Scenic Flight number two, mit bayrischem Akzent

Hereinspaziert, hereinspaziert…

Poah, was ist das hier schön❣️❣️❣️
Zwei Schlafzimmer, klasse und sooo viel Platz. Verpflegung haben wir uns mitgebracht und schon mal in den Kühlschrank eingeräumt, das Obst auf einem Teller drapiert. Und schnell ist klar, ich werde im großen Bett nächtigen und der große Klaus im kleinen. 😄 Doch jetzt muss ich nochmal ganz schnell raus, so lange die Sonne noch so schön scheint und die nahe Umgebung erkunden. Klaus setzt sich auf die tolle Holzterrasse.

Die Stimmung, das Licht, der Schnee, die Sonne, kurzum, es ist wie im Schneeparadies zu Ostern.
Ich bekomme mich gar nicht mehr ein, tiriliere vor mich hin und fotografiere und fotografiere… 📸
Es ist aber auch alles so hübsch angelegt und arrangiert, und der Schnee setzt dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf.
Whirlpool mit kleiner Sitzecke.
Erst 1 1/2 Jahre sind die beiden Cottages alt und mit sehr viel Liebe und Geschmack hergerichtet.
Der Parkplatz fürs Auto.
Eis im Busch.
Da sitzt er, der Peter. Nein, der Klaus!

Wieder drinnen bereiten wir uns noch ein kleines Abendbrot zu und krabbeln anschließend in unsere kuscheligen Betten. Kein Geschnarche und Geschnaufe, kein Podcast, kein nächtliches auf die Toilette gehen stört nun den jeweils anderen. Herrlich❕Gute Nacht und schlafe wohl. Aus meinem Dachfenster heraus kann ich sogar noch Sternchen zählen. Weit komme ich allerdings nicht, dann schlafe auch ich.

Scenic Flight über alle wichtigen Gletscher des Landes

Doch erst einmal müssen wir zum Anbieter des Events “Air Safaris” fahren. Eine gute Stunde werden wir brauchen.

Ist das wieder ein Wetterchen? Jepp und wieder gibt’s die tollsten Blicke❣️

Der massige Berg dort hinten müsste der Mount Cook sein. Mit 3.754 Metern ist er der höchste Berg Neuseelands. Die Māori nannten ihn “Aoraki”, den Wolkenspießer.

Dann sind wir da und treten ein um uns anzumelden.

Wieder begrüßt uns ein ausgesprochen nettes Team. Da spricht uns ein gutaussehender, junger Kerl auf deutsch an, mit unverkennbar bayrischem Akzent. Lukas, ein waschechter Kiwi, Pilot bei Air Safaris. Ja mei, wia kummt denn das? 😂 Lukas Eltern wanderten vor mehr als 30 Jahren von München nach Neuseeland aus, er wurde dann einige Zeit später hier geboren. Ahhh sooo! Sie sind alle glücklich hier leben zu dürfen, kein Tag wurde von den Eltern je bereut oder angezweifelt. Auch Lukas ist super happy hier geboren worden zu sein, seine Augen strahlen. 🤩 Und nur wegen der Großeltern geht es hin und wieder mal zurück nach München. Neuseeland ist einfach eine bessere Welt. Weit weg von europäischen Dramen und deutschen Katastrophen. Weit weg von Kriegen und Donald Trump… Neuseeland, die Insel der Glückseligen? Das könnte man wohl so sagen. Landschaftlich bietet das Land alles was das Herz begehrt. Bombastische Gletscher, unglaubliche Seen in schillernden Blau- und Grüntönen, hügelige, saftig grüne Landstriche, Wälder, Flüsse, Jahreszeiten. Für alle erdenklichen Sportarten und Freizeitbeschäftigungen gibt es die passende Natur. Skifahren, Kayaken, Rafting, Paragliden, Fliegen, Fallschirmspringen, Segeln, Reiten, Golfen, Wandern, Angeln, Jagen und noch sooo viel mehr. Überdies ist Neuseeland technisch sehr modern und äußerst aufgeräumt und sauber. Herausgeworfenen Müll sucht man hier an den Straßenrändern vergebens. Auch begegnen einem fast keine Moslems, keine Wirtschafts- oder Kriegsflüchtlinge, keine Russen… Obwohl Neuseeland ein klassisches Einwanderungsland ist. Aber überwiegend Europäer, in erster Linie Engländer, Schotten und Iren fanden und finden den Weg hierher. Strenggenommen haben auch die Māori ausländische Wurzeln. Stammen sie ja selbst aus Polynesien und besiedelten einst als erste dieses Land. Das tolle ist, hier leben mittlerweile Menschen, die das Land voranbringen und schützen. Die Einwanderungspolitik ist restriktiv, und nur wer dem Land nützt, sei es durch Arbeitskraft oder Investitionen kann kommen. Bürger aus dem britischen Commonwealth sind klar bevorzugt. Auffällig ist auch die umwerfende Freundlichkeit der Neuseeländer, gepaart mit einer entspannten Lässigkeit. Klaus und ich sind uns sowas von einig, wären wir jetzt noch jung, so um die dreißig, wir würden alle Hebel in Bewegung setzen, um hierher zu kommen. Jetzt sind wir alte Säcke und haben schlechte Karten. Oder wir warten noch bis 67, dann könnten auch wir über ein Rentnerprogramm kommen… Mit Lukas könnten wir uns noch Stunden unterhalten, aber jetzt wird geflogen. Sein Kollege Mathew fliegt uns heuer. Uns, das sind mit unserer Wenigkeit fünf Deutsche, und zwei Amerikanerinnen.
Up, up in the air…

Lake Tekapo

Hier fängt es schon an, dass wir die Farbenpracht der Gletscherergüsse in den Tekapo See bewundern können. Durch die eingebrachten Mineralien der Gletscher entstehen Farben der gesamten Blau-Grün-Türkis-Beige-Grau-Braunpalette. Ich bekomme fast Schnappatmung vor lauter Begeisterung!

So fantastisch kann nur die Natur malen und gestalten. Es ist so unglaublich schön❣️ Und das sehen und bestaunen geht nur von oben!

Ein Gletschersee.

Mathew fliegt uns über alle wichtigen Gletscherzungen und Berge des Landes, dieser wilden und grandiosen Südinsel. Er ist selber total begeistert über die super Flugbedingungen und die fantastische Sicht. Das, so meint er, kommt nicht sehr häufig vor. Wir, die Fluggäste, sind überglücklich❣️

Uhhh, 😬 ist das das schwarze Loch, dass uns gleich verschlucken wird?
Bloß nicht zu nahe drüberfliegen, Mathew! 😆
Ah so, bloß ein Tal…
Von wegen, bloß ein Tal, hier geht die Gletscherzunge des Franz-Josef Gletschers abwärts. Jeden Tag schiebt sie sich bis zu 4 Meter ins Tal hinunter. Spannend!
Spuren der Bewegung.

Der Franz-Josef Gletscher ist einer der weltweit wenigen Gletscher, die fast bis zum Meer reichen. Er, der nach dem österreichischen Kaiser benannt wurde und der Fox Gletscher berühren sogar die Regenwälder der Westküste. Tropische Pflanzenwelt trifft auf Eis und Schnee.

Wieder eine lange Gletscherzunge. 👅
Geiler Blick❣️
Hier ist mal gut zu erkennen, wie der Gletscher mit seiner Bewegung, dem Eis und dem Schmelzwasser das Tal formt.
Lake Tekapo, koloriert vom Schmelzwasser der Gletscher.
Jetzt geht es mit schnellem Propeller wieder zurück. Schade… 😔.
Landung 👏

Ein absolut berauschender Flug ist nun zu Ende. Die herrlichen Bilder und Eindrücke stapeln sich in unseren Köpfen. Danke, Danke Mathew, Danke Air Safaris❣️
Und jetzt? Was machen wir jetzt mit dem so toll angebrochenen Tag? Gehen wir wandern? Jepp, wir gehen wandern. Erstmal entlang des Tekapo Sees, und wenn wir gut sind, dann noch hoch zum Observatorium. Und wieder runter!

Das Auto ist geparkt, los geht’s…
Der Ginster steht in voller Blüte.
Langsam aber stetig geht es bergauf.
Ein Päuschen in Ehren, kann niemand verwehren.

Bis hierhin haben diese beiden es schon mal geschafft. Wir auch! 😅 Jetzt könnte man eigentlich umkehren, das böte sich jetzt an. Zumal unsere Kondition nicht die allerbeste ist. Aber irgendwie meine ich weiter zu müssen, und so latschen wir weiter. Jetzt geht es aber deutlich steiler bergauf. 🥵

Schneereste begleiten den Aufstieg, Asiatengruppen nehmen den Abstieg und begegnen uns.
Wieder ist ein gutes Stück geschafft. Aber oben sind wir immer noch nicht.
Was sind das denn da für Linien? Doch wohl keine Nazca-Linien, oder?? 😉
Je dichter wir der Sonne kommen, desto mehr fangen Flechten und Moose an sich zu verfärben. Auch hier beginnt der Frühling.
Check, check, geschafft! Wir sind oben.
Das Observatorium.
Der Blick kann nun über alle Seiten schweifen.

Wir laufen jetzt unterhalb des Observatoriums, auf der anderen Seite wieder runter. Mit dem flauen Gefühl, ob es auch hoffentlich nicht zu steil wird, für Klaus’ Knie!

Erst lässt es sich noch gut an. 👍

Überall sprießt und grünt es. Der Frühling holt kräftig Luft. Bei uns sieht es dagegen anders aus, uns geht eher die Puste aus. Zum Fotografieren komme ich jetzt nicht mehr. Der Weg ist laaang, steil und wird immer matschiger und damit verdammt rutschig. Höchste Konzentration ist angesagt! Und es kommt, wie es kommen musste, Klaus’ Knie geben auf. Er hat ziemliche Schmerzen und muss sich bei besonders steilen Stücken auf mich stützen. Langsam, Schritt für Schritt schaffen wir den Abstieg dennoch und erreichen fix und foxy unser Auto. 🚙 Nix wie zurück zu unserem gemütlichen, schönen Cottage. Ausruhen, Füße hochlegen, Wunden lecken… Nein Ibu einschmeißen und Salbe auf die Knie. Fertig.
Morgen müssen wir 200 Kilometer zurücklegen, um die Wild Earth Lodge zu erreichen. Zum Glück nicht zu Fuß!
Diese Nacht genießen wir nochmal dieses herrliche Cottage. Werde ich heute wohl Sterne zählen? 🤩
Eher nicht… 😴💤💤💤

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