Los geht’s. Mit dabei haben wir einen Rucksack zum Einkaufen an der Tanke, und den Benzinkanister vom Dinghy wollen wir auch noch auffüllen lassen. Wir sind noch ein bisschen früh für die Werft und gehen erstmal rüber zur Tanke. Huch, die ist ja abgesperrt und große Tankcontainer stehen kreuz und quer. Nee, mit Tanken und Shoppen ist gerade nichts, sie haben Stromausfall. In einer Stunde könnten wir wiederkommen. Okay, wir warten…

Ich beobachte das Treiben am Hafen und mache ein paar Fotos.

Dann laufen wir zur Boatyard. Ist ja alles nicht weit voneinander entfernt. Der nette Mitarbeiter meint, die Gasflasche sei gefüllt, das Paket 📦 da, aber auch sie hätten Stromausfall und könnten nicht kassieren. Na ja, wir hätten auch Bargeld, so ist’s ja nicht, und die Chandlery hat offen. Klaus möchte unbedingt einen Blick reinwerfen. Nee, meint Maria, das geht leider nicht, sie mache Inventur. Mist! 🤦♂️ Aber Klaus will doch bloß gucken! Und er fasst auch nichts an, versprochen! Okay. Wegen des Pakets 📦 sollen wir zu Vincent ins Büro gehen. Ahhh, bonjour Vincent, ça va? Ça va bien. Und dann erklärt uns Vincent, mit vielen Worten, dass das Abholen des Pakets 📦 auch nochmal was kostet. Aha, das war der Grund, warum uns ‚Fret‘ das Paket 📦 nicht geben wollte. Vincent bekommt halt auch noch mal eine Entgegennahmegebühr von uns. 🙄 Und plötzlich ist der Strom wieder da und es kann abgerechnet werden. Bei der Gasflasche berechnet er 5,5 Liter Butan, obwohl nur 4,5 Liter reinpassen. Das flüstert mir Klaus mal eben noch zu. 🙄 Nun ja, wir bezahlen alles mit einem Lächeln, denn nun halten wir endlich unsere neuen Wanten in den Händen und ziehen glückselig von dannen, packen beides ins Dinghy und zuckeln noch einmal zur Tanke. Die großen Nachfülltanks stehen zwar immer noch kreuz und quer, aber Benzin können wir auftanken.

Kleinigkeiten werden noch eingekauft und dann geht’s zurück zu Yuti. Dort schaut Klaus als erstes ins Paket 📦 und kontrolliert den Inhalt. Sind es die richtigen Wanten, passen die Verbindungsstücke?

Ein dicker Schnaufer entweicht, und große Freude macht sich bei uns breit. Der Inhalt sieht gut aus. 🤩
Wir machen uns gleich an den Umbau der Wanten, werden aber durch ein kleines Regengebiet ausgebremst. Was soll‘s, es gibt ja durchaus noch andere Betätigungsfelder. Der Transducer, der unter anderem unsere Bootsgeschwindigkeit misst, muss mal gezogen und an Bord gründlich gereinigt werden. Immer wenn wir wieder weitersegeln, klemmt das Rädchen, das das vorbeiziehende Wasser in Geschwindigkeit umrechnet.
Aber, aber, dann haben wir doch ein Loch im Rumpf, wenn du das Teil rausziehst und Wasser einströmt. 🤔 Es gibt einen passenden Stopfen, der dann halt ganz schnell eingedreht werden muss, beruhigt Klaus. Na dann…

Oben, zwischen Klaus‘ Beinen sitzt schon der Stopfen. Sehr viel Wasser ist nicht reingekommen, und das fließt weiter in die Bilge und wird von dort wieder rausgepumpt. Das Rädchen wird nun gründlichst gereinigt und mit Spezialantifouling bestrichen, dann trocknen gelassen. Er möchte das ganze Gerät erst morgen einsetzen, damit nicht schon wieder unnötig Meeresgetier sich daran zu schaffen macht! Okay, dann muss ich bloß höllisch aufpassen, dass ich beim Schlafengehen und den Toilettengängen nicht in das offene Loch falle. Normalerweise ist die Luke geschlossen und Wasserflaschen finden dort ihren Platz. Die stehen nun natürlich auch alle aufgereiht in meinem schmalen Gang. Gut, uffbasse!!!
Es hat aufgehört zu regnen. Die Aktion Wantenwechsel kann losgehen. Ich werde Klaus nun viele Male in den Mast hochziehen und wieder runterlassen. Bepackt mit allerlei Zangen, einem Messer, einem Hammer, Ersatzsplinten und noch vielem mehr, sitzt er im Bootsmannstuhl und klammert sich am Mast fest, um nicht dauernd hin- und hergeschaukelt zu werden. Aber, wir machen alles mit viel Ruhe und überhaupt keinem Geschrei. 😁 Am Ende des Tages ist alles so wie es sein soll, und der Mastmittelpunkt wird wieder von zwei neuen, silbrig glänzenden Wanten gehalten. 👏 Bravo 👍. Sogar die Landesflagge weht, neu montiert, an der frischen Want. Wer sagt‘s denn…



Jetzt müssen wir nur noch bei Belastung schauen, ob die Wantenspannung so stimmt. Oder, ob wir nochmal nachspannen sollten. Gut! Zur Belohnung gibt es jetzt ‚Gebrannte Mandeln‘ von RIEGELEIN.

Witzig, was es am anderen Ende der Welt doch immer wieder für deutsche Produkte gibt❣️Und alle, die meinen Schwiegervater kannten, wissen, dass er bei Riegelein seine berufliche Laufbahn als Berater der Geschäftsführung beendete. In erster Linie stellt Riegelein Schokoladenhohlkörper her, und diese, ob Weihnachtsmänner oder Osterhasen, gab es in dieser Zeit satt! 😋
Heute gibt es zum krönenden Abschluss des Tages einen schönen Sonnenuntergang.


Morgen satteln wir die Hühner, die frühen Kräher, und segeln weiter…. ⛵️ …
![Sailing Yuti [maxbutton id="1"]](https://yuti.eu/wp-content/uploads/2021/08/Bild4.png)