Begegnung der anderen Art

Wir leihen uns Fahrräder. Auch eine Begegnung der etwas anderen Art, aber nicht die, die ich meine…

Das sind sie, unsere geliehenen Drahtesel. Sie haben 2 Räder, ein Gestell, einen Sattel (für mich etwas zu niedrig, aber festgerostet), einen Lenker, aber ohne Griffe, ohne Klingel, ohne Gangschaltung und ohne Bremsen, eine Kette, die bei mir etwas locker herumschlenkert, eine sehr schwache Rücktrittbremse und einen verrosteten Korb an der Lenkstange. Aber dafür kostet das Rad auch nur 4,- Euro am Tag. Allerhopp! 😅 Bevor wir nun so richtig in die Pedale treten, werfen wir sicherheitshalber noch einen Blick in den Supermarkt. Gibt es jetzt vielleicht Obst und Gemüse?? Nee, leider nicht, auch keine Eier. Trotzdem kaufen wir zwei Sechserpack Wasser, ein Sechser Orangina, ein paar Colaflaschen und etwas flüssigen Proviant für unterwegs. Die Sechserpacks kommen ins Dinghy, der Proviant ins rostige Körbchen. Jetzt aber, wir klappern los. Klaus hat ne leichte Acht im Hinterrad, was soll’s… 😆. Vorbei an der Kirche, …

Aus vielen Muscheln gebastelte Lampen verzieren drinnen wie draußen das Gotteshaus.

geht es die Hauptstraße entlang. Was heißt hier Hauptstraße? Nebenstraßen gibt es keine, vielleicht noch kleine Sandwege. Wir wollen die Bäckerei aufsuchen und dort die Lage peilen. Haben die vielleicht noch etwas zu bieten? Ja, haben sie, bloß keine Backwaren. Es ist auch eher ein kleiner Supermarkt als eine Bäckerei, aber gut sortiert. Mensch, sogar Rotkohlköpfe und Eier gibt es hier. Da muss ich zuschlagen! Zwei Köpfe, zwei 12er Eierstiegen und ein Pack Kartoffelbrei werden gekauft und in den Rostkörben verstaut. Hmm, das bringen wir aber besser nochmal zum Dinghy und schleppen es nicht den ganzen Tag mit uns rum. Okay. Danach quietschen wir nochmals los. An einer klitzekleinen Bretterbudenboutique möchte ich kurz stoppen und reinschauen. Ein weißes Kleidchen hat’s mir angetan. Aber in der Boutique ist gar niemand? Ohhh, doch,… In einer Ecke auf dem Boden, liegt die Verkäuferin und stillt gerade ihr Kind. Ups, da will ich gar nicht stören, das Kleidchen ist eh zu eng, das sehe ich so schon. Auf leisen Sohlen schleiche ich mich wieder raus. Es geht weiter. Nun radeln wir immer gerade aus, weiter und weiter. Immer auf der einzigen Straße, die mittig auf dem Riff, dem “Badewannenrand” verläuft. Rechts Wasser, links Wasser, der “Badewannenrand” ist wahrlich schmal! Die Sonne brezelt auf uns herab, die Landschaft verändert sich von Kilometer zu Kilometer nicht. Nur meine Kette springt einfach so ab. Klaus zieht sie mit Murren wieder drauf, hat er jetzt doch ölige Finger. Ich habe Tempotaschentücher dabei. Wir kehren um, das bringt’s irgendwie nicht und kehren stattdessen ein 2. Mal beim Perlenfarm-Ressort ein. Sofort umgibt uns wieder diese paradiesische Atmosphäre, wunderbar❣️Auch gönnen wir uns ein weiteres Mal ein leckeres Essen. Klaus verschmatzt nen prima Burger mit Pommes und Salat, ich genieße ein Thunfischcarpaccio, ebenfalls mit Pommes und Salat. Beides schmeckt köstlich❣️Satt und durchaus müde, ein Schläfchen im Schatten täte gut, schwingen wir uns erneut auf die drahtigen Esel und radeln nun genau in die entgegengesetzte Richtung. Es gibt dort einen alten Leuchtturm, den man wohl gesehen haben sollte. Nun gut. Wir radeln und radeln, kurz vorm Ziel macht es bei mit krrr…, und die Kette ist wieder ab. 🙁 Jetzt fummel ich sie aber wieder druff und mache nicht so’n Geschiss um meine verschmutzten Hände. 😉 Dann kommt der Leuchtturm.

Ganz schön hoch! Leider ist die Leiter verrostet und mehrfach gebrochen.
Oben muss früher ein richtiges Leuchtfeuer gebrannt haben. Heute strahlt die Sonne von oben runter.

So, nun können wir einen Haken machen, der Leuchtturm ist erledigt. Es geht wieder zurück. An einer passenden Stelle machen wir noch ein letztes Mal Rast und kraxeln zum Außenriff.

Da entdecke ich was…… 🧐.

WAS IST DAS ⁉️

Ist das die Begegnung der anderen Art? Kommen diese “Dinger” aus einer anderen Welt? 🪐 Sind sie per Meteorit ☄️ hierher gelangt? Fragen über Fragen…

Ein schwarzes, wurmähnliches Gebilde, mit Dornen und Handtellertentakeln… Ich muss mir jetzt die dringende Frage stellen: Hatte Klaus bereits Kontakt❓Ist er infiziert worden, oder was❓Er ist völlig verändert, macht einen verwirrten Eindruck, lallt und ist deutlich verlangsamt im kompletten Bewegungsablauf. Oh mein Gott‼️

Er scheint kaum noch zu wissen, wie man von einem Stein aufsteht… Was mache ich jetzt nur mit ihm? 🫣 Wir radeln am besten nach Hause. Schafft Klaus das noch? Ja! Sein Zustand normalisiert sich wieder. 🤣 Die Fahrräder werden abgegeben, das Dinghy bestiegen, zu Yuti getuckert, fertig.
Schluss aus die Maus, für heute reicht’s.

Arbeitssonntag

Mir fällt auf, der Sonntag kristallisiert sich mehr und mehr als Arbeitstag heraus. So auch heute. Wäsche wird gewaschen, Ventile gedreht. Oh, oh, wir haben’s schon wieder schleifen lassen, und sie drehen sich schwer. Zum Glück hat Klaus sein konstruiertes Werkzeug, denn damit geht’s dann doch irgendwie. Danach befüllen wir die Dieseltanks mit je 2 Kanistern à 20 Litern. Die wollen wir morgen an der Tanke nachfüllen. Etwas Diesel ist vertropft, drum schrubbe ich noch die Bootsseiten links und rechts außen. Zu guter Letzt schreibe ich mein Tagebuch, und das war’s für heute.

Tanken und Shoppen

Wir machen mal rüber zur Tanke. Welch Überraschung? Der Dieselkraftstoff ist alle. Baum, das haben wir ja suuuper abgepasst. Aber, der Tankwagen steht schon da, und ab 15:00 Uhr können wir wiederkommen. Na gut. 😌 Aber den Dinghytank können wir mit Benzin auffüllen, und Einkäufe können wir auch machen. Leider gibt es immer noch nichts Frisches, dennoch lassen wir wieder 300,- Euro umgerechnet dort. Puhhh… 😮‍💨. Am Nachmittag beschließen wir, nicht mehr zur Tanke zu fahren, der Kraftstoff ist zwar umgefüllt, aber der soll sich erstmal beruhigen, Schmutzpartikelchen sollen sich setzten. Dann erledigen wir das morgen. Tja, morgen werden wir wohl auch den Anker heben und zum Nordpass rübermachen. Schauen wir mal… 👀.

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