Heute steht der Dieselkauf im Vordergrund. Zuerst gießen wir, das heißt Klaus, alle 6 Kanister à 20 Liter in unsere beiden Tanks. Das klappt super, kein Tropfen geht daneben, aber anstrengend ist dieses Unterfangen immer. Ich helfe, so gut es geht. Dann fahren wir an Land, packen die gut abgewischten Kanister ins Auto und fahren erstmal in die Stadt. Dort besuchen wir das wirklich nette Café „Milani“ und wollen erst einmal frühstücken. Toll voll ist es hier, wir finden aber noch ein Plätzchen. Die Bedienung ist super nett und möchte erstmal wissen, was Thank You, fa‘afetai, auf Deutsch heißt. Dankeschön 😊. Sie merkt es sich und spricht es richtig gut aus. Nett❣️Klaus verschmatzt ein dickes Lachscroissant und ich einen bunten Salat mit Rühreistreifen und knusprig gebratenem Speck. Es schmeckt prima❣️Danach möchte ich noch in einen größeren Klamottenladen und erstehe 2 hübsche Kleider. Einer Straßenverkäuferin nehme ich noch einen geflochtenen Fächer ab, dann geht’s wieder ins Auto und weiter auf unserer Inseltour, diesmal gen Westen. Nee, stopp, da war doch noch was. Ein Mann spricht uns an und meint ganz fröhlich, wir kennen uns doch! Hmmm…? Na von der Immigration! Ach so, ach ja…Er quasselt auf uns ein und luchst uns mal ganz nebenbei 100 Tala, zur Unterstützung seines Fußballclubs, ab. Zwei einfache Halsketten drückt er uns noch in die Hände und zieht fröhlich weiter, nachdem er uns noch den Marktplatz schmackhaft gemacht hat. Also ehrlich, wir kennen den Mann irgendwie nicht, erinnern uns auch nicht an ihn. Wahrscheinlich sind wir eben mal ganz erfolgreich abgezockt worden. 🫣 Aber zum Markt will ich jetzt auch noch. Wir laufen in die besagte Richtung, finden aber nichts. Es wird industrieller und Klaus hat seine berechtigten Zweifel. Werden wir gleich überfallen? Neiiin! Etwas weiter kommt dann die große Markthalle,…


und wir kaufen Papayas, Tomaten, Gurken und Kartoffeln. Das Angebot ist üppig und gut. Ganz anders als in den Supermärkten. So, zurück am Auto geht es jetzt aber wirklich in den Westen.
Dort sind die Grundstücke größer, die Häuser und Gebäude größer UND natürlich auch die Kirchen. Viel größer!











Dann kommen wir noch am internationalen Flughafen vorbei und sind irgendwann am westlichsten Punkt der Insel angekommen. Dunkle Regenwolken auch und wir kehren um. Bei einem größeren Supermarkt namens „Franki‘s“ machen wir halt und kaufen noch das ein und andere ein. Wahrscheinlich wollen wir in wenigen Tagen nach Fidschi aufbrechen. Jetzt besuchen wir nur noch eine Tankstelle, wo wir auch mit Karte bezahlen können. Unser Bargeld brauchen wir noch zum Bezahlen unseres Ankerplatzes und für die Port Clearance, die Hafenfreigabe. Das ist ja immer genau das Papier, das wir für den nächsten Hafen im neuen Land benötigen. Ohne Port Clearance geht’s nicht. Sie bestätigt, dass wir keine offenen Rechnungen haben, keine unverzollten Waren transportieren, kurz um, dass alles auf unserem Boot seine Richtigkeit hat. Und der nächste angepeilte Hafen muss darauf vermerkt sein! Eigentlich ein rein formaler Vorgang für uns, da wir ja kein Handelsschiff sind. Dennoch muss es sein.
Die 2. Tankstelle, die wir anpeilen, hat ein EC-Gerät, Allerhopp. Erstmal tanken wir unseren kleinen Schwarzen auf und dann sollen die 6 Kanister gefüllt werden. Der Tankwart hat aber irgendwie ein Problem damit. Ich verstehe es erst gar nicht. Fünf Kanister sollen mit circa 21 Litern Diesel gefüllt werden, der 6. Kanister mit 19 Litern, da der etwas weniger fasst. Er diskutiert immerzu mit seinem Kollegen auf samoanisch und fragt uns immer wieder, ob mit 20 oder 21 Litern und wieso einmal 19 l ? Es geht überhaupt nicht los? 🤔 Dann kapiere ich sein Problem. Er kann nicht 5 x 21 + 19 rechnen. Denn er muss zuvor in den Tankautomaten die benötigten Liter eingeben. Oh Mann 🤦. Er kann aber auch nicht 100 (5 x 20) + 19 rechnen. Dann gibt er 100 Liter ein und gibt die 19 Liter noch mal ganz separat ein. Einiges später sind unsere 6 Kanister tatsächlich gefüllt, obwohl jeweils 1 Liter mehr reingepasst hätte… Egal. Wir wischen all die verkleckerten Tropfen ab, packen alle Sechse wieder ins Auto und bezahlen die Rechnung. Hoffentlich verstinkern wir das Auto nicht. An der Marina wird alles entladen und Klaus bringt den Wagen, obwohl es erst früher Nachmittag ist, zurück. Tief im Wasser liegend geht’s mit dem Dinghy zu Yuti. Das ist immer ein ganz schönes Gewuchte, bis alles an Bord ordentlich verstaut und gesichert ist. Ich muss jedesmal gut aufpassen, dass mir nicht mal ne Leiste bricht. 🫣 Klaus hat Nackenschmerzen, noch vom Betanken unserer beiden Tanks. Er muss sich immer sehr verbiegen und mit einer Hand den Füllstutzen des Kanisters mit voller Kraft reindrücken, damit der Saft läuft. Gleichzeitig muss er ja auch noch den schweren Kanister halten, während ich den Einfülltrichter festhalte. Jetzt liegt er gerädert auf dem Sofa. Wir schauen nur noch einen Film und wandern früh ins Bett.
Nun auch noch das Ohr👂
Am nächsten Morgen hört er auf dem rechten Ohr nicht mehr viel, empfindet Druck und leichte Schmerzen. Er sucht schon mal nach einem Ohrenarzt, hier in Apia. Er bräuchte eine Ohrenreinigung mit Sauger und dann wahrscheinlich noch Ohrentropfen. Ich glaube, das sucht er hier vergebens. Aber Klaus gibt nicht auf und sucht weiter, stundenlang und wird tatsächlich sehr viel später fündig. Morgen werden wir das größte Krankenhaus der Insel aufsuchen, auch wenn die Kommentare, zumindest über den Zustand des Hauses, unterirdisch sind. 🏥
Eine Attraktion für heute ist noch das Anlegen des Kreuzfahrtschiffs “MS Regatta”, am Industriehafen von Apia.

Sie ist auf einer 40-tägigen Reise, von Bali nach Honolulu. Hier auf Samoa wird sie aber nur bis heute Abend, 18:00 Uhr, bleiben und sich dann mit lautem Tuuuut, Tuuuut, Tuuuut verabschieden und nach Amerikanisch Samoa weiterreisen.

Wir bereiten uns schon mal mental auf den morgigen Krankenhausbesuch vor und genießen noch einen tollen Vollmondabend.

Der Krankenhausbesuch
Die 9 Schritte bis zur Erlösung:
1.) Wir fahren mit dem Taxi zum „neuen“ Krankenhaus. Es ist so neu, dass das Regenwasser vom Dach durch alle Stockwerke tropft. 🤭
2.) Wir betreten das Krankenhaus…

und fahren mit dem Fahrstuhl in den 2. Stock. Oh ha, da sitzen aber viele Menschen überall herum.
3.) Wir suchen die HNO-Abteilung und Klaus meldet sich an.

Das ist unser letzter Restaurantbesuch und nicht das Krankenhaus!

4.) Wir bezahlen das Behandlungsgeld von umgerechnet 10,- Euro (billig!) am Schalter neben dem Fahrstuhl und Klaus bekommt eine Quittung.

5.) Zurück im HNO-Bereich gibt Klaus seine Quittung ab.
6.) Jetzt heißt es warten. Ein Stuhl ist noch frei, Klaus soll sich setzen, er bekommt beim Stehen immer so schnell Rücken. Blitzschnell steht eine mittelalte Frau auf und bietet mir ihren Platz an. Ich weigere mich, aber ohne Erfolg. Sehe ich schon sooo alt aus? 👵🏻 Nun sitzen wir beide, und für die nette Frau wird noch ein Stuhl organisiert. Ich beobachte das Geschehen. Pro Patient kommen im Schnitt noch 2 weitere Familienmitglieder mit, manchmal die ganze Familie.

7.) Klaus wird zum Blutdruckmessen gebeten, gleich im Gang um die Ecke. Auch die Blutsättigung wird überprüft. Beides ist in Ordnung.
8.) Wir warten…
9.) Klaus wird ins Ärztezimmer gerufen, ich folge. Drei jüngere Damen sind im geräumigen Zimmer. Ich vermute, eine Ärztin, eine medizinisch-technische Assistentin und eine sanft singende Helferin. Die Atmosphäre ist sehr gelassen und fröhlich. 😊 Die Ärztin möchte erstmal das Problem erfahren. Aha, Ohr ist zu. Benutzen sie Wattestäbchen? Ja, aber nur ganz vorsichtig und äußerlich… 😉. Dann schaut sie sich das gesunde Ohr an, danach das verstopfte. Oh ja, da ist was drin. Klaus soll sich nun auf den Behandlungsstuhl zur medizinisch-technischen Assistentin setzen, diese zückt den Sauger und saugt den ganzen Kladderadatsch heraus. Klaus beginnt zu grinsen, er hört wieder was! Die junge Helferin singt leise die ganze Zeit und sorgt für Hygiene. Klaus ist erleichtert und glücklich, die drei Damen lachen und freuen sich auch. Nett❣️Zuletzt stellt die Ärztin noch ein Rezept für antibiotische Tropfen aus und gibt Klaus die Behandlungsart und Dauer mit auf den Weg. 3 x täglich, 4 Tropfen, 20 Minuten einwirken lassen und das 5 Tage lang. Okidoki! Strahlend und dankbar verabschieden wir uns und verlassen das Etablissement.
Jetzt besorgen wir noch die Tropfen, die auch sehr günstig sind, machen gleich die erste Ladung ins Ohr, warten und laufen zurück zur Marina. Mensch, das war doch jetzt alles richtig gut. 👍 Jepp! Unterwegs kommen wir noch am Scalini‘s vorbei, kehren ein und frühstücken erstmal so richtig, schmatz.


Als wir wieder an Bord sind, ist der Vormittag rum, der Nachmittag wird gechillt.
Der nächste Tag
11 Boote liegen jetzt schon mit uns im Ankerfeld von Apia. Mit so vielen Seglern hätte ich hier jetzt gar nicht gerechnet. Wir hingegen denken über unsere Abreise nach. Klaus‘ Ohr ist ja nun sauber, und es könnte eigentlich weitergehen. ⛵️
Ob? Oder ob nicht? Und wenn ja? Was das dann wieder für Vorbereitungen mit sich bringt, und welche Bürokratiemonster besiegt werden müssen? Das gibt’s dann beim nächsten Mal. 👋✋👋
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