Da war doch was⁉️ Und das wird auch noch was‼️🙈
Doch erst einmal gibt es einen richtig schönen Gammeltag an Bord. Erholung von gestern steht an, wir legen die Füße hoch.
Heute steht Shoppen auf dem Plan, was es halt noch so zu shoppen gibt. Denn die Regale leeren sich deutlich von Mal zu Mal. Alles wartet schon auf das nächste Versorgungsschiff. Auch Wasser wird knapp. Wir schnappen uns den letzten 5 Liter Behälter UND 3 Flaschen…


Das is‘n Ding was? Wasser aus der deutschen Vulkaneifel, hier am anderen Ende der Welt… 🤔, verrückt!
Zum Abend gehen wir mit Brigitte und Gerald, den Schweizern, zum Pizza-Restaurant. Wir wollten uns ja auf jeden Fall treffen, um von ihnen zu lernen und Infos über die Marquesas und die Tuamotus zu bekommen. Die Männer nehmen Pizza 🍕, Brigitte und ich Thunfisch mit Reis, Broccoli und Vanillesauce. Es schmeckt wieder hervorragend, auch der anschließende Nachtisch❣️Die beiden sind sehr nett, aufgekratzt (sie) und humorvoll (er). Sie, 64 Jahre alt, er 69 Jahre. Sie, ehemalige Lehrerin und er, Pilot. Wir haben so viele Themen, da reicht der Abend nicht! Das ist schon mal klar!
Am heutigen Nachmittag tuckern wir wieder zu den Schweizern. An Bord gibt’s Espresso, Kekse und Schweppes Zitrone. 😋 So gestärkt düsen wir mit Brigitte an Land, um eine einstündige Wanderung – eine Richtung – zum Sonnenuntergangsausguck zu machen. Gerald kommt nicht mit, ihm geht es heute nicht sooo toll. Sein Postcovid macht ihm zu schaffen. Okay, dann soll er sich besser ausruhen. Sehr blöde Sache! Deshalb haben sie auch beschlossen, keine weiten Passagen mehr zu machen und vorerst in Französisch Polynesien zu bleiben. Why not?! Dabei ist es für sie als Schweizer nicht ganz so einfach, wie für uns Deutsche. Aber, sie haben einen Weg gefunden. Mindestens einmal im Jahr, geht es zurück in die Schweiz, um gesundheitliche Vor- und Nachsorge zu betreiben. So, also Gerald bleibt an Bord, Brigitte und wir marschieren mal los.

Wir sind oben 😅. Verschwitzt aber oben! Brigitte ist fit wie ein Turnschuh, wir nicht ganz so 😉. Nun genießen wir aber den tollen Blick und den schönen Sonnenuntergang.



Wohlweislich haben wir alle etwas zu trinken mit dabei. Und jedesmal müssen Klaus und ich an Marlene denken, meine Mitschwiegermutter (Larissa‘s Schwiegermutter). Sie wies bei unseren gemeinsamen Wanderungen auf den Seychellen immer darauf hin, einen kleinen Rest des Wassers aufzubewahren. Für den Fall der Fälle. 🙂 Noch bevor die Sonne ganz verschwunden ist, machen wir uns auf den Rückweg. Wieder an Bord ist es schon längst stockdunkel. Aber Gerald leuchtet uns den Weg, und auch wir haben eine Taschenlampe dabei. Das war eine richtig schöne Wanderung❣️Erschöpft geht’s in die Falle.
Also viel Wasser haben wir nun nicht mehr im Tank. Daher haben wir beschlossen, heute in eine andere Bucht zu fahren, wo das Wasser klarer sein soll als hier in der großen Bucht. Die Filter sollen sich nicht so schnell wieder zusetzen. Drum Motoren an, Anker hoch, Kurs auf die Hooumi Bucht nehmen und Wassermacher starten. 2 1/2 Stunden soll die Fahrt unter Motor ungefähr dauern. Nur ein einziger Monosegler ankert dort und wir jetzt auch.


Gerne würde ich mal wieder Wäsche waschen, aber ausgehend von 90 Litern Restwasser, müssen wir jetzt erstmal ordentlich produzieren. Ja aber da war doch was? Da war doch was mit dem Wassermacher?! Und so kommt es, dass nach 6 Stunden des Wassermachens, der Wassermacher unregelmäßig jault und sich hörbar quält. Aber was hat er denn? Bei den Fehlerbehebungstipps in der Bedienungsanleitung passt gar nichts. Auch unser digitales Meldesystem sagt nix. 🤔 Klaus entdeckt eine Undichtigkeit bei der Clark Pump. Die ist der Druckverstärker, um genug Druck aufzubauen für das Pressen des Salzwassers durch die Membran. Später wird er dort noch eine weitere Stelle entdecken, die leckt.

Er zieht die Muttern etwas an, was aber den gegenteiligen Effekt hat, nun tropft es stärker. Nicht gut! 👎 Das könnte zumindest mal erklären, warum der Wassermacher nicht mehr auf seine vollen 5,3 bar kommt und bei 4,6 bar verharrt. Das erklärt aber nicht, warum die Feed Pump sich akustisch so quält.
Die Förderpumpe „füttert“ die Clark Pump mit Salzwasser, welches sie zuvor durch einige Vorfilter drückt. Die Untersuchung ist schwierig, da man an nichts richtig rankommt. Noch ist keine Diagnose möglich. Ach herrje, während des ganzen Analyseverfahrens geht auch noch die Frischwasserpumpe kaputt. 🥴 So kann schon mal auf gar keinen Fall die Membran gespült werden. Also, ran an die Frischwasserpumpe. Und wie immer, bei Dunkelheit und ordentlich Wind und Welle…

Ich weiß ja nicht, wie oft uns die Frischwasserpumpe schon genervt hat? Wir tauschen sie aus, gegen die alte, die just mal bereit ist frisches Wasser zu pumpen. Nach längerer Pause ist der Wassermacher nun bereit und fähig zu spülen. Puhhh… Damit sind dann aber auch 30 Liter kostbarem Wassers wieder weg. Gerade mal 100 Liter hatte der Wassermacher unter großen Mühen geschafft.😒
Der Wind pfeift uns mittlerweile gehörig um die Ohren. Eine Ankerwarnung nach der anderen sirent uns zusätzlich ins Ohr. Da kann einem schon Angst und Bange werden, zumal es in dieser Bucht keine weiteren Lichtquellen gibt und es stockfinster ist. Nur Mond und Sterne geben etwas Helligkeit ab. Ich glaube, ich verkrümel mich jetzt mal besser in meine Koje. Bisher mussten wir noch nicht umankern, Klaus hat stattdessen den Ankerkreis jedes Mal ein bisschen größer gemacht. 🫣 Er wird sowieso oben im Salon nächtigen und jetzt erstmal noch ausgiebig im Netz recherchieren … Thema: Wassermacher
Am nächsten Morgen… Wir mussten auch in der Nacht nicht neu ankern. Trotz der Alarme blieben wir fest mit dem Ankergrund verbunden, haben aber ein ordentliches Wollknäul produziert.

Klaus geht noch vor dem Frühstück ins Wasser, um die Wassereinsaugöffnung des Wassermachers zu säubern. Die hat es auch wirklich nötig und ist zu Hälfte zugewachsen. Dann schaut er sich nochmal alles genau an. Die Undichtigkeiten der Clark Pump können nicht behoben werde, es fehlen entsprechende Dichtungssätze und ausgebaut müsste sie auch werden. Daran möchte sich Klaus eigentlich nicht machen. Das ist schwierig und komplex zugleich. Er nimmt Kontakt zu Kevin auf. Kevin sitzt in der großen Bucht von Nuku Hiva und hat eine Spectra Watermaker Vertretung. Jepp, er könnte am Montag um 10:00 Uhr von uns an Bord geholt werden. Tja, dann müssen wir unsere Inselumrundung abbrechen und zur großen Bucht bis Sonntagabend zurück sein. Auch mit Brigitte und Gerald spricht sich Klaus ab und lässt sich beraten. Sie sind der Meinung, dass Kevin mehr der Schreibtischtäter sei, nicht der Monteur. Der wiederum sei Gaël, der, der auch bei ihnen alles Mögliche zur größten Zufriedenheit repariert. Hmm…, jetzt haben wir uns mit Kevin aber schon verabredet und er wäre auch der Richtige, der nötige Ersatzteile besorgen könnte. Wir lassen alles erstmal so, haben Gaël aber im Hinterkopf!
Jetzt macht Klaus den Wassermacher noch einmal an. Upsi, der will sofort wieder spülen. Wieder sind 30 Liter Wasser dahin. Dann baut er doch wieder Druck auf und produziert, wenn auch mühsam, Wasser. Mal schauen, wie lange?!
Ach nee, die Frischwasserpumpe streikt schon wieder. Das ist jetzt echt langsam zum Wahnsinnigwerden‼️ Reparier, reparier,…… Ergebnis, es liegt an den Kontakten, nicht an der Pumpe und nicht am Druckschalter. Das kann natürlich auch der Grund bei der ausgewechselten Pumpe sein. 🤔 Nun ja, jetzt wissen wir es, auch gut. Es folgt nun ein Wassermachen, ein Ausschalten, ein Kurzspülen, immer im Wechsel. Bis, ja bis gar nichts mehr geht. War wohl doch nicht so klug. Erst nach einer laaangen Pause lässt sich die Membran doch nochmal spülen. Das Ergebnis der produzierten Wassermenge ist ……….. zu vernachlässigen. 🫤
Klaus im Glück❣️ In der Nacht kommt ihm ein Gedankenblitz. In grauer Vorzeit kaufte er mal einen lebensmittelechten 100 Liter Wassersack. Den könnten wir jetzt und hier zum Wasserholen nehmen. Das Tolle ist, er findet ihn sogar. 😂

Dann startet jetzt das Projekt, Wasserholen! 😅

Denn hier, in dieser Bucht gibt es Wasser zum Abfüllen. Trinkwasser, gutes Trinkwasser sogar! Das ist auf den Marquesas selten! So, wir satteln das Dinghy und fahren an den Strand, auch Strand ist auf den Vulkaninseln selten, ziehen das Beiboot mit großem Krafteinsatz den Sand hinauf und stapfen mit unserem Sack zum Wasserhahn. 🚰 Es geht 150 Meter vom Dinghy über den Strand, über etwas Rasen, durch einen offenen Unterstand und nochmals über Rasen, bis wir den Wasserhahn erreicht haben. Mit leerem Sack null Problemo! Wir füllen den Sack, vielleicht zur Hälfte oder Dreiviertel, jeder nimmt einen Zipfel, zieht sich die angeknöddelte Trageleine über die Schulter, und im Gleichschritt schleppen wir den Wassersack zurück zum Dinghy. Hinein damit, uff. 😮💨 Jetzt das Dinghy mit aller Kraft wieder ins Wasser bugsieren und zurück zu Yuti schippern. Das Dinghy festbinden, rauskrabbeln und mit aller Kraft den Sack an Bord hieven. Nun den Sack zu zweit vor bis zum Wassertank schleifen, Einfüllstutzen öffnen und das Wasser hineinlaufen lassen. Zum Glück hat Klaus auch noch einen passenden Schlauch, mit dem wir das Wasser einfüllen können. So, das ganze Procedere machen wir heute insgesamt 6 Mal. 🥵 Danach brechen wir fast zusammen. Beine, Schultern, Arme und Rücken sind lahm. PAUSE ‼️
Übrigens, bei einer besonders vollen Ladung ist uns an Deck der Verschluss aufgegangen, und vielleicht 30 Liter Wasser ergossen sich unter lautem Geschrei über unser Vordeck. 🫣
Da kommen Brigitte und Gerald mit ihrer Jetlag angeschippert. Sie wollen morgen, ganz früh nach Tahuata segeln und sich von Freunden verabschieden. Die kennen wir sogar auch. Das sind nämlich die, die nach 45 Jahren Leben an Bord ihr Boot nun verkauft haben und zurück nach Südafrika gehen werden. Lustig!
Ich habe noch ordentlich Sauerkraut im Topf und lade Brigitte und Gerald zum Abendbrot ein. Zum Sauerkraut gibt’s noch Bratkartoffeln und Spiegeleier, fertig. Wir unterhalten uns bestens, bringen die beiden zurück zu ihrem Boot und fallen in die Betten. Gute Nacht. 😴 Stopp! Ich muss unbedingt noch die Bäume auf dem Berggrat bei aufgehendem Mond fotografieren. Die Szenerie erinnert mich an etwas…




Der Mond scheint hell, …

und nun geht es wirklich und tatsächlich ins Bett. Auch für mich.
Wasserholen zum Zweiten:
5 Mal ziehen wir die Schinderei heute durch, dann ist unser Tank voll. 690 Liter Frischwasser können wir nun stolz unser Eigen nennen. Heute ist Sonntag, und wir schippern nach unseren Müttergesprächen zurück zur großen Bucht. Brigitte und Gerald übrigens auch. Wieso das?? Sie haben Wasser in der Bilge, eine Schlauchschelle ist kaputt und ein Relais muckt, was zum Motorausfall führen könnte. Da segeln sie besser wieder zurück und holen Gaël an Bord, zum Reparieren… 😆. Und wir holen morgen Kevin.
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