Heute verlassen wir nicht nur „The Waters“, heute verlassen wir auch die spektakuläre Südinsel und setzen mit der Fähre über nach Wellington, auf die gemäßigtere Nordinsel. Doch erst einmal verabschieden wir uns von Lou und Aiden. Es fällt uns allen schwer, und eine lustige Idee wäre, die beiden würden uns adoptieren. Ihre Idee… 😂. Dann könnten wir einfach hierbleiben und ihnen bei den vielen Aufgaben helfen. Spaaaß,… mit einem Körnchen Wahrheit. Na dann mal los jetzt…














Wir nähern uns mit großen Schritten dem Fähranleger.






🚙

Puhhh, es geht los, und der Diesel wird gnadenlos verheizt. Das sieht nun aber mal nicht nach grüner Energie aus. 🫢





Bisher sitzen wir todesmutig draußen. Der Wind ist eisig und heftig. Die strahlende Sonne wärmt kaum gegen an. Schon bilden sich Schaumkrönchen, was einer Windstärke von 4 entspricht. Wir hauen in den Sack und gehen rein.


An der Scheibe klebt dieser Sticker mit einer wirklich netten Geschichte. Zwischen 1888 und 1912 geleitete Pelorus Jack, ein Delphin der Region, Schiffe in der schwierigen Cook Straße sicher durch alle Untiefen und Gefahren. Während dieser Zeit sank kein einziges Schiff, unglaublich! Eines Tages schoss ein betrunkener Seemann auf Pelorus Jack und verletzte ihn, zum Glück nicht lebensbedrohlich. Der Schütze kam gerade noch mit seinem Leben davon, wollten ihn seine Kollegen doch vor Wut lynchen. Doch das Tier blieb nun einige Zeit verschwunden, setzte seine Lotsenarbeit jedoch später wieder fort, mit Ausnahme des Schiffes, von dem die verletzenden Schüsse kamen. Unglaubliche Geschichte, was?! Das verschmähte Schiff lief dann auch tatsächlich später auf Grund und sank. Seit dieser Zeit wird der Delphin bis heute verehrt und in Erinnerung behalten. Und viele Schiffe ziert sein Konterfei. 🐬
Die 3-stündige Überfahrt nach Wellington, der windigen Hauptstadt des Landes, neigt sich ihrem Ende.






In ein Hotel der Kunst führt uns nun auch unser Weg zur nächsten Schlafstatt. Durch die Hauptstadt mit circa 215.000 Einwohnern fährt es sich recht gechillt. Wieso wurde Wellington 1865 überhaupt zur Hauptstadt gekürt? Heute würde man sagen, Lage, Lage, Lage. Wellington lag und liegt ziemlich mittig von beiden Inseln aus betrachtet. Die Stadt ist gut von beiden Inseln per Schiff erreichbar. Auckland, heute mit 1,7 Millionen Einwohnern, die größte Stadt des Landes, galt damals als zu unsicher. Es gab dort immer wieder viele Auseinandersetzungen mit verschiedenen Māori Stämmen. Dennoch war sie die Hauptstadt vor Wellington von 1841-1865. Auch bestand die Südinsel, da durch Gold- und Jaderausch bedeutender geworden, auf eine nahe gelegene Hauptstadt. Heute bewohnen um die 5,2 Millionen Menschen das Land. Circa 76 Prozent leben auf der Nordinsel und nur ungefähr 23 Prozent auf der Südinsel. Zu allererst war Russell die provisorische „Hauptstadt“. Da wo alles begann, in der Bay of Islands, dort, wo der Gründungsvertrag ausgearbeitet und unterschrieben wurde und wo es die älteste europäische Ansiedlung gab, war das Zentrum der Entstehungsgeschichte dieses Landes. Russell, ein Ort, den wir uns nach unserer Abenteuerreise unbedingt auch noch anschauen wollen! Aber jetzt geht’s zum QT Museum Hotel Wellington.



Wie eine dunkle Höhle verschluckt uns dieses Haus. Doch große, leuchtende Bilder ziehen die Blicke sofort auf sich. Ich fotografiere nur einen minimalen Ausschnitt dieser Kunstsammlung.

Dann beziehen wir unser reserviertes Zimmer. Das heißt, wir möchten es gerne beziehen, es ist aber bereits belegt. Huch… 😳. Die Schränke und die Badezimmertür stehen offen, ich vernehme eine Frauenstimme und einen wirklich schönen Parfümduft. Schnell schließe ich verdattert die Zimmertüre und schaue Klaus groß an. Wir trippeln mit all unserem Gepäck wieder runter zur Rezeption. Der diesmal nicht so super freundliche Rezeptionist, ein Moslem 🫣, gibt uns einen anders kodierten Zimmerschlüssel. Wir beziehen das nun tatsächlich freie Zimmer, sind aber über die Bett- und Zimmergröße enttäuscht. Statt gebuchtem Kingsize Bett, inklusive größerem Zimmer, ist’s nur ein Queensize Bett, in einem wirklich kleinen Raum. Wir trippeln nochmals zur Rezeption und fragen nach dem reservierten größeren Zimmer. Pech, sie sind fully booked. Aber, er hätte noch ein einziges freies Zimmer, größer, doch auch nur mit Queensize Bett ausgestattet. Dieses sogenannte “Notfallzimmer” könnte er uns anbieten. Wir schauen es uns an und nehmen es. Es ist wirklich viel geräumiger, und obwohl man hier die Hotelklimaanlage deutlich surren hört, ziehen wir nun tatsächlich mit Sack und Pack ein. 😅 Doch kurze Zeit später treten wir wieder vor’s Kunsthotel und erkunden die Hauptstadt.


Ich möchte in die Cuba Street! Benannt wurde sie nach einem Schiff namens “Cuba”, dass 1840 die ersten Landvermesser der neu gegründeten New Zealand Company aus England mitbrachte. Überhaupt wurden viele Straßen und Gebäude im ganzen Land nach den ersten europäischen Siedlern benannt. Sie sollten dadurch nicht in Vergessenheit geraten.

Die Cuba Street ist heute eine Multi-Kulti-Kunst-Straße, gespickt mit vielen kleinen Pubs und Restaurants. Zum ersten Mal treffen wir hier auf spukige “Künstler” und Obdachlose. Die Ordnungshüter, allesamt Māori, sprechen die gestrauchelten, fast ebenfalls ausschließlich Māori-Stämmigen an und kümmern sich.


Es ist echt kühl und windig. Wir laufen in dicken Pullovern plus Jacken herum, was andere hier aber nicht davon abhält den Sommer heraufzubeschwören. 🙃

Immer wieder treffen wir in der Cuba Street auf Fidel Castro’s Konterfei, obwohl doch die Straße eine Hommage an das Schiff “Cuba” ist. 🤔 Nun gut.


Da wo Fidel Castros gedacht wird, ist auch die Rum Destillerie nicht weit. Die lassen wir aber rechts liegen und nehmen die vielen anderen schönen Gebäude in Augenschein.

Dann suchen wir uns einen Platz in ‘nem stylischen Restaurant. Nicht der Rum, nein, ein Hüngerchen treibt uns an. 😋

Dann laufen wir nochmals zur Hafenanlage und zum Kai.














Tschau, tschau, Hafenskyline. Wir laufen zurück zum Hotel, kuscheln uns in unser Queensize Bett und lassen uns durch die Hotelklimaanlage in den Schlaf brummen. 😴😴
Frühstück im Kunstmuseum 🎑🌄🌁
Guten Morgen, guten Morgen… ☀️.
Dann wollen wir mal zum Frühstück schreiten.



Wow❣️Frühstücken zwischen Kunst, Kitsch und Kulinarik, traumhaft.



Nach diesem Augen- und Gaumenschmaus packen wir unsere sieben Sachen zusammen, checken aus und machen uns auf den Weg zu Daniel Schlumpf

und seiner River Lodge.

295 Kilometer müssen bis dorthin zurückgelegt werden. Dann drück mal auf die Tube, Kläusi 🚙💥…..
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