Heute ist Sonntag, Telefoniersonntag. Da schreibt Klaus auch gleich noch mal eine kurze Mail an Tapu. Aber Tapu hat sein Handy heute erst gar nicht an. Da können wir wohl nichts erwarten.
Dannnnn erkunden wir die Insel halt auf eigene Faust. Mit je einem vollgepackten Rucksack: Schwimmklamotten, Taucherbrillen, Stirn- und Unterwassertaschenlampen, Kameras, Wasserflaschen, Müsliriegel und Walkingstöcken, machen wir uns um 10:30 Uhr auf den Weg.
Erstmal schnaufen wir uns wieder die 100 Höhenmeter rauf zum Dorfplateau. Dort wirkt alles wie ausgestorben. Tapu‘s Cousin sagte uns letztens schon, dass die Wochenenden hier mehr oder weniger verschlafen werden. 😴😴😴 Ich füge hinzu, da müssen wohl diverse „Räusche“ ausgeschlafen werden, grins. Wir marschieren weiter, es gilt keine Zeit zu verlieren, denn um 18:00 Uhr müssen wir wieder zurück an Bord sein. Warum?18:00 Uhr bei uns, ist 6:00 Uhr am Morgen des nächsten Tages in Deutschland, und da feiert Alva ihren 5. Geburtstag. 🎈 Irre, wie die Zeit vergeht! Nächstes Jahr kommt sie schon in die Schule! Doch heute werden wir erstmal per Video Call dazu geschaltet, wenn Alva aufwacht und ihren Geburtstagstisch in Augenschein nehmen darf. Von uns liegen da natürlich auch ein paar Geschenke, Internet sei Dank. Besonders wartet Klaus auf ihre Reaktion, wenn sie das Buch, „Das geheime Leben der Popel“ entdeckt. 😝 Also, Beine in die Hand und weiter….
Wir wandern immer dem Weg folgend. Ob betoniert oder sandig, ob durch ein kühles Wäldchen oder über heiße, sonnige Freiflächen. Das vorrangige Ziel sind die mit Süßwasser gefluteten Grotten. Die will Klaus unbedingt erleben!

Ich würde schon auch gerne die Phosphat-Abbaugebiete sehen und immer mal wieder ein, zwei, drei oder mehr Fotos schießen….
Zum Beispiel wachsen da und dort gerade so hübsche Blumen am Wegesrand.



Und dann kommen die ersten Ausgrabungslöcher.


Ich sagte doch LÖCHER❕


Also, das sieht ja schon sehr speziell aus!

Es gibt aber noch ein besonderes Grabungsgebiet, das wir uns aber erst nach den Grotten, wenn noch Zeit ist, anschauen werden. Doch dem Pfeil mit der Aufschrift „Belvedere“ = „Ausblick“, möchte ich jetzt und sofort folgen! So viel Zeit muss sein! Nachher lohnen sich die Grotten gar nicht, wer weiß? 🧐.





Dieser Blick, diese herrliche Brise… Sobald ich die Fotos sehe, spüre ich förmlich die erfrischende Weite❣️Dazu muss man natürlich auch erstmal so durchgeschwitzt sein, wie wir es gerade sind. 🥵
Da wir keine Entfernungsangaben haben, wissen wir noch nicht, dass wir schon sehr bald an den Höhlen sein werden. Eigentlich geht’s nur noch die 100 Höhenmeter wieder runter, und dann links um die Kurve.



Die Stirnlampen werden aufgesetzt und ab geht’s ins dunkle Tropfsteingewölbe.


Schnell erreichen wir den Wasserspiegel, sehen ihn aber zuerst gar nicht. Nur im Licht der Taschenlampen wird die Umgebung sichtbar.

Und wo geht es da weiter? Das ist mir gerade so gar nicht klar. Erstmal ziehen wir unsere nassgeschwitzten Wanderklamotten aus und die trockenen Badesachen an. Irgendwie ist das ja ein bisschen bescheuert. Aber gut! Taucherbrillen werden aufgesetzt, die Stirnlampen lassen wir bei unseren Klamotten weiterleuchten, und mit GoPro und Wassertaschenlampen geht’s ins kalte, klare Süßwasser. Uhhhh, ahhhh, ihhhh…. Wieso ihhhh? Klaus entdeckt einen Aal.

Jetzt müssen wir erstmal in Ruhe die Umgebung checken!







Und schwups, sind wir im nächsten Höhlenraum.



















Mann, ist das aufregend!!! So gaaanz alleine, ohne Guide, nur wir zwei Scheißerchen, und keiner weiß, wo wir sind. 🫢 Tja, es hatte halt keiner Zeit für uns, und das zu verpassen, wäre echt schade gewesen. Es ginge jetzt immer noch weiter rein in diese Grotten, aber, wir müssen bedenken, die Taschenlampen leuchten volle Pulle nur etwa eine halbe Stunde. Dann ist’s duster, zappen duster. Da kämen wir wohl nicht mehr raus. Also drehen wir jetzt um. Wir wollen dieses Abenteuer ja nicht auf die Spitze treiben! Und um 18:00 Uhr heißt es telefonieren!!! Allerhopp!

Den Dödel lassen wir jetzt links liegen, wobei ich ganz kurz noch hinschwimmen will, um mir ein Bild von unten zu machen.






Wer hat dort auf uns gewartet? Na der Aal natürlich…


Andere Lebewesen sind uns nicht begegnet, oder wir haben sie nicht bemerkt. Mensch, das war jetzt aber spitze!, würde Hans Rosenthal sagen und in die Luft springen. Wir steigen erstmal aus dem Wasser, staksen zu unseren Sachen, schälen uns aus den nassen Schwimmutensilien und ziehen die nassen Wandersachen wieder an. Ähhh, alles ist nass und kalt, aber das Adrenalin zirkuliert noch im Blut. Also hepp, hepp, raus aus der Höhle, die 100 Höhenmeter wieder rauf aufs Plateau und zurück marschiert.

Wir sind aber noch sehr gut in der Zeit und machen nun noch den Abstecher zum sogenannten Minenfeld. Das soll ein besonders großes Phosphat-Ausgrabungsgebiet sein, das ich noch unbedingt sehen wollte.


Hier haben sie geschuftet, bei brütender Hitze und prasselndem Regen. Haben mit Schaufeln das weiche Phosphat herausgekratzt und die Schubkarren über wackelige Holzbohlen balanciert. Teilweise sind die Löcher bis zu 18 Meter tief, doch heute wächst alles mit Buschwerk, Gräsern und Palmen wieder zu.




Nun geht es aber endgültig zurück.

Um 16:30 Uhr sind wir schon wieder wohlbehalten auf der ebenso wohlbehaltenen Yuti zurück. Super! Dann können wir etwas verschnaufen und danach via Starlink Geburtstag feiern. 🎉Tschau, tschau, nā nā……
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