Wir hauen ab!

Es langt einfach! Die letzten 2 Tage waren sooo anstrengend. Dazu der ständige Lärm der Flugzeuge. Wir wollen hier weg und nach Moorea rübermachen. Auch, wenn der Wellengang und der Wind draußen nach wie vor kräftig sind, und es in den Sternen geschrieben steht, ob wir dort einen geeigneten Ankerplatz finden werden.
Kurzes Statement zu Tahiti. Also, von Europa, diesen extrem langen Weg hierher auf sich zu nehmen, um hier zu urlauben? Nein, das lohnt sich nicht! Aber das haben uns schon so viele Segler vorhergesagt und immer auf Moorea verwiesen, die hübschere Insel von beiden. Wir sind gespannt! Tahiti lohnt sich nur zum Einkaufen 🫣, hat aber sonst nicht wirklich viel zu bieten. Apropos Einkaufen… Die Geschichte mit der Mikrowelle muss noch Erwähnung finden.
Bevor wir uns an den Ausbau der alten Welle machten, testete Klaus die alte erneut. Stille, wie erwartet tat sich nichts. Dann wurde meine Sitzbank abgehoben, um an die Kabel heranzukommen. Dort stach Klaus ein Schalterchen ins Auge, das auf „aus“ stand. Er knipste es an, und siehe da, die Mikrowelle ging….. 😳. Was war denn das jetzt, bitte?????
1 1/2 Jahre haben wir gedacht die Mikrowelle sei kaputt, dabei war nur der Schalter auf „aus“? Wie blöde kann man sein??? Zwar ist die Grillfunktion tatsächlich defekt, bei Betätiging dieser sprang die Sicherung wieder raus, aber die normale Aufwärmfunktion wäre die ganze Zeit gegangen. 🫣 Nun, jetzt haben wir 2 Mikrowellen. Tzzzz… Eigentlich sind wir ja nur wegen der Mikrowelle nach Tahiti gesegelt. Ich lach mich kaputt. 🤣
So, nun aber zurück zum Ablegemanöver. Noch vor 7:00 Uhr ist der Anker oben, und wir fahren durch den betonnten Kanal zum Wartepunkt, kurz vor der Start- und Landebahn. Das Wasser ist erstaunlich ruhig und glatt. Dort wird wieder die Hafenkontrolle angefunkt und um Durchfahrt gebeten. Kein Problem, wir können durch. Bonne journée, bon café, ist der übliche Spruch am Ende jeder Konversation, grins. 👋✋ Wir verlassen Tahiti und nehmen Kurs auf Moorea. Noch ist alles ruhig, das Wasser, und der Verkehr zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Nur auf die Fähren müssen wir auch zu so früher Stunde gut aufpassen! Weiter draußen ist dann schnell Schluss mit Lustig. Nur mit dem kleinen Jib segeln wir gute 9 Knoten, bei 33 Knoten Wind. Jepp, 33 Knoten Wind fetzen uns um die Ohren. Die ordentlichen Wellen kommen zum Glück mehr von hinten und heben und senken uns kräftig.

Leichte Schauer ziehen über uns hinweg.

Jo, es gab schon besseres Segelwetter. Aber egal… Plötzlich hören wir Schläge. Von wo? Wie, was, warum? Vom Dach! Ach du meine Güte, wir haben ganz vergessen, dass unsere ausklappbare Strom-Paneele auf dem Dach festgebunden liegt. Und sooo festgebunden ist sie nun gar nicht mehr! Mehrere Ösen sind schon fast ausgerissen, die Klapppaneele schlägt bei Wind und Welle und regnen tut‘s ja auch noch. 😲 Klaus wickelt eine Leine um die gesamte Paneele und befestigt die Leine unterm Dach. Ein Provisorium, bis er sich eine bessere Befestigung ausdenken kann. Mit nem bisschen Pech, wäre die Paneele völlig ausgerissen und weggeflattert… Aber so hat sie vorher dankenswerterweise noch geklopft und geschlagen. 😉 Und dann noch was… Klaus hatte sich eine zweite Starlink- Antenne, noch in Panama besorgt. Eigentlich bloß zur Sicherheit. Doch seit ein paar Wochen hat er sie aktiviert und über sie einen günstigeren Tarif laufen. Diese kleinere, kompaktere Antenne hatte er einfach locker am Dach befestigt. Also, dass DIE noch da ist und immer noch auf dem Dach hockt, ist das zweite Wunder des heutigen Tages! Schnell sichert er sie mit Klebeband und Kabelbindern. Glück gehabt❣️
Nun, der Weg ist nicht mehr weit, Moorea liegt schon dicht vor unseren Nasen.

Nur noch ein Stückel um die Ecke herum, dann erreichen wir unseren ersten Ankerplatz. Hoffentlich!

Die Inselkulisse sieht magisch aus, auch ohne Sonne. Oder vielleicht gerade ohne Sonne? Der Himmel hängt voller Geigen und es regnet immer noch.

Im Einzelnen…
Hier müssen wir durch, um hinter das Riff zu gelangen. Nicht nur auf dem Satellitenbild sieht die Brandung brandgefährlich aus!

Mit Sprühnebelkronen brettern die Wellen gen Riff. Auf der anderen Seite geht es nicht anders zur Sache. Aber ehrlich, das macht beim Durchfahren gar nichts aus, denn im Kanal selbst ist es trotz 1,8 Knoten Gegenstrom erstaunlich ruhig. Die Devise, schön mittig durch den Kanal zu gehen, gilt natürlich! Okay, das wäre geschafft. Jetzt geht es rechts um die Kurve zum Ankerfeld.

Da wo ich die Kreuze hingesetzt habe, liegen bereits Boote.

Zum Ankern steht nur ein schmaler Saum zur Verfügung. Dahinter wird es zu flach, und Bommies schmücken den Grund. Zur anderen Seite führt noch der sehr schmale Kanal ein Stück weiter, der wird aber auch durch große Korallenköpfe seitlich und ganz hinten begrenzt. Schon beim Hereinkommen haben wir eine Menge Boote dort ankern gesehen. Dummerweise sind auch noch zwei weitere Boote vor uns hereingekommen und belegen jetzt bestimmt die letzten möglichen Plätze… Hach, ist das immer alles eine Nervenanspannung!!! Wir beobachten auf unserem Plotter, wie beide Boote bis zum Ende durchfahren. Auweia, da ist bestimmt schon alles voll. 😶 Wo bleiben WIR jetzt? Gaaanz langsam motort Klaus, Yuti an den bereits ankernden Booten vorbei. Es hat aufgehört zu regnen, wie passend! Ich stehe mal wieder vorne und soll ein Plätzchen finden. Ach nee… Zwischen dem 2. und 3. Boot vielleicht? Nein, der Bereich ist zum Schwojen zu klein. Aber nach dem 3. Boot, da könnte es klappen. Und es klappt. Allerdings haben wir hier und jetzt nur noch eine Wassertiefe von 1,60 Metern. 🫢 Zum Glück braucht Yuti nur 1,20 Meter. Für Monohulls würde das hier gar nicht funktionieren, die haben in der Regel viel mehr Tiefgang. So, das wäre geschafft! War jetzt ja doch gar nicht so schlimm, wie wir es befürchtet hatten. 😮‍💨 Aber, die Anspannung schlaucht uns beide ganz schön! PAUSE!
Am späten Nachmittag hört der Regen dann endgültig auf, aber es bleibt bedeckt. Immer wieder ziehen kräftige Böen über die Insel und zu uns runter. Mit Argusaugen beobachten wir den Anker. Für die Nacht bleibt Klaus im Salon. Sicher ist sicher!

Der nächste Morgen

Die Sonne kommt wieder zum Vorschein, wie schön.

7:15 Uhr

Zum Frühstück gibt’s Pampelmusen, die nicht nur uns beiden gut schmecken.

Ein Mitesser 🤨.

Nun will Klaus die ramponierte Klapppaneele reparieren und begibt sich aufs zugige Dach. Zack, da ist seine Kappe weg, seine Lieblingskappe 🧢. Er jumpt runter, reißt sich die Klamotten vom Leib und springt ins Wasser. Ein Griff, und er hat sie, die Kappe. 😃 Na wo er jetzt schon mal im Wasser ist, kann er auch gleich den Anker checken und die nächstliegenden Bommies begutachten. Jepp, ist alles okay soweit. Dann komm mal wieder raus. 💦
Später, nach einem schmatzigen Eiertoast, fahren wir mit dem Dinghy zum Riff und erkunden die Unterwasserwelt. Die Korallen dort sollen besonders farbenfroh sein…

Stimmt❣️
Also, der Kleene links oben sieht ja schon lustig aus. Ich glaube, der braucht nochmal einen extra Rahmen!
Wie ein kleines Monster. 😝

Das war jetzt wirklich nett. Nun gibt’s Spaghetti mit einer Broccoli-Mandel-Thunfischsauce 😋, und dann genießen wir die Ruhe an Bord und die vielen wunderschönen Blicke.

Der Spirit von Moorea. 🤩 Wirklich schön❣️ Leider kommt morgen was auf uns zu, was Fettes… 😱. Ob wir das auch wieder ungeschoren überstehen werden? Wer weiß das schon….

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