Reisestart ins Chaos

Wir fliegen in ein Notstandsgebiet, ohne Scheiß! Es gab um Queenstown, genauer gesagt über dem Milford Sound einen Sturm, der sich gewaschen hat. Große Bäume sind umgestürzt, Dächer abgedeckt, Strommasten eingeknickt, Versorgungen unterbrochen und Straßen gesperrt. Nichts geht mehr, Sturm, Regengüsse und Schneefall haben ganze Arbeit geleistet. Besonders große, stattliche Bäume hat es zerlegt, das neuseeländische Herz blutet. Und genau in dieses Gebiet gehen nun unsere Flüge. Aber wie es scheint, kann uns Klaus ganz normal einchecken, die Flüge wurden nicht gecancelt. Dann bereiten wir noch ein paar Dinge an Bord vor, um Yuti drei Wochen alleine lassen zu können. Die Yanmar-Leute haben einen Schlüssel, um die Arbeiten an den Motoren fortzuführen. Roger, der Segelmacher bekommt das GO, um ein neues Segel für uns in Auftrag zugeben. Es soll jetzt ein Hydranet-Segel werden, ganz was Feines! Dafür wird Dacron mit Dyneema verwebt und lässt ein Tuch entstehen, das sehr formstabil und langlebig ist. Das wird allerdings ein teurer Spaß, obwohl Klaus noch nen guten Rabatt ausgehandelt hat und Roger unser schrottiges Laminatsegel entsorgt und das neue wieder montieren wird.
So, Roger weiß Bescheid, hat unsere Anzahlung erhalten, und wir überlegen jetzt mal, was wir alles in unsere Koffertaschen packen müssen. Laut Reiseveranstalter sollen wir 48 Stunden vor einer geplanten Aktivität nachfragen, ob diese denn auch stattfinden wird. Gleich übermorgen sollte es schon eines der absoluten Reisehighlights geben, einen Flug über den Milford Sound inklusive einer Schiffsfahrt durch einen dieser traumhaften Fjorde. Wir können uns natürlich denken, dass da nichts gehen wird, fragen aber dennoch mal nach. Eine Antwort bekommen wir nicht, vielleicht wegen des Stromausfalls? Es wird jedoch eine allgemeine Mitteilung herausgegeben, dass Aktivitäten im sturmgeplagten Gebiet nicht stattfinden und die Straße zum Schiffsableger gesperrt ist. Gut, wir haben nichts anderes erwartet und lassen nun alles auf uns zukommen. Dann bis morgen.

Abflug

Die Koffer sind gepackt, das Taxi ist bestellt, ein weiterer Schlüssel für Yuti ist noch im Marinabüro deponiert. Nun werden wir überpünktlich zum kleinen, niedlichen Flugplatz nach Kirikiri chauffiert.

Klein aber fein, die Propellermaschine wartet schon und hebt pünktlich mit uns und weiteren 48 Passagieren in Richtung Auckland ab.

Der Flug ist kurz und schon geht’s wieder runter.

Ganz schön viel Druck, dem diese kleinen Reifen standhalten müssen! Aber bis jetzt hat schon mal alles prima geklappt. Wir steigen nun in eine größere Maschine um und fliegen mit etwa 200 Passagieren nach Queenstown. Doch bevor es weitergehen kann, müssen wir etwas warten und das Gate wechseln. Da rappelt’s an Klaus’ Handy. Eine Dame vom morgigen Scenic Flight ist am Apparat. Klaus hatte ihr eine E-mail geschrieben. Der Flug fällt wie erwartet aus und auch die Straße zum Schiffsanleger ist wegen umgefallener Bäume blockiert. Schade! Aber wir hatten es erwartet. Klaus fragt noch, ob wir das gebuchte Event vielleicht zwei Tage später machen könnten? Das wäre zwar unser Weiterreisetag aber wir könnten das zeitlich noch gut vorher unterbringen. Und tatsächlich, es wäre möglich. Immer vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Oh wie wunderbar, da haben wir ja doch noch ne echte Chance! 🤗 Und jetzt geht’s tatsächlich auch weiter. Während des Fluges überfliegen wir etliche Gletscherketten und Bergmassive, doll!

Wildes Neuseeland!
Diese Auffaltungen haben schon etwas sehr Erhabenes an sich!
Doch jetzt fliegen wir schon tiefer.

Und beim Durchfliegen der Wolken, sacken wir zweimal in ein Luftloch, und im Flieger gibt’s ein kleines, kurzes Kreischkonzert.

Da sind wir wieder. Die Landung naht.

In Queenstown ist das Wetter erstaunlich gut und gar nicht sooo kalt. Wir übernehmen unseren Leihwagen für die kommenden Wochen und noch darüber hinaus.

Coole Farbe!
Da wird jetzt erstmal wieder genauestens nach bereits vorhandenen Macken geschaut und diese dann dokumentiert.

Unser erster Anlaufpunkt ist Arrowtown, nicht weit von Queenstown entfernt und Ort unserer ersten Unterkunft. Die Spannung steigt!

Hier am Airport beeindruckt uns sowohl die Bergkulisse, als auch das schöne Wetter. Hier ist nichts vom Sturm der letzten Tage zu sehen.
Das Haus.🏡
Parken unterm Blütenbaum.
Frühling ist in vollem Gange. 🌷

Traumhaft❣️Es duftet, es blüht und Vögel zwitschern ihr Lied.
Wir richten uns ein, der Schlüssel liegt an der klitzekleinen Rezeption im beschrifteten Briefumschlag für uns bereit.

Wein, Schokoperlen und eine Käseplatte im Kühlschrank begrüßen uns.
Und im Flur laden Obst und ein schmatziger, selbstgebackener Kuchen zur Verkostung ein. Das lässt sich Klaus nicht zweimal sagen. 😋

Obwohl die Besitzer dieses hübschen Anwesens nicht vor Ort sind, ist es ein herzlich warmer Empfang. Wir kosten hier und knabbern dort, und laufen noch bei herrlichstem Sonnenschein in den wirklich süßen Touristenort.

Arrowtown, fast wie eine kleine Cowboy-Stadt kommt sie rüber.
Genau da will ich rein. 🥰

Was ist dieser Ort doch knuffig! Eingerahmt von schneebedeckten Bergen, liegen hübsche Lokale, urige Bars, edle Geschäfte, und eine Blütenpracht vom Feinsten macht das Erscheinungsbild perfekt. Ins „Tap“ führt uns unser Weg, ein Restaurant und eine Bar zugleich.

Die Stimmung ist sehr ausgelassen. Es scheint mir, hier treffen sich auch etliche Einheimische um fröhlich zusammenzukommen. Hier trifft sich alt und jung, es ist saugemütlich. Das Essen schmeckt super, Wasser ist für umme, pappsatt und zufrieden laufen wir zurück.

Im Appartement warten ja noch Wein, Käse und Schokoperlen auf uns, aber heute geht nichts mehr rein. 🤭
Wir genießen den Platz, die weichen Betten und die Gemütlichkeit. Morgen wäre unser Flug über den Milford Sound gewesen, der nun leider gecancelt wurde. Hier in Arrowtown ist von den verheerenden Sturmfolgen nichts zu entdecken. Unser Plan für morgen? Wir schauen uns Queenstown an.
Na dann schlaf mal schön, Klaus, ich hoffe ich schnarche dir nicht die Ohren ab! 😬

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