Wir verlassen heute nicht das Atoll, aber zu neuen Ufern wollen wir dennoch aufbrechen. Wenn, ja wenn das kommende Regengebiet mit ordentlich Wellen im Gepäck durch ist. Das ist auch der Grund, warum wir jetzt nicht los wollen. Hier im Atoll gibt es noch den Ostankerplatz, der auch sehr schön sein soll und gesehen werden sollte. Und ich gehe heute auch noch zum Frisör. Häää??? Der Frisör heißt Klaus Müller, und hält den Rasierer schon in Händen. 🫣 Der mit dem Scherkopf für Kopfhaare ist reaktiviert und geladen worden, und sämtliche Frisörscheren liegen bereit. Jepp, es funktioniert, er schlägt sich wacker. Nur an einer eingearbeiteten Kante muss er nochmal nacharbeiten, den Übergang verbessern. Fertig ✔️ Nun kommt Klaus an die Reihe, und ich schwinge die Schere. Wir sehen durchaus akzeptabel aus, und wenn wir noch ein bisschen üben, brauchen wir auch keinen Frisör mehr. Wieder was gespart… 😁.
Dann kommt die Sonne, und wir entscheiden uns den Ankerplatz im Osten anzupeilen. Ganz vorsichtig schippern wir mit beiden Motoren, Jib, Satellitenbild, Plotter, einem älteren Track und meiner Wenigkeit vorne am Bug stehend dem Ankerplatz entgegen.
2 Stunden werden wir brauchen. Dann sind wir da, und niedliche, palmenbewachsene Inselchen ziehen unsere Blicke auf sich.


Wir ankern diesmal bei knapp 12 Metern Tiefe, und gar kein Riffhai lässt sich blicken, komisch.
Für heute reichts, solche Bommie-Slalomtouren kosten viel Kraft und Nerven.

Mantawatching
Nicht weit vom Ankerplatz entfernt, soll sich eine Manta-Putzstation befinden. Die wollen wir auf jeden Fall unter die Lupe nehmen. Dafür sind wir heute schon gaaanz früh aufgestanden und sitzen um kurz nach 7:00 Uhr im Dinghy. Dieser Manta Point hat zwischen 7:00 und 9:30 Uhr geöffnet, nein… 😂. Aber das soll der Zeitraum sein, in dem die Tiere zur Körperpflege vorbeikommen sollen. Fische warten dann schon auf sie, um ihr reinigendes Tagesgeschäft zu verrichten. Wir ankern am nahegelegenen Bommie und schnorcheln los. Ja wo sind sie denn, wo sind sie denn? Schnorchel hin, schnorchel her, nichts… Keine Mantas, keine Putzkolonne, gar nichts. Schade! Vielleicht ist montags geschlossen? 😂 Ich finde eine Unterwassersandbank, die geradezu ideal als Putzstation wäre. Aber auch hier ist außer einem dicken Drückerfisch und einem Schwarzspitzenriffhai absolut tote Hose. Dann halt nicht. Wir tuckern einen Bommie weiter und schauen uns dort die Unterwasserwelt an. Ja, schön ist es da. Viele bunte Fische, einige nette Korallen und ein großer Schwarm von mitzikleinen Fischchen umrunden den Korallenkopf. Dann wird sich wieder ins Boot gequält und wir tuckern an Land. Eine dicht bewachsene Insel wollen wir zu Fuß umrunden und auf der danebenliegenden, Kokosnüsse organisieren…



Erstmal erkunden wir die gut bewachsene Insel. Hier, im Flachwasser ist fast kein Fisch und gar kein Hai zu entdecken. Ganz anders als an unserem ersten Ankerplatz. Wieso? Keine Ahnung!


Was fliegen hier eigentlich so für Vögel rum? Denn besonders um dieses kleine Inselchen fliegt und piept es allerorts.

Von diesen schwarzen Seevögeln mit ihren weißen Kappen gibt es hier eine ganze Menge. Das sind die schwarzen Weißkappennoddis. „To nod“ heißt nicken. Bei der Balz wird dieser weiße Fleck richtig wichtig, und die Männchen nicken dann ganz eifrig ihren Auserwählten zu. Wenn der silbrig-weiße Fleck gefällt, dann tschakka… 💘. Aber was hier auch in den Lüften unterwegs ist, sind diese weißen Seeschwalben, …

oder auch Feenseeschwalben genannt. Die haben wir zwar auch schon auf den Marquesas gesehen, aber auf dieser Insel scheinen sie gerade zu brüten. Immer wieder fliegen uns ein paar aufgebracht über die Köpfe hinweg.

Auch duftet es hier so wunderbar süß. Das ist der Duft der Tiaré Blume, himmlisch❣️

Die exotische Nationalpflanze von Französisch Polynesien hat wirklich einen einzigartigen, betörenden Duft.





Und jetzt hat sich Kläusi vorgenommen ins Wasser zu steigen und sich zurück treiben zu lassen. Er durchdenkt schon mal sein Vorgehen. 🤭


Langsam, gaaanz langsam treibt er dahin… 😄
Und jetzt geht’s zur Insel nebenan, die Kokosnüsse locken.



Kann uns jemand helfen?? Nee, niemand da… Wir sind mutterseelenallein. Obwohl, die World ARC sitzt uns schon im Nacken.





Wer sagt‘s denn. Da hat er ja doch zwei ergattert. Später werden es drei sein. Nun will er unbedingt zumindest mal eine aufbekommen.


Ja, genau, gut so, Herr Kokosnussspezialist. Jetzt wird der Dinghy Schlüssel zu Hilfe genommen, um hineinzukommen.


Nun geht es zu guter Letzt dem Fruchtfleisch an den Kragen.

Apropos Trockenheit… Viele Kokosnüsse haben es nicht geschafft zu überleben.

Die Gefahr der Trockenheit ist durchaus zu erkennen. Das Ansteigen des Meeresspiegels ist zwar auch nicht als Gefahr von der Hand zu weisen, aber solange die Riffe gesund und in Ordnung sind, geht’s wohl noch.
Naja, wir brechen dann mal wieder auf.

Ich haben aber noch einiges entdeckt, was ich filmen und einsammeln möchte.


Der bleibt aber auch hier, ist ja ein Einsiedler. Aber was ist denn das? Ein Brötchen?

Mit 3 Kokosnüssen und einem Brötchen im Gepäck, tuckern wir zu Yuti zurück. Einige Noddis schwirren um uns herum. Wobei, erst sitzen sie noch und ruhen sich aus…


Jetzt zum Brötchen. Was ist das?


Also, das ist das Skelett eines Herzseeigels, oder kurz und knapp eines Herzigels. Lebendig sieht der ganz anders aus, nämlich so:

Er lässt sich gerne treiben, kann aber auch selbstbestimmt auf Wanderschaft gehen. Aber mal ehrlich, sein Skelett gefällt mir echt besser… 😌.
Ein weiterer, erlebnisreicher Tag geht zu Ende und wir beschließen ihn mit der ersten Folge von „1883“. Diese Kurzserie führt uns zu den Anfängen der Yellowstone Ranch, oder zeigt uns vielmehr den knüppelharten Weg dorthin. Dann mal los…
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