Das Hochplateau, herausfordernd und wundervoll zugleich

Für den heutigen Tag gibt’s nen Leihwagen. Wir müssen in die Berge, um das Hochplateau zu erreichen. Am Dinghy Dock warten wir auf unseren Verleiher. Diesmal gibt’s keinen Pickup, sondern einen kleinen Quieker.
Klaus = Sparbrötchen!

Na, der ist aber schon reichlich mitgenommen!

Gut, er muss uns ja auch nur bis zum Plateau fahren und wieder zurück. Das wird er wohl schaffen, der kleine, verbeulte Mitsubishi. Los geht’s… 🚗.

Wir fahren dieselbe Straße, wie kürzlich mit den beiden Rollern.
Die Landschaft ist auch beim zweiten Mal einfach nur atemberaubend!
Auch unzählige Pferde mit ihren Fohlen sind wieder mit von der Partie.
Klaus‘ Lieblingsbäume mal von unten fotografiert. Es sieht sooo schön aus❣️

Wir sind ein halbes Stündchen unterwegs, parken am Info-Schild,…

werfen die Rucksäcke über, schnappen die Walkingstöcke und marschieren los.

5 bis 6 Stunden werden für die Wanderung, hin und zurück, 13,5 Kilometer, veranschlagt. Gleich zu Beginn passieren wir eine große Ebene. Sie wird das Battlefield genannt. ⚔️ Hier trafen sich die verschiedenen Stämme der Polynesier und trugen ihre Kämpfe um Macht aus und um ihre immer währenden Konflikte zu klären. Oder wurden mal wieder Menschenopfer gebraucht? Schon blutrünstig, gell?!

Heute grasen auf dem Kriegsschauplatz nur noch Rinder und Pferde.

Moosbewachsene Kiefern säumen das alte Kriegsfeld.
Selbst auf dem Zaunpfahl wächst neues Leben.
Die schönsten Grüntöne schmeicheln Auge und Seele.

Hier fällt so viel Regen, dass auch die Pilze wie im Schlaraffenland leben. Laut Statistik fallen in dieser Region 3000 mm Regen im Jahr. Das ist ordentlich. Gestern hatten wir viele kräftige Schauer in der Bucht, da gab es hier vermutlich noch ganz andere Mengen. Überall stehen noch Pfützen und Wegstücke sind verschlammt. Mal schauen, wie wir unsere Schuhe da heile durchbekommen?

Zuerst empfängt uns das Hochplateau sanftmütig. Das Wetter ist perfekt, der Weg eben und saftig grün. Klaus meint, das wird wohl ein ganz leichter und schöner Spaziergang. ☺️ Und wirklich, wir schauen in wunderschöne Landschaften, durchaus geeignet, um den Hobbits ein Zuhause zu geben…

Überall ist es saftig grün und lange Moosbärte wehen im Wind. Farne sprießen aus jeder Ecke… 🌿

Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. In die beglückende Ferne?

Oder zu den kleinen, märchenhaften Dingen der Natur?

Auch Riesenfarne schmücken unseren Weg.

Doch der Weg bleibt nicht so eben und so gechillt. 350 Höhenmeter müssen wir überwinden. Da geht es rauf und runter. Und eindeutig schlammiger wird es auch. Noch versuchen wir einen halbwegs trockenen Bereich für unsere Tritte zu finden.

Aber es quatscht schon unter unseren Füßen.
Wie ein kurzgeschorener Rasenweg…, aber hier mäht doch niemand. 🤔
Da braucht man nicht raten, woher der Wind bläst.. ☺️

Der Bewuchs ist wild durcheinander. Viele der Pflanzen sind endemisch und das Bild wandelt sich schnell.

Plötzlich geht es in ein dunkles, kleines Wäldchen. Unsere Schuhe haben wir bereits aufgegeben. Dem Modder ist nicht mehr zu entkommen. Einmal kippe ich leicht nach hinten weg und Schlammwasser ergießt sich in meine Schuhe, von hinten rein. Iiiiii…..

Hier gibt es kaum einen Stamm, der nicht dick mit Moos bepackt ist.
Das ist bloß ein Ast, auf dem eine ganze Welt entstanden ist. 😃
Wieder raus aus dem dunklen, dunklen Wald.
Wer ist denn hier langgelatscht? Ein Yeti?
Auf jeden Fall war der barfuß. 🧐
Und seinen Hoden hat er auch vergessen. 🤭 Der „Puffhoden“ steht gut im Saft!
Der Weg ist mal breit, mal schmal, doch immer gut ausgezeichnet. Bald müsste der Küstenstreifen zusehen sein.

Daaa, daa, der erste Blick aufs Meer. 🤩 Hier ist ein beschilderter Ausblick, und die Hälfte des Hinweges soll erreicht sein. Erst die Hälfte??? Puhhh, bin jetzt schon geschafft!

Ach nee, da liegt ja der Drache, den wir schon beim Umrunden der Insel mit dem Boot bewundert haben.

Jetzt mal von oben.

Weiter geht’s. Von nun an werden wir immer wieder tolle Meeres- und Küstenblicke haben. 😀

Und dann sind wir da, am Endpunkt der Wanderung. (Eine Richtung.) Das letzte Stück ging jetzt aber schneller. Wobei, 3 Stunden haben wir schon gebraucht, und geschafft sind wir auch! 😅

Erledigt und durchgeschwitzt.
Vor lauter Flechten, Farnen und Moos, bin ich auch schon ganz zugewachsen, und Fliegen wittern wohl unsere „Verwesung“. 🫢
Fliegen und Dreck!

Da kann ich nicht lange liegenbleiben! Ich bestaune den genialen Blick von hier oben und knipse was das Zeug hält. 📸

Jetzt mal ein bisschen weiter an die Kante ran und zoomen.

Ach guck mal einer an! Den kennen wir doch auch… 🦏.

Genau! Vom Wasser aus…

Und noch dichter…

Jetzt mit Vordergrund,…

und dann auf den Bauch. Ächz, stöhn 🥴

Schööön❣️

Wieder hoch, wird jetzt die andere Seite in den Focus genommen.

Wächst da nicht eine Orchidee?
Tatsächlich! Wie hübsch❣️

Habe ich jetzt alles im Kasten? Bestimmt nicht, ich sollte es mir ins Hirn brennen, dass ich nichts von all der Schönheit vergessen werde. Wir müssen zurück. Sollten wir wieder 3 Stunden brauchen, schaffen wir es gerade noch bis 17:00 Uhr zur Tankstelle, um den Mitsubishi aufzutanken. Also los! Upsi, leichter gesagt als getan. Nach einer längeren Pause tut uns alles weh. Die Knochen, die Gelenke, die Füße… Ach, und meine Schuhsohle rechts ist in Ablösung. 🫤 Egal, wir müssen zurück!

Hinter so einer Biege stehen wir plötzlich Aug in Aug mit 3 Pferden, und hast du nicht gesehen, stieben sie davon, durch die Pfützen und den Mud… Ja, sie sind Fluchttiere. Trotzdem, ein mystischer Moment!

Sind das Tannenbäumchen? Nein, das muss was endemisches sein. Aber was? Keine Ahnung.

Und was fehlt heute noch? Na klar, ich rutsche aus und lande im Dreck. Mein Allerwertester ist nun in Tarnfarbe…, also die Hose. 🫣

Warte….
Dieses Bild habe ich auf dem Hinweg schon mal aus der anderen Richtung gemacht.

Wieder vorbei an den Riesenfarnen,…

Guck mal, da rollt sich gerade ein neues Blatt aus.

passieren wir den toten Baum, hübsch bemoost. Auch tot bietet er was fürs Auge, ich schaue jedenfalls hin, auch zweimal.

Aber langsam kann ich nicht mehr. 13,5 Kilometer, hoch und runter, über Stock und Stein, mit Rucksack auf dem Rücken fordern ihren Tribut. Dachte ich es mir doch… Für die Seele, den Geist ein Traum, für den Körper zum Ende hin eine Strapaze. 🥵 Doch endlich kommt das Battlefield in den Blick.

Die Kühe mit ihren Kälbern sehe ich nicht mehr, stattdessen ganz viele Pferde mit ihren Fohlen. Vielleicht sind die, die vor uns ausgerissen sind ja auch hier mit dabei? Wer weiß?

Ich liebe es, die Pferde hier so frei erleben zu dürfen. Das gefällt mir richtig gut, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass ich nur noch mit letzter Kraft das Auto erreiche. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Stopp beim Supermarkt und laden das Auto mit Wasserflaschen und anderem voll. Das muss ja genutzt werden, dass wir das Auto heute haben. Dann wird noch getankt, Klaus setzt mich und die Einkäufe am Dinghy Dock ab und bringt das Auto zurück. Mit aller letzter Kraft, jetzt aber wirklich, beladen wir das Dinghy, tuckern zurück zu Yuti, hieven dort wieder alles an Bord, verstauen die vielen Wasserflaschen und Co. und fallen aufs Sofa. Tod!
Mir tut alles weh, so dass ich mir wirklich eine Ibu reinpfeife. 💊 Hmmm…, ist nicht sooo gut, ich weiß, aber sie hilft! Klaus geht es tatsächlich gar nicht so schlecht, da bin ich froh. Und wer es glaubt oder nicht, schauen wir zum Abschluss dieses beeindruckenden Tages, noch 3 Folgen Yellowstone. Gute Nacht 😴💤🌙.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert