
Jepp, wie gewünscht machen wir uns auf, zum dritten Atoll auf unserer Liste. Tahanea ist ein unbewohntes Atoll und fast ganz unberührt. Nur sporadisch kommen Bewohner der umliegenden Atolle, um Kokosnüsse zu ernten und ihr Schaleninneres zu trocknen, für die anschließende Ölherstellung. Ansonsten erwartet uns Natur pur. Um Punkt 13:00 Uhr wird der Anker gehoben und problemlos geht es durch den Kanal. Ein kleines Motorboot fährt ganz easy peasy vor uns durch. Wir sollten morgen Mittag vor dem nächsten Durchgang stehen. Dafür haben wir 4 Knoten durchschnittliche Geschwindigkeit eingeplant. Tahanea hat 3 Passagen. Die Mittelpassage soll es für uns sein, sie ist die tiefste und breiteste. Aber was soll ich sagen? Wir sind mal wieder zu schnell. Trotz kleinem Jib fahren wir immer einiges mehr als die berechneten 4 Knoten… Das Meer ist wie gewohnt kabbelig und unruhig. Na dann wackeln wir mal durch die Nacht.
Zu früh, zu früh…
Gegen 12:00 Uhr sollten wir uns am Eingang der neuen Passage einfinden. Jetzt ist es 6:00 Uhr am Morgen, und wir sind schon fast da. Hmm… 🤔. Was machen? Zickzack fahren! Um 6:45 Uhr fahren wir die erste Halse und entfernen uns wieder von der Durchgangspassage.

Zeit schinden ist die Devise! Wir sind total gezeitenabhängig, was Aus- und Einfahrten betrifft. Dann ist es endlich soweit, und mit leichtem Mitstrom geht es problemlos durch die Passage.

Dann noch rechts um die Kurve und wir sind da. Der Anker fällt und hält. 😮💨

Etwas später kommt noch ein größerer Monohull angeschippert und ankert 500 Meter von uns entfernt. Es sind Neuseeländer, wie sich’s noch herausstellen wird.
Schnorcheln durch die Passage
Aber zuerst werden mal unsere „Bootsfische“ gefüttert. Ich werfe nur ein paar Haferflocken ins Wasser und ein Sturm bricht los.


Das müssten Masken-Nasendoktoren sein. Witzig sind ihre langen Schwanzflossenfäden. Das sind die ausgezogenen Strahlen der Schwanzflosse, so ist’s recht. Wofür die wieder gut sind? Ich weiß es nicht. Jedenfalls muss ich beim Füttern der Fische an Alva denken, wie sie vor 2 1/2 Jahren auf Phuket bei uns an Bord war und wir gemeinsam ebenfalls Fische fütterten.

Sie fragte mich dann immer: „Omi, noch eine ganze Hand?“ Es war sooo süß❣️Und jetzt werfe ich auch noch eine ganze Hand hinein.😁



Nach diesem Happening nehme ich erstmal, ganz in Ruhe, unseren Ausblick vom Ankerplatz in Augenschein. Schön ist’s hier. 🤩





So, und jetzt ist es an der Zeit, das Schnorchelabenteuer zu starten. Bald haben wir wieder den Wechsel von Ebbe zur Flut, das heißt, das Wasser strömt wieder vom Meer in die Lagune hinein. Genau dann wollen wir uns durch die kleinere Passage der drei schieben lassen. Das Dinghy soll uns dabei ziehen und führen und uns ein Stückweit sichern.

Aber Klaus ist angespannt und macht schier ein Fass auf. Ich muss mich mit einer Leine um den Bauch ans Dinghy festbinden, sonst lässt er mich nicht ins Wasser. Häää 😳? Ich wollte die Leine lieber in die Hand nehmen und flexibel bleiben… Dann fährt er sehr stark in die Mitte des Passes und auch nicht sooo weit raus, wie ich es wollte. Er sorgt sich zu sehr wegen der Brandung und will dort nicht hineingeraten und sterben… Oh, oh, oh…, daran denke ich überhaupt nicht! 🙄 Eben, meint Klaus. 🫣 Am Ende binde ich mich murrend an, und wir platschen ins Wasser.

Also, die Strömung ist gar nicht so dolle und zu sehen gibt’s auch nicht wirklich viel. Ich bin enttäuscht! 😕 Der Meeresboden ist halt komplett von Korallen überwachsen, aber bunte Farben sind nicht wirklich zu entdecken.

Doch wir strömen kontinuierlich durch den Kanal und ziehen das Dinghy weiter in die Mitte. Und plötzlich sehe ich einen dicken, fetten Napoleonfisch im Wasser stehen.

Keine Fischschwärme, keine wartenden Haie, nothing. Nur ein Trupp kleiner, blauer Fischchen ist gerade noch so zu erhaschen. Und dafür jetzt die ganze Aufregung???

Kurz darauf sitzen wir wieder im Dinghy und treffen auf die Neuseeländer, die just durch die Passage wollen. Sie rufen uns noch zu, dass weiter draußen die Stelle mit den wartenden Haien ist, und dass wir gleich rechts am Riff der Passage, eine schöne Schnorchelstelle finden würden. Allerhopp, ganz raus will Kläusi ja sowieso nicht, dann halt zur schönen Schnorchelstelle. Das Dinghy wird an einem Korallenstein befestigt, und befreit kann ich endlich von dannen schnorcheln. Jippie 😀.
Ein paar Faxen kann ich mit meiner Insta machen, gute Fotos liefert sie nicht. Die muss Herr Müller jetzt mit der GoPro machen.






Wirklich große Fische treiben sich vereinzelt hier herum. Auch Haie sind wieder mit von der Partie.




Da veranstaltet ich doch gleich mal ein kleines Unterwasserkarussel um die Koralle herum.
Zum Abschluss gibt’s nochmal ein paar Nasendoktoren. Die von der drolligen Sorte.


Immer muss ich lachen wenn ich sie sehe und an Pinocchio denken. Dem, dem die Nase bei jeder Lüge ein Stückchen weiterwuchs… 🤥.

Könnte bei diesen Gesellen ja auch so gewesen sein, oder??? Auf jeden Fall wächst die Nase weiter, bis der Einhornfisch, wie er auch genannt wird, mit 60 cm ausgewachsen ist. Dann ist die Nase allerdings so lang, dass er nicht mehr mit dem Mäulchen an die Korallen herankommt, um sie abzugrasen. Und was dann? Dann ernährt er sich von Plankton. Sachen gibt’s?!
Wir schwimmen jetzt zum Dinghy, es reicht für heute. An Bord gibt’s etwas zu schmatzen und später den 4. Teil der 2. Staffel von 1923. Mit Folge 7 wäre dieser Lebensabschnitt der Familiengeschichte Dutton dann auch durch. Ich weiß gar nicht, was wir dann schauen? 👀 Ich sage nur, Entzug. 😩
Wie es danach um uns steht und ob der ein oder andere noch Kontakt zu richtig fetten Haien haben wird? Man wird sehen…
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