Ab ins Dinghy, Müllsack in die Hand und hin zum Marina Dock. Auf der Rampe steht ein Offizieller mit einigen anderen Seglern. Papiere werden ausgefüllt. Ach nee, der ist ja von der Bio Security. Red hin, red her, da meint er, wir können ihm den Müllsack und die 5 Tala auch geben und gut ist. Jau super, so machen wir das und laufen weiter zum Verwaltungsgebäude.

Was kommt mir unterwegs vor die Linse? Ne Kirche natürlich, und viele, viele werden folgen! Überhaupt kommt gefühlt nach jedem andersartigen Gebäude, wieder eine Kirche. 🤔





Mit dem Fahrstuhl geht es in den ersten Stock, zur Immigration. Upsi, na hier hocken ja Massen an Menschen, das wird dauern… 😓. Gar nicht. Eine Nebentür wird geöffnet und wir dürfen eintreten und vor dem Officer Platz nehmen. Er ist sehr geschäftig und will unsere Papiere haben. 😳 Welche Papiere??? Die müssten doch alle bereits bei ihm sein. Wir wollen doch bloß noch unsere Pässe abholen. Schweißausbruch… 🥵. Wir haben doch gestern den Offiziellen im Boot alles mitgegeben. Da wird er unwirsch und sagt, ich habe doch gesagt, Sie sollen die ausgefüllten Papiere mitbringen und bei mir abgeben und nicht irgendwem anders! Er schaut grimmig. Wir sind sprachlos und stottern durcheinander, da fällt bei ihm der Groschen. Yuti? Ihr seid die von der Yuti? Das hatten wir schon zu Anfang gesagt! Ohhh, er hat uns mit anderen, neu eingetroffenen Seglern, verwechselt. Es sind mittlerweile schon wieder 2 Boote eingetroffen. Ihm ist es unangenehm, schnell holt er unsere Pässe, die Stempel sind drin und tschüss… Das ging ja nun gerade noch mal gut, schwitz. Unten im Foyer trinken wir erstmal ein kühles Wasser. Da kommt ein anderes Seglerpaar herein und will auch zur Immigration. Ob die das wohl sind, mit denen der Officer uns verwechselt hat? Sie laufen in den ersten Stock. Jörg, ein anderer deutscher Segler stürmt herein. Er ist bereits vollständig einklariert, hält dennoch Papiere in der Hand. Papiere, die dem eben reingekommenen Paar gehören, die sie aber beim Bio Security Mann vergessen haben. Der hat sie dann Jörg in die Hände gedrückt, Jörg nahm seine Beine noch dazu und sprintete hierher und nun die Treppe hinauf in den 1. Stock. Mensch Leute, was für ein Durcheinander! Was der Officer wohl sagte, als das Paar ohne Papiere vor ihm saß? Kopf ab? Handschellen? Gefängnis? Zum Glück kam Jörg. 😮💨
Wir schlendern jetzt erst einmal zur Kathedrale, dem bestimmt beeindruckendsten Gebäude auf Samoa.



Das ist doch wirklich eine sehr schöne und freundliche Kirchenschiffgestaltung, gefällt mir.
Danach schauen wir noch in ein paar andere Supermärkte hinein, stellen aber fest, dass die mehr oder weniger schlecht sortiert sind. Wenn sie überhaupt frisches Obst und Gemüse anbieten, dann ist das alles andere als frisch. Schimmelige Tomaten, abgehobelte Broccolistrünke und ein paar angefaulte Zwiebeln. Das sieht nicht gut aus. Aber, ich kaufe mir eine neue Unterhose, ein paar Äpfel, die gut aussehen und ein Nutellaglas 😋. Schokoladen gibt es in keinem der Märkte, sie sind nicht klimatisiert und Schokolade würde sofort wegschmelzen. Eigentlich alle Märkte werden von Chinesen betrieben und es gibt allerlei chinesische Fertigprodukte.
Wir laufen dann mal wieder zurück zum Boot. Vorbei am Uhrentürmchen…

und rein zu MC DONALDS.


Jetzt geht’s an der Promenade wieder zurück und vorbei am Sheraton. Quietsch, stopp, halt, da schauen wir auch noch kurz rein. Ein kleiner Cocktail vielleicht noch? 😂

Bis wir aber diese beiden Getränke bekommen, ein Ice Tea und eine Zitronenlimonade, beides pappsüß, vergeht eine Ewigkeit. Auch ist das Hotel eher Mittelklasse, als Nobelunterkunft. Wir beobachten das wenige Treiben in der Lobby.

Aber das ist mal ein Samoaner, wie er im Bilderbuche steht. Groß, massig, riesige Füße, lange geflochtene Haare. Ich hatte gelesen, dass die samoanische Bevölkerung zu den dicksten der Welt gehöre. Ich glaube, sie steht auf Platz 4. Übertroffen von der Bevölkerung Amerikanisch Samoas, die auf Platz 1 der „Dickenliste“ stehen. Bis jetzt kann ich nicht bestätigen, dass die Samoaner dicker seien als die Einwohner auf Französisch Polynesien. Aber sooo viele habe ich ja auch noch nicht gesehen.
Zurück in der Marina herrscht schon ordentlich Halli Galli. Ein Restaurant, ein Etablissement für private Feierlichkeiten, eine Live-Musik-Bar und eine Tanzbar umschließen die Marina. Und schon am frühen Nachmittag glühen ein paar Gäste vor, und Frauen gackern sich lautstark fast zu Tode. Ich glaube, auch wenn hier ein Doppelplatz freiwerden sollte, wir wollten uns hier gar nicht mehr reinquetschen.

Wir juckeln den kurzen Weg zurück zu Yuti, um kurz vor 17:00 Uhr wieder zur Marina zurückzukehren. Doch es schüttet wie aus Eimern. So können wir nicht übersetzen. Nur wenige Minuten vor Fünf verliert der Guss an Kraft, es tröpfelt jetzt nur noch. Regenschirm ☔️ in die Hand und ab. Mit Ralf und Wiebke von der Flora geht’s gemeinsam ins nahegelegenen Restaurant „Paddles“. Ein italienisches Restaurant, und wohl das beste Lokal der Insel. Stilvoll werden wir vom Betreiber, dem Sohn einer Italienerin und eines Polynesiers, oder umgekehrt?, begrüßt und formvollendet und mit allem Charme und Pomp, dem ein Italiener fähig ist, zum Tisch geführt. 😂 Sehr lustig, und das auf Samoa! Wir schlemmen uns durch leckere Hauptgerichte, köstliche Nachspeisen und spülen mit Wein und Wasser nach. Dabei wird angeregt gequasselt und gequatscht. Der Laden ist fast immer voll besetzt. Hier rollt der Tala! Die beiden segeln seit sie sich kennen und sind nun schon seit 6 Jahren mit ihrer Flora unterwegs. Haben die West- und die Ostküste der Staaten besegelt, sind an der Freiheitsstatue vorbei, unter der Golden Gate Bridge durch und bis hoch nach Alaska, wo sie die Einsamkeit und Landschaft verzauberte. Wir erzählen von Thailand, Sri Lanka, Singapur, schwärmen von den Malediven. Von Madagaskar, Südafrika, Brasilien und Kolumbien, und Ralf bekommt große Augen und denkt nochmal über seinen Ausschluss des Indischen Ozeans nach. Den getrauen sich ja viele nicht. Gut, dass wir von Vietnam kommend keine wirkliche Wahl hatten und ihn gleich zu allererst besegelten. Wiebke stellt fest, wie schnell man sich nahe ist, obwohl man sich gar nicht kennt. Das stimmt total und ich stelle das auch immer wieder fest. Es muss mit dem Segeln zusammenhängen und natürlich an dem Zusammentreffen mit Landsleuten in der Ferne liegen. Man fühlt sich gleich verbunden und auf einer Wellenlänge. Das muss es sein. Und, dass man in der Regel nur wenig Zeit gemeinsam hat, da die Segelpläne selten oder nie zusammenpassen oder gar übereinstimmen. So wollen diese beiden Netten, schon Mitte der Woche nach Tonga aufbrechen. Vielleicht trifft man sich noch einmal in Neuseeland. Da wollen fast alle Segler aus der Region im Herbst hinsegeln, bevor die Sturmsaison wieder zuschlägt. Schauen wir mal. Jetzt geht’s sehr müde ins Bettchen. Tschau und guats Nächtle. 👋😴
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