Belvédère, der schöne Blick

Na hoffentlich ist der auch wirklich so schön! Denn wir machen uns weit und breit als einzige zu Fuß auf den Weg. Und, wir haben ja schon das Baden mit den Stachelrochen in den Knochen. Für die Wanderung müssen wir jedoch erst noch eine gehörige Strecke mit dem Dinghy zurücklegen. Ich glaube, an die 5 Kilometer… Zu allererst geht’s vom Ankerplatz vor bis zur Bucht.

Da steht dann gleich mal eine Superyacht herum. Dahinter liegt das gut besuchte Ankerfeld, wo ich über 30 Boote gezählt habe.
Dort geht’s rein, in die tief eingeschnittene Bucht.
Unser Ziel kann man von hier noch gar nicht sehen.
Die Felsenkulisse ist klasse.

Dann tuckern wir fast bis zum Ende der wirklich tief eingeschnittenen Bucht, bis zu einer klitzekleinen Privat-Marina. Laut noforeignland, darf man dort gegen einen kleinen Obolus festmachen, an Land kommen und sogar seinen Müll mitbringen und entsorgen. Na klar haben wir unseren dicken, blauen Müllsack mit dabei.
Ich finde es immer etwas unheimlich, wenn wir mit dem Dinghy so weite Strecken über größere Wasserflächen zurücklegen müssen. Packt‘s das Dinghy? Reicht der Sprit? Kommen nicht zuuu große Wellen, die dann reinplatschen würden? Na ja, so ganz geheuer ist’s mir halt nicht. Aber, wir erreichen den kleinen Yacht Club, finden den Dinghy-Steg, machen fest und gehen an Land. Auf dem Steg findet gerade ein kleines Fotoshooting statt, und Klaus denkt, die junge, hübsche Dame würde ihm zuwinken. Dabei reckt sie nur ihren Arm für eine Pose. 😂
Mit dem Müllbeutel in der Hand suchen wir Monsieur 10.000 Volt, Gilbert Becaud. 😳 Nee, nur Gilbert, den Yacht Club Besitzer, grins. Der ist aber nicht zugegen. Was jetzt? Der Müll kommt wieder zurück ins Dinghy, wir schnappen die Rucksäcke, Hüte und Stöcke und wandern los. Vielleicht ist er da, wenn wir zurückkommen?!
Insgesamt werden es schon an die 5 Kilometer sein, eine Richtung und immer bergauf, bis zum Belvédère. Also in die Hände gespuckt und auf die Plätze, fertig, los…

Wir werden stur der Straße folgen, um uns nicht zu verlaufen.
Alles ist saftig und grün.
Wassermangel herrscht hier nicht.

Nachdem wir gut die Hälfte des Weges gemacht haben, die Steigung war bisher noch moderat, kommt so etwas wie ein Kiosk zum Rasten. Wir rasten❣️ Es gibt selbstgemachte Marmeladen, Eis und Säfte und Touristen. Wie gesagt, die allermeisten lassen sich samt Guide hochkutschieren. Klaus und ich nehmen jeder ein Eis und hocken uns zu einer Tourigruppe dazu. Der Guide meint sofort, wir sind Deutsche. Das sähe er uns an. Hmm…, ist das jetzt gut oder schlecht? 🤔 Er hat seinen Spaß mit uns, wobei in seiner Gruppe auch ein deutsches Paar dabei ist.
Hier laufen wieder einige Hühner frei herum. Ein Huhn mit seinen schon etwas größeren Küken interessiert sich sehr für meine Eiswaffel. Gut, ich krümel sie ihr hin. Ich bin überrascht, denn sie nimmt keinen einzigen Krümel für sich. Sie ruft sofort ihre Kinder

und überlässt ihnen alles. Sind ein paar Stücke zu groß, macht sie sie für ihre Kinder klein und lässt sie wieder fallen. Absolut selbstlos❣️Nach und nach werden die Küken mutiger und erklimmen sogar den Tisch.

Eins will sich sogar an Klaus‘ Eis laben. Stopp, das mag mein Mann aber so gar nicht. Okay, wir sind dann auch fertig und verlassen zeitgleich mit der Tourigruppe den Platz der Erholung. Denn jetzt geht es zur Sache. Es wird viel steiler und viel anstrengender, und es scheint gar kein Ende nehmen zu wollen. Immer kommt noch eine Serpentine und noch eine. Ich mache jetzt keine Fotos mehr und rede auch nicht mehr, bis wir endlich oben sind. Und da ist er dann, der schöne Blick auf den Mont Rotui und die beiden Buchten.

Links die Opūnohu Bay, die sind wir reingetuckert, und rechts die Cook‘s Bay, die James Cook aber nie reingesegelt ist. Sie wurde bloß ihm zu Ehren so genannt. Cook ist, wie wir, die Opūnohu Bay hineingefahren, in den 1770er Jahren.

Ich finde den Blick ohne Menschen davor eigentlich am schönsten.
Aber ein Tourist will uns unbedingt davor fotografisch festhalten. Na gut 😌.

Auch hier gibt’s nen kleinen Stand, und wir genehmigen uns einen kühlen, erfrischenden Zitronen-Ananassaft, aus heimischen Früchten gepresst. Lecker❣️Dann machen wir auch gar nicht mehr lange rum und nehmen den Rückweg in Angriff. Also Rucksäcke auf die nassen Buckel, Stöcke in die Hand und runnerzus…

Zum Glück geht es jetzt ja nur noch bergab. 😅

Der Weg, obwohl an der Straße, ist richtig, richtig schön. Beim Kiosk machen wir noch einmal Pause, Kläusi möchte einen weiteren Saft trinken. Na gut. Mir reicht mein Wasser aus dem Rucksack. Und bitte weiter jetzt, sonst breche ich noch zusammen.

So ein schöner Blick❣️
Warte,…
warte… 🥵.

Doch bald haben wir es geschafft. Wir erreichen die kleine Marina und … sind tot. Naja, fast tot. Jetzt suchen wir wieder Gilbert, finden ihn auf den letzten Drücker, drücken ihm umgerechnet 10,- Euro in die Hand, lassen unseren Müll dort und tuckern wieder von dannen und zurück zu Yuti. Poah 😮‍💨, das war jetzt aber ein langer, ereignisreicher und anstrengender Tag. Wir sind nun aber sowas von fertig mit der Welt und fix und alle. Bei der langen Rückfahrt mit dem Dinghy, sind auch noch Kläusi‘s Hände eingeschlafen. Wir retten uns mit letzter Kraft an Bord und schmeißen uns weg, nee hin… -PAUSE-
Dann wird gestöhnt, gestöhnt und nochmals gestöhnt, es hört uns ja niemand, gegessen, getrunken, Fotos gesichtet und abermals gestöhnt, bis wir uns langsam wieder berappelt haben. Klaus checkt die Wetterlage. Jepp, heute Nacht soll der Wind drehen, zunehmen und unseren Ankerplatz gefährden. Also müssen wir heute Nacht erneut auf der Hut sein! 🥱
Es wird eine Sturmnacht 🌬️💨….

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