Das Hotel mit Geschichte und koloniales Wahrzeichen und Symbol der britischen Vergangenheit dieses Landes.

Die Eröffnung war 1914, im März, die Wiedereröffnung 2014, exakt 100 Jahre später. Dazwischen brillierte es in den 1920er bis in die 1960er als Nobelunterkunft für reiche Kreuzfahrer, Adelige, Politiker und viele gekrönte Häupter. 1953 stattete das Oberhaupt, Queen Elisabeth II, dem Land ihren ersten Besuch ab und winkte vom größten Balkon des Hauses einem jubelnden Volk zu.

In den 1980er und 1990er Jahren verfiel das Haus und wurde sogar geschlossen. Nach liebevoller und aufwändiger Restaurierung und Anbau zweier moderner Seitenflügel, wurde es 2014 wiedereröffnet. 11 Jahre später treten wir dann mal ein, Mr. and Mrs. Muller aus Germany… 😎🤓 “Ü” gibt es hier nicht.





Dann bestaunen wir die Poollandschaft und den Blick aufs Meer.

Und als wäre er eben nicht satt geworden, bestellt sich mein Mann in der Bar Launch noch mal fett Fish & Chips. 🤭

Ich beobachte lieber die tiefhängenden Geigen über der sich langsam verdunkelnden Bucht.

Dann lassen wir uns in unsere weichen Betten fallen und schauen über YouTube auf dem großen TV fern. Herrlich, gemütlich, schön❣️Gute Nacht, königliche Hoheit Klaus der Erste, gute Nacht, meine Königin Andrea… 😘.
Der nächste Morgen
Ach, ich habe aber gut geschlafen. 🛌 Das ist passend, denn heute schauen wir uns alls an, Botanischen Garten, Landesmuseum, Stadt, Malls. Morgen früh geht es wieder zurück.
Zuerst einmal geht’s zum Frühstück. Jau, das überzeugt uns nicht so wirklich, für ein 5 Sterne Haus. Man muss diese 5 Sterne wohl eher wohlwollend betrachten. Nach europäischem Maßstab wären das hier sicher weniger Sterne. Aber für Fidschi und insbesondere für Suva ist es das Highlight schlecht hin. Gut. Wir satteln unsere Sandalen, hoffen dass der Himmel dicht hält…

und treten vor die Tür. Was ist denn das für ein staatstragendes Verabschiedungs-Komitee?? Wäre doch nicht nötig gewesen… 😂.


Wir laufen nochmal zurück und fragen neugierig nach. Wer verlässt denn da gerade das herrschaftliche Haus?

Ach nee! Der König von Tonga un sin Fruu… Das ist ja ein Ding❕Da haben wir gleichzeitig im selben Haus genächtigt?! Toll!!

Dann rauscht die Eskorte samt Staatsoberhaupt Tongas auf und davon.



Wir tippeln jetzt mal in den botanischen Garten. Weit ist der ja nicht.

Aber klein ist der! Klitzeklein, und wirklich gerecht wird er seinem Namen nicht!
Hinter der Uhr wartet schon das eisgekühlte Museum auf uns. Das macht schon deutlich mehr her.
Was gibt’s zu sehen? Die Besiedlungsgeschichte des Landes, archäologische Funde, ursprüngliche Boote, mit denen die Menschen aus Tonga und Vanuatu einstmals kamen, Schmuck, Kleidung, britische Hinterlassenschaften und so weiter…




Besonders interessiert uns auch die Besiedelungsgeschichte!
Um 1000 vor Christus wurde Fidschi durch die Lapitas erstmals besiedelt. Eine Gruppe von Menschen, die sich von Tonga und Samoa auf den Weg machten, also Polynesier und Melanesier. Sie brachten schon eine gute Seefahrererfahrung und auch intelligente Seefahrtstechnik mit. Klar, sonst wären sie wohl sicher nicht bis Fidschi gekommen. Polynesier und Melanesier vermischten sich und bildeten traditionelle Stammesgsellschaften, mit strenger Hierarchie aus.

Kriege zwischen den Stämmen waren üblich, irgendwie steckt das wohl in der menschlichen DNA ☹️, und Kannibalismus gehörte ebenfalls zum täglichen Einerlei. Religiöse Gründe wurden immer wieder dafür angeführt. Nun ja… Das ging so bis ins 19. Jahrhundert, lecker 😝.
Der erste Europäer ließ sich aber schon 1643 blicken, es war der Niederländer Abel Tasman mit seiner Crew. Nicht überliefert ist, ob auch alle Mannen mit heiler Haut wieder wegkamen…??
1774 stattete James Cook

den Inseln einen Besuch ab. Und ab dem 19. Jahrhundert kamen Missionare, die das gegenseitige Auffressen mal ganz schnell unterbanden, Händler und Walfänger. Dann kamen die Briten und nahmen Fidschi unter ihre Kolonialherrschaft. Von 1874 bis 1970 gehörte Fidschi zum britischen Empire. Mit den Engländern kam die Plantagenwirtschaft ins Land, in erster Linie Zuckerrohr. Dann die indischen „Arbeitssklaven“ und ihre Vögel, die indischen Hirtenmainas. Ich berichtet bereits von diesen invasiven Vögeln. Zwischen 1879 und 1916 kamen so bis zu 60.000 Inder nach Fidschi. Auch so viele Vögel? Ich weiß es nicht. Die Inder sollten nun auf den Plantagen schuften, 5 Jahre lang, und konnten dann wählen, ob sie bleiben wollten oder nach Indien zurückkehren wollten.

Was soll ich sagen? Die meisten blieben. Warum? Zu dieser Zeit war das Leben in Indien, für den gemeinen Menschen, fürchterlich! Katastrophale Lebensumstände hatten eine Lebenserwartung von gerade mal 24,5 Jahren zur Folge. Dahin zurück wollte kaum einer, verständlich. Sie blieben also und gründeten die größte indo-pazifische Minderheit auf Fidschi.
1970 erlangte Fidschi die Unabhängigkeit.
Die Indo-pazifische Population prosperierte mehr und mehr und wurde zur Mehrheit im Lande. Das gefiel der ur-fidschianischen Bevölkerung aber so ganz und gar nicht. Und als sich ein Indischstämmiger aufmachte, Regierungschef zu werden, gab es 1987 den ersten Militärputsch. 2000 folgte der zweite und 2006 der dritte Putsch, der das Land schwer erschütterte. In diesen von Aggression geprägten Zeiten, verließen viele Inder das Land in Richtung Indien und Neuseeland. Und schwupps wurden sie wieder zur Minderheit im Lande.
Heute hat Fidschi eine knappe Million Einwohner, von denen ungefähr 56 (+) Prozent indigene Fidschianer sind, gute 35 Prozent Indo-Fidschianer und der Rest sich auf Chinsen, Europäer, Polynesier und Moslems aufteilt. Kulturell prägen Ureinwohner und Inder dieses Land erkennbar deutlich. Auch religiös, sprachlich und Feste feiernd dominieren diese beiden Kulturen stark. Unser Frisör in Nadi, ein Inder, meinte dazu, dass die Inder dieses Land aufgebaut hätten und überall dort zu finden sind, wo es heißt zu arbeiten und zu dienen. Sie sind die heutigen Dienstleister des Landes. Ohne sie würde hier nichts mehr funktionieren. Das mag ich wohl glauben. Eine richtige Vermischung hat es meiner Meinung nach bis heute aber nicht gegeben. Optisch sind beide Kulturen deutlich zu unterscheiden.
Die Ur-Fidschianer haben große Füße, große Ohren, breite große Nasen, undurchdringbares krauses, schwarzes Haar und einen groben, kräftigen Körperbau. Sie sind auffallend freundlich, gemütlich, sehr nett und Fremden gegenüber aufgeschlossen. Meistens wird man schon von weitem angestrahlt und laut und deutlich mit „Bula“ begrüßt.
Die Indo-Fidschianer sind dagegen sehr zierlich und schlank, eher klein, haben feine Gesichtszüge und glattes, schwarzes Haar. Die Frauen tragen ihr Haar immer lang. Im Vergleich zur Urbevölkerung sind sie zurückhaltend und verschlossen. Zu Beginn wirst du eher nicht angelächelt, nicht begrüßt, sie bleiben unter sich. Gehst du freundlich lächelnd auf sie zu, bekommst du auch ein Lächeln zurück, aber niemals zuerst. Sie haben sich im gesamten Dienstleistungsbereich breit gemacht. Auch auf Baustellen sieht man mehr „Inder“ als andere Nationen. Unser Frisör, Inder, die Ärztin, Inderin, der Zollbeamte, Inder… Ich hoffe für beide großen Gruppen, dass sie sich akzeptieren und respektieren, um ihr Land nach vorne zu bringen, gemeinsam!
Ein anderes Museumsstück zieht Klaus magisch an. Ein kleines Stück vom Ruder der Bounty begeistert ihn.

Warum ist dieses Artefakt ausgerechnet hier? Und wieso gibt es das überhaupt? Die Bounty wurde doch von den Meuterern vor Pitcairn verbrannt, um alle Spuren zu verwischen. Und die Insel Pitcairn liegt weit entfernt von Fidschi. Pitcairn gehört bis heute zum Überseegebiet Großbritanniens, einige Reste der gesunkenen Bounty wurden gehoben und in Pitcairn selbst und im Museum in London aufbewahrt. In den 1960er Jahren wurde es Fidschi geschenkt. Einmal, weil Kapitän Bligh durch fidschianische Gewässer segelte, als er mit seinen Getreuen die unglaubliche navigatorische Leistung vollbrachte, nach der Meuterei, mit einer Nussschale, 6.700 km in 47 Tagen bis nach Timor in Indonesien zu gelangen. Das Museum auf Fidschi dokumentiert die südpazifische Seefahrtsgeschichte im Allgemeinen, und England ehrte zusätzlich mit diesem Ruderstück die Verbindung Europas zu Polynesien. Aha, wieder was gelernt.
Wir begeben uns nun wieder nach draußen und suchen die Einkaufsmalls auf. Aber was heißt hier schon Malls? Es sind eher größere Kaufhäuser mit überwiegend Billigware aus China.







Dort verschmatzen wir noch ein kleines Abendbrot an der Poolbar,…


und fallen erschöpft in unsere weichen Hotelbetten. Das war’s für heute. 🥱
Rückreisetag 🚌💨
Ja welchen Bus nehmen wir denn heute?
Wieder den von Pacific, oder diesmal den schnelleren von Sunbeam?

Upsi, ich denke wir nehmen wieder den langsameren Bus von Pacific❕Aber erstmal müssen wir wieder zum Busbahnhof gelangen. Heute ist “Tag der Herzgesundheit” und mit viel Tam Tam und Täteräää wird der hier gefeiert.

Die abfahrenden Busse sind aber viel weiter hinten…

und abgelenkt, mit dem Handy in der Hand, flatsche ich erstmal einen abgebrochenen Kantstein hinunter und lande auf dem staubigen Boden, platsch. Scheiße, Ich blicke geschockt auf mein Handy. Das sieht kaputt aus. 😨 Klaus zieht derweil an meiner linken und ein anderer Mann an meiner rechten Seite, doch ich komme einfach nicht hoch… Ich starre noch immer auf mein Handy. Ich glaube, ich bleibe liegen… Nee, jetzt bin ich wieder oben, mir geht es gut, aber meinem Handy? Die linke Ecke vom Glas ist völlig zerstört. So denke ich, während wir weiterlaufen. Ich glaube, es ist jetzt völlig im Eimer. Es war mir vor geraumer Zeit ja schon einmal runtergefallen und hat seitdem eine Macke, mit strahlenförmigen Sprunglinien im Glasdisplay. Und genau das ist jetzt doch tatsächlich meine Rettung. Klaus meint, da ist nur die Schutzfolie, die wir damals drüber gemacht hatten, kaputt. Und, er hat Recht❣️ Die ist geschrottet, nicht das Glas darunter, puhhh 😮💨!!! Okay, jetzt aber wieder volle Konzentration auf die Bussuche. Ahh, da ist er ja. Ein Blechhäuschen gibt es diesmal nicht, wir bezahlen direkt beim Busfahrer. Heute wollen wir uns aber gleich zusammensetzen. Pahhh, geht ja gar nicht, der Bus ist schon ziemlich voll. Jeder von uns findet noch ein Plätzchen neben Einheimischen. Klaus neben einem Mann (normalgewichtig), ich neben einer jungen Frau (schlank). Das geht ja mal. 😅 Ein Platz neben einer jungen, sehr dicken Maid ist noch frei, und wer quetscht sich da hinein? Eine dicke Großmutter mit ihrer Enkelin und massig Gepäck. 🧳💼👜🎒👛 Unglaublich!!! Klaus verstaut ihr ein paar Gepäckstücke in der oberen Ablage, sie nimmt noch ihre vielleicht 6-jährige Enkeltochter auf den Schoß und sitzt total ein- und zugequetscht auf dem schmalen, engen Sitz. Ich bekomme schier Atemnot, wenn ich das nur sehe. Sie hält das aber total locker und stoisch aus, die nächsten 4 bis 5 Stunden. Sie stöhnt kein einziges Mal und ihre Enkeltochter schläft sogar auf ihr ein. 🫣
Am Nachmittag sind wir wieder in Nadi und wenig später mit einem Taxi zurück in Denarau. Ali kutschiert uns wieder zu Yuti, und das war die Suva-Geschichte. Fertig! Fertig? Ach nee, die Frischwasserpumpe wartet ja noch auf uns. 🫤 Und beim ersten Test geht sie schon wieder nicht. Na suuuper 🙄. Also baut Klaus die Pumpe sofort wieder aus, murkst den Mikroschalter ab, dremelt hin und dremelt her, bis der Mikroschalter schon fast von alleine in sein Plätzchen fällt. So scheint er jetzt aber wirklich zu funktionieren. Glauben wir es mal… 🙂↕️. Klaus baut wieder alles an Ort und Stelle ein und schraubt alles fest, der Sofasitz kommt wieder drauf, und gut ist’s. Das war’s jetzt aber wirklich für heute. Ende aus die Maus. 🐭
Und was kommt morgen? Keine Ahnung, schauen wir mal…
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