Landgang mit Déjeuner chez Joséphine 😋

Wer reißt uns denn da aus dem Schlaf? Ein lautes Geplatsche, Gerumse und Gekreische…. 🙉🙈🙊.

Hier ist ja wohl die Hölle los❗️

Ein ohrenbetäubendes Spektakel, und das um kurz nach 6:00 Uhr in der Frühe. Zeitgleich jagen die Raubfische. Sie treiben die kleinen Fische zusammen und an die Oberfläche. Dabei kommt ihnen durchaus auch mal Yuti in die Quere, und sie knallen dann bei ihren Sprüngen lautstark an die Rümpfe und unter den Bootsbauch. Die hochgejagte Beute zieht die jagenden Noddis an, die sich dann mit diesem lauten Geschrei auf sie stürzen. Wobei sich die Noddis nicht pfeilschnell ins Wasser hauen, sondern schlürfend die Wasseroberfläche mit den Fischchen absaugen. Randvoll setzen sie sich dann wieder auf die Boote und….
Das werden WIR auch noch am eigenen Bootsleib erleben… 🙈. Jetzt sind wir erst einmal wach. Laufend düsen Beiboote und Motorboote an uns vorbei, also still und einsam ist es hier nicht. Das ist aber okay, denn einsam hatten wir ja schon. Wir hauen uns ins Dinghy und fahren an Land, zum Dinghy Dock. Andere haben natürlich auch diese Idee, wenn auch aus anderen Beweggründen…

Hier haben es welche sehr eilig an Land zu kommen. Gassi gehen mal anders 😂. Ein prima Dinghy Dock empfängt uns, und wir laufen erstmal ein bisschen herum, Sightseeing-Tour en miniature sozusagen.

Das gibt’s ja wohl nicht, ein Coca Cola Automat. 😳

Da schlägt Kläusi’s Herz sofort höher, und der Apparillo wird ausprobiert!

Hat funktioniert, herzlichen Glückwunsch. 🎉
Dann kann es ja gekühlt und gestärkt weitergeben.

Blick zurück.
Blick nach links, upsi, da stimmt was nicht…

Es geht an den Pass, den wir erst kürzlich passiert haben.

Totholz-Impressionen
Was für ein gut erhaltenes Krabbenskelett.

Jetzt ist es bald 11:30 Uhr und wir können Joséphine aufsuchen.

Durch diese Palmengasse müssen wir gehen…

dann sind wir auch schon da.

Das ist hier aber schön❣️❣️❣️

Auf dem Holzdeck, unter Tränenkiefern,…

direkt am Pass, bei herrlichem Sonnenschein und kühlender Brise, sitzen wir hier paradiesisch. 🤗
Ich gehe auch sofort vor, um bei Joséphine, einer Französin etwa in unserem Alter, das Tagesgericht zu bestellen. Sie fragt noch wo wir sitzen und notiert die Bestellung. Wir genießen die tolle und entspannte Atmosphäre nach Strich und Faden. Doch irgendwann, es ist merklich voller geworden und alle essen bereits, fällt uns auf, dass wir noch gar nichts bekommen haben. Hmm 🧐. Ich gehe dann mal vor und frage. Ach Gott ist ihr das unangenehm, sie hat uns glatt vergessen. Kaum sitze ich wieder an unserem wunderschönen Platz, kommt sie auch schon gerannt und serviert das Mittagessen.

Das Essen schmeckt klasse, französisch halt. Ein Stück Gemüsekuchen, geräucherter Thunfisch, knackiger Salat und köstliche Dressings. Und es gibt immer was zu sehen. Die Haushunde sind auch ganz aus dem Häuschen, als ein Jetski-Fahrer mit seinen beiden Töchtern hintendrauf, eine Show abliefert.

Die Mädchen scheinen aber nicht sehr begeistert zu sein. Sie sitzen ganz starr, wischen sich das Salzwasser aus den Gesichtern, juchzen nicht, quieken nicht, gar nichts.

Dafür sind die Hunde umso mehr auf Spannung und bellen.

Man achte auf die Rute, links.

So, dann wird bezahlt, nett auf Wiedersehen gesagt und der Heimweg angetreten.

Auf Wiedersehen, hier kommen wir bestimmt noch mal her!

Zurück auf Yuti trifft uns der Schlag. Das Lachen vergeht uns und die Farbe war ja sowieso schon aus dem Gesicht. Yuti ist vorne am Bug total vollgekackt. Die Reling, das Vordeck, die Rumpfseiten, die Leinen, alles ist voll mit stinkender Noddikacke und ausgekotzten Minifischresten. Jau, man mag es nicht glauben, aber es ist wahr, die fressen ihren Fang nicht restlos auf, die lassen die Hälfte fallen und scheißen noch drauf. Da haben sie uns aber gezeigt was ne Harke ist! Wir weg, sie da. Das kann natürlich nicht so bleiben! Schrubber in die Hand, Wasserschlauch anschließen und schrubben, bis die Scheiße weg ist. Besonders anstrengend ist es, die Rümpfe zu säubern, da man da ja keinen Gegendruck hat und von oben alles runterputzen muss. Danach sind wir beide tot. Aber nicht sooo tot, wie wir es morgen sein werden…

Die Fahrradtour 🚲 🚲

Wir wollen zum zweiten Ort des Atolls, 5 Kilometer entfernt, da es dort einen gutsortierten Einkaufsmarkt geben soll. Auf dem Weg liegt noch das einzige 5 Sterne Resort der gesamten Tuamotus. Da machen wir mal eben Halt und gehen glotzen.

Ja, nicht schlecht!
Hübsch, mit den vielen kleinen Hütten am und im Wasser gelegen.
Absolut klares, türkises und smaragdgrünes Wasser mit vielen kleinen Fischschwärmen lockt zum Baden und Schnorcheln.

Und was liegt noch auf dem Weg? The one and only, das einzige Weingut der gesamten Südsee, der einzige Weinanbau auf Korallensand!

Also bis 16:00 Uhr warten wir hier nicht. Das machen wir mal gesondert, aber auf jeden Fall! Auch wenn wir gar keine Weintrinker und schon gar keine Weinkenner sind, wollen wir diesen einmaligen Wein testen.
Wir radeln weiter. Die Fahrräder sind dieses Mal besser, als die auf Fakarava. Auch wenn diese hier ebenfalls keine Gangschaltung, keine Klingel und keine Handbremse haben, so radeln und radeln wir recht gut. Immer auf der einzigen Straße, auf dem sogenannten Badewannenrand. Es ist auch hier nur ein dünnes Stück Riffland. Die vereinzelten Hütten sehen schon ärmlich aus. Und immer haben die Hüttenbewohner so grottenhässliche Hunde, Kampfhunde, glaube ich. Aber zum Kämpfen sind die ganz und gar nicht aufgelegt, bei dieser Hitze. Jepp, es ist windstill und richtig heiß. 🥵 Der Schweiß fließt. Der Supermarkt, den wir dann erreichen, ist nicht der große Burner. Ein anderer, kurz vorher, ist besser. Wir radeln den gleichen Weg wieder zurück und kaufen dort ein. Obst, Gemüse, Müsli und Getränke. Trinken ist heute unerlässlich!
Noch im Markt, saufe ich die erste Wasserflasche komplett leer. 🫠 Jetzt haben wir zwei vollgepackte Rucksäcke, die auch noch vom Fahrrad getragen werden müssen. Wir platzieren sie in unseren Vorderradkörben, und sofort drückt der schwerere Sack Klaus‘ Schutzblech runter, nichts geht mehr. Hmm… 🫤, da muss der Rucksack irgendwie auf den Gepäckträger. Okay, so geht‘s. Bei einem Foodtruck mit netten Sitzplätzen am Wasser, machen wir für ein frühes Mittagessen Rast. Ein Geheimtipp, wie Klaus meint. Wir sind die ersten Kunden, sitzen ganz nahe am Wasser und bestellen Fish & Chips, Fisch auf Gemüsebett mit Pommes und eine hausgemachte Zitronen-Passionsfrucht-Limonade.

Alles schmeckt vorzüglich, nur die vielen nervigen Fliegen stören und das Meerwasser stinkt. Es weht halt kein Lüftchen. Kleine Schwarzspitzen-Riffhaie und Fischchen, die mit kreisrunden, weißen, offenen Mäulchen die Wasseroberfläche absaugen, drehen ihre Bahnen.

Schlürf, schlürf…

Wie lustig sieht das aus❣️
Mit vollen Mampf- und Gluggerbäuchen hieven wir uns auf die bepackten Drahtesel und fahren zurück. Poah, ist das anstrengend! Wieder an Bord fallen wir fast in Ohnmacht. Gerade schaffen wir es noch, das Dinghy hochzuziehen, dann gilt es den Puls zu senken und abzuschwitzen. Die neue Vogelkacke von heute bleibt kleben, die Einkäufe unausgepackt, ich schmeiße mich in meine Koje und falle in einen komatösen Schlaf. Klaus legt sich in den Salon und hört keinen Piep mehr von mir. Viel wird heute nicht mehr passieren.

Weinprobe

Regenwolken und Schauer begrüßen den heutigen Tag. Vielleicht waschen die ja die Vogelkacke weg? Nee, das schaffen die Schauer auch nicht. Da müssen wir wohl doch wieder ran. Aber so schlimm wie vorgestern ist es diesmal nicht.
Heute wollen wir die Weinprobe machen. Ohne die können wir Rangiroa definitiv nicht verlassen! Bloß wie kommen wir dahin? Nochmal Räder ausleihen? Nee! Dann können wir nur mit dem Dinghy den Wasserweg nehmen. Das ist aber eine ordentliche Strecke, die wir überwinden müssen. Mit einer halben Stunde Fahrt muss gerechnet werden. Wir wollen gleich die erste Möglichkeit um 16:00 Uhr wahrnehmen, also knattern wir kurz nach 15:00 Uhr los.

Schau mal, die Reste eines Regenbogens.
Vorbei am Flugplatz mit wartender Maschine.

Etwas vor dem Weinkeller haben wir auf Google Earth ein Dock entdeckt, wo wir vielleicht anlanden könnten. Das ist vom Wasser aus gar nicht so leicht zu finden. Letztendlich gehen wir neben dem Dock in einen kleinen Wasserarm und ziehen das Dinghy an Land. Etwas zu früh sind wir am Weinkeller und müssen bis Punkt 16:00 Uhr warten, bis die Türe geöffnet wird.

Dann geht es endlich los. Ein junger Polynesier begrüßt uns, wir sind die einzigen Teilnehmer und bekommen unsere ganz private Weinvorstellung. 🍷 Nee, ein roter ist nicht mit im Angebot. Es werden zwar auch rote Trauben angebaut,

übrigens zwei französische Sorten und eine italienische, aber die Trauben werden zu Weißweinen und einem Roséwein verarbeitet. Sogar Preise konnten diese Weine schon einheimsen. Und wer hat das Ganze hier ins Leben gerufen? Na ein Franzose natürlich. Viele Jahre wurde seit 1993 probiert und experimentiert, bis die richtigen Reben gefunden waren, die unter den hiesigen Bedingungen gedeihen konnten und auch der richtige Standort gefunden war. Auf 5 Atollen wurde rumprobiert, bis 1999 der erste Hektar auf einem Motu auf Rangiroa angepflanzt wurde. 1999 folgte der 11. Hektar. Erst 2004 kam es zur Markteinführung. Mittlerweile werden 50.000 Flaschen gekeltert und fast ausschließlich in Tahiti vermarktet. Aufgrund der idealen Bedingungen, kann sogar 2 mal im Jahr geerntet werden. Der Arbeitsweg der Mitarbeiter führt nur übers Wasser, hin zu den Reben.

So möchte man es sich vielleicht vorstellen, so läuft das hier aber nicht.
So läuft die Chose, etwas weniger romantisch.

Überhaupt fällt mir gerade auf, dass auf den Tuamotus die Bewohner gar keinen Blumenschmuck im Haar tragen. Auf den Marquesas war das schon des Öfteren zu sehen.
So, nun aber mal her mit dem Rebensaft. Wir testen insgesamt 4 Weine. Drei Weiße und einen Rosé, drei normale Qualitäten und eine Premiumqualität. Die Entscheidung ist schnell und einstimmig gefallen. Uns schmeckt der weiße Premiumwein am besten! Es ist der „Monamona“, der Süße. Übersetzt heißt Monamona nämlich Süßigkeit. Das passt zu mir 😆. Wir kaufen sogar 2 Flaschen. Aber sooo süß ist der gar nicht.

Dann gibt es zum Abschluss noch eine Rumprobe. Ja, Rum wird hier auch produziert, sogar das dafür nötige Zuckerrohr wird hier angebaut.

Die erste Pressung passiert vor Ort, die Destillation auf Tahiti. Wir sehen aber schon entsprechende Vorrichtungen, um auch die Destillation in Zukunft hier zu bewerkstelligen. Aber ehrlich, der Rum schmeckt mir überhaupt nicht. 😝 Da brennt‘s mir die ganze Speiseröhre weg. Schrecklich!!! Nun ist die Stunde auch rum, die nächste Probe startet, und wieder steht ein Pärchen bereit. Wir sagen vielen Dank, Māuruuru ora und tschüss, nā nā. Es hat richtig viel Spaß gemacht, und merklich beduselt ziehen wir von dannen. 🤪 Na, so schlimm ist es nun auch nicht! Wir finden unser Dinghy und knattern die halbe Stunde wieder zurück zu Yuti. Jetzt geht es allerdings gegen die Welle, und das ist kein Spaß. Die Wellen schlagen und schwappen uns entgegen, da bleibt kein Auge trocken und auch sonst nichts. Aber beduselt ist alles nur halb so schlimm. Noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang erreichen wir unser Zuhause. Viel ist nicht verkackt, wir sind ja auch erst am Nachmittag weg. Aber am Abend kommen jetzt immer ein paar Rußseeschwalben und lassen sich nieder. Da hatte ich ja letztens die kackende Schwalbe auf Video gebannt. Die Rußseeschwalben sind aber gaaanz anders drauf als die Noddis. Eigentlich wollen sie ein Boot immer ganz für sich alleine und machen ein riesengroßes Schreitheater, wenn andere dazukommen wollen.

Bei dem Geschrei, durch den geschlossenen Schnabel wohlgemerkt, bist du ganz schnell wieder nüchtern. 😄 Dennoch liegen wir noch schneller in unseren Betten und schlafen selig und süß. 😴😴

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