Tikehau zu Lande

Um die 530 Einwohner hat dieses Atoll.

Die meisten leben hier im Ort, am kleinen Hafen. Den schauen wir uns heute mal an. Den Hafen? Ja, da machen wir fest und dann geht’s in den Ort.

Wir flanieren über die einzige Straße, am Supermärktchen vorbei und schauen sicherheitshalber mal rein.

Für Coca Cola wird wirklich überall auf der Welt geworben.

Es bleibt nicht beim Schauen, ein paar Lebensmittel werden gekauft und etwas zu Trinken für unterwegs. Die Sonne scheint ordentlich und zwischen den Häusern,…

der Kirche…

und den Bäumen und Palmen…

ist es windgeschützt und wir schwitzen! Auch das ein oder andere verwildert-verwunschene Grundstück sticht mir ins Auge.

Hier wurde wohl etwas zu viel der Augenblick genossen und zack, ist Haus und Hof zugewachsen.
… be wild? Neben der Kirche?

Nee, an dieser Kirche geht’s vorbei, die lange Straße wird bis zum Ende gelaufen, und dort finden wir ein wirklich schönes Plätzchen zum Innehalten. Übrigens werden wir unterwegs immer wieder ganz freundlich gegrüßt, uns wird zugewunken und man lacht uns an.

Diesem Kerle ist allerdings schon alles egal. Er schläft tief und fest mitten auf der einzigen Straße.

Da, wo schon eine kleine einheimische Familie Platz genommen hat,…

Schau an, auch diese Drei haben Coca Cola dabei. Und aus dem Handy säuselt leise polynesische Musik.

setzen wir uns auch.

Ist das ein traumhaftes Plätzchen❣️
Diese Cola ist auch schon getrunken…

Hier sind wirklich alle tiefenentspannt,…

Kater Carlo? Irgendwie sieht er so aus. 🐈

Alle? Nein, nicht alle. Die klitzekleinen Einsiedlerkrebse sind etwas wirr, aber für ihre Verhältnisse flott unterwegs.

Dann kommt ein älterer Mann, weißhaarig, mit Gitarre und Mundharmonika, setzt sich zu uns und fängt an zu musizieren und zu singen.

Er singt gut, sanft, nicht zu laut, polynesisches Liedgut, doch ein Song klingt sehr nach „La Paloma“, Hans Albers und 1943. Ein echtes Seemannslied. Ist das schön❣️Das nenne ich entspannten, polynesischen Lebensstil par excellence. Er spielt einfach so aus Lust und Laune, will nichts dafür haben. Wir freuen uns, bedanken uns herzlich und schlendern zurück zum Dinghy Dock. Es geht nach Hause, gegen die Wellen. Die Strecke ist denkbar kurz, dennoch bin ich ziemlich nass. 💦 Klaus auch. 💦
Den Rest des Tages sprechen wir über unsere nächsten Pläne. Am Ende beschließen wir morgen weiterzufahren. Makatea wäre unser nächstes Wunschziel. Die einzige Insel der Tuamotus. Eigentlich ist Makatea auch ein Atoll, nur wurde es aus Versehen mal 100 Meter in die Höhe gehoben, plattentektonisch. Und seitdem ist es eine ganz besondere Insel mit toller Steilküste und großen Phosphatvorkommen, die die Geschichte Makateas sehr geprägt hat. Eigentlich hat uns Klaus‘ Mama auf die Insel aufmerksam gemacht. Sie las den Bestseller „Das große Spiel“, welcher zu einem bedeutenden Teil auf dieser Südseeinsel spielt. Wir hörten daraufhin das Hörbuch und entschieden, da müssen wir hin. Das Problem ist nur, man kann an keiner Stelle der Insel ankern. Es gibt lediglich 3 oder 4 Mooringbojen, an denen man sein Boot festmachen kann. That‘s it! Auch gibt es keine Landebahn, kein Kleinflugzeug, welches einen dorthin fliegen könnte. Auch leben nur noch wenige Menschen auf dieser besonderen Insel. Gute 60 bis 80 Einwohner sollen es noch sein, aber nichts genaues weiß man nicht. So, wenn wir also dorthin segeln, wissen wir nicht, ob noch wenigstens eine der Bojen frei ist? Leider nutzen ja viele französische Boote kein AIS, wir können sie somit nicht sehen, und Boote auf noforeignland aktualisieren ihre Daten nicht, sind in Wirklichkeit schon wieder weg, die App zeigt sie aber noch dort. So können wir aber tatsächlich 1 Boot dort ausmachen. Der Rest bleibt im Dunkeln. Wir beschließen, wir versuchen es und segeln da mal hin. Klappt es nicht, müssen wir weiter bis Tahiti segeln. Wir sind gespannt!

Auf nach Makatea

Um 11:00 Uhr soll es losgehen. Wir brauchen etwa 2 Stunden bis zum Pass und sind mal wieder etwas zu früh dort. Eine Viertelstunde um genau zu sein.

Trotzdem fahren wir durch und auch heute ist die Passage easy peasy. Kinderleicht gleiten wir hindurch, ohne viel Tamtam.

Rechte Seite…
linke Kanalseite.

Das soll also sooo ein schwieriger Pass sein? Also für uns ist es der leichteste aller Pässe. Freu 😅! Wir segeln wieder einmal ganz gemächlich, bei 11 Knoten Wind und nur mit Jib. Wieder dürfen wir nicht zu schnell sein, um nicht bei Dunkelheit vor Makatea zu liegen. Wir hören lautstark Musik. Die Bee Gees trällern in höchsten Tönen, und wir jaulen kräftig mit. 🙉 Das macht Spaß, es hört uns ja keiner, grins. Solange wir noch im Schutz des Atolls schippern, sind die Wellen flach und es segelt sich bestens. Später wird es dann etwas rauer und unruhiger. Dennoch bleibt alles im Rahmen und ist gut machbar. Ganz ehrlich, wir haben den Pazifik nie anders erlebt, also keine Überraschung. Es geht in die Nacht. Wir sehen fern, hören Hörbücher und Podcasts und schlafen nur wenig (ich), bis gar nicht (Klaus).
In den sehr frühen Morgenstunden erreichen wir Makatea. Es ist noch stockdunkel. Doch ob noch eine Boje frei ist, und wenn ja, ob wir diese überhaupt finden können ohne Tageslicht? DAS bleibt vorerst noch im……. Dunkeln. 🌚




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