Landgang

Wir satteln das Dinghy und reiten über die Brandung ins kleine Hafenbecken hinein. Das und das Festmachen und das Rausklettern, ist alles andere als einfach! Aber mit ein bisschen Gequieke geht das dann doch.

Wir sollen uns links neben dem Bötchen festmachen und dürfen das nicht vor der Treppe tun, so unsere Infos. Okay. Das Hochklettern ist besonders für mich anspruchsvoll! 😅 Und nach hinten muss das Dinghy auch noch gesichert werden.

Nun drückt mein Finger ohne Pause auf den Auslöser… 📸.

Der Popo scheint hier doch eine sehr wichtige Rolle zu spielen!
Bank, Baum, Bauarbeiter.

Wir setzen uns nieder, auf die Bank, unter den Baum, da kommt ein Bauarbeiter auf uns zu und begrüßt uns per Handschlag. Parlez vous français? Un peut, oui, oui… 🤭. Und schon sind wir in einem kleinen Gespräch und sollen morgen um 16:30 Uhr zu ihm kommen, zum grünen Haus, da bekämen wir Obst. 🥭🍌🍈🍋‍🟩🥑 🤗 Davon hatten wir schon gehört, dass die Einheimischen schier im Obst ersaufen und gerne abgeben. Toll! Alles klar, wir sind dabei! Dann laufen wir die kleine Dorfstraße entlang und passieren die Kirche und die Grundschule.

Die Kirche ist zu, in der Schule wird gesungen. Nett❣️Wir laufen weiter, vorbei an Wohnhäusern und Gärten, bis hin zum kleinen Supermarkt.

Es ist alles blitzblank, kein Müll liegt herum, das Gras ist kurz und wird unentwegt mit Motorsensen kurz gehalten.
Auch hier gibt es einen klaren Hahn- und Hühnerüberschuss, im Vergleich zur menschlichen Bewohnerschaft.

Der Supermarkt ist ein „Märktchen“ und très petit. Erstmal kaufen wir nur etwas zu trinken, Schweppes Citrón, Wasser und Kekse, wir wollen noch weiter rumlaufen und uns umschauen. Doch schnell werden wir im Märktchen auf deutsch angesprochen… Ein deutsch-französisches Paar in unserem Alter „quatscht uns von der Seite an“. So würde das meine liebe Schwiegermama bezeichnen. 😂 Wir haben sofort Spaß miteinander und schwingen auf einer Welle. Sie, Stuttgarterin, er Franzose aus Bordeaux. Beide fließend dem Französischen und Deutschen mächtig, beide Vielreisende. Eben waren sie noch in Japan, jetzt sind sie hier auf den Marquesas, wo sie schon vor vielen, vielen Jahren waren und nun die Orte der Vergangenheit besuchen. Sie sind unterwegs per Flieger und Schiff selbst organisiert und so wie es gerade passt, bis sie wieder Zwischenstation machen werden in ihrem Zuhause in Bordeaux. Sehr interessant! Wir werden uns noch öfter begegnen…

Hier verläuft ein Quellflüsschen, welches den Ort mit Süßwasser versorgt.
Die Landschaft ist unglaublich! Ernste Gesichter ragen aus den Felswänden hervor.

Klaus klettert über den Fluss, ich blicke noch ganz verzückt in die Gegend, dann muss ich hinterher. Auf der anderen Seite treffen wir wieder auf Henri und Siggi, dem reiselustigen Ehepaar von eben. Wir hocken uns kurzentschlossen in den Schatten einer überhängenden Felswand und quatschen.

Siggi ist leider nicht mit drauf, sie fotografiert.

Dann brechen die beiden zur Wasserfallwanderung auf, und wir laufen zurück zum Minimarkt und kaufen nochmal ,richtig‘ ein. Also, soweit es der Markt hergibt. Als wir bepackt herauskommen, wartet eine Einheimische auf uns und fragt, ob wir Obst brauchen. Sie spricht nur gebrochen Französisch und die Verständigung ist kompliziert. Aber ja, Obst könnten wir gebrauchen. Pampelmusen? Ja klar, auch Pampelmusen. Sie geht in den benachbarten Garten und dreht eine große Pampelmuse nach der anderen ab. Bei Nummer 7 beteuere ich, dass das absolut reicht, doch sie dreht noch Nummer 8 ab und legt sie mir in meine Tasche, die ich nun kaum noch tragen kann. Wir bedanken uns vielmals ❣️ Und laufen zurück zum Dinghy, sie mit uns mit… Da fallen die ersten Tropfen, sie meint lapidar, il pleut… Wir setzen uns auf eine überdachte Bank und da fängt es auch schon an zu schütten, kurz, aber richtig! Doch was sie jetzt eigentlich will, ist uns nicht so ganz klar. Ahhh, dachte ich es mir doch, sie möchte Geld für die 8 Pampelmusen. Huch 😳, wieviel? 2.500 polynesische Francs. Das sind 20,- Euro. Na gut. 😌 Ich dachte die Bewohner verschenken ihr Obst?! Das waren dann aber teure Pampelmusen! Dann will sie plötzlich morgen für uns kochen. Jetzt geht’s aber hin und her! Mit etwas Unwohlsein verabreden wir uns für morgen Mittag zum Lunch, bei Marie Priscille, hinter dem Fußballplatz im weißen Haus. Ach, da wo sie eben noch die Pampelmusen abgedreht hat, da wohnt sie gar nicht? Sauber! Ach, und bezahlen müssten wir im Voraus, 2.500,- Francs pro Person. Ist das wohl ihr Standardpreis? Gesagt, getan. Nun ja, sie ist barfuß, weit kommt sie mit unserem Geld sicher nicht und für eine Zahnsanierung reicht das Geld auch nicht. Zumal es hier gar keinen Zahnarzt gibt. Wir sind dafür schon sehr gespannt auf morgen Mittag!!! 🫣 Jetzt steigen wir ins Dinghy, knoddeln alles los und sausen mit full Speed über die Brandung zurück zu Yuti und zwar ganz ohne Bekreuzigung! Das machen nämlich die Einheimischen, wenn sie aus dem klitzekleinen Hafenbecken hinaus in die Brandung düsen. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, Amen!
Am Abend gibt es noch einen lustigen Sonnenuntergang mit Bildern.

Elefant mit Tiger im Gepäck.
Käpt’n Blaubär mit einer sehr feuchten Aussprache beim Erzählen seiner Geschichten. Hein Blöd hat er nicht mit im Schlepptau.

Zur selben Zeit macht Siggi genau das gleiche Foto, nur mit Yuti im Vordergrund. Lustig!

Gute Nacht Käpt’n Blaubär, gute Nacht Hein Blöd.

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