Nun ist es soweit, unser Tauchabenteuer beginnt. Wir stehen um 5:00 Uhr in der Frühe auf, waschen uns, ziehen uns an, trinken einen kleinen probiotischen Joghurt, packen unser gestern Abend gepacktes Tauchequipment, werfen alles in das bereitgestellte Wägelchen und stiefeln nach oben zum Parkplatz. Um 7:00 Uhr müssen wir bei Uwe sein. Dann mal los… Der Verkehr ist noch nicht so stark, wobei, wir sehen, wie viele Thais sich an den zahllosen Straßenständen ihr Essen für den Tag holen. An den sonst so verwaisten Ständen ist früh am Morgen ordentlich was los! Wir sind aber viel zu früh… Da können wir noch nicht bei Uwe auf der Matte stehen. Also warten wir am Straßenrand, kurz vor seinem Häuschen. 10 Minuten vor sieben getrauen wir uns. 🤭 Uwe läuft schon etwas hektisch rum und zeigt uns, wo wir unser Auto abstellen können.




Weiter geht‘s. Unser Ziel ist die Chalong Bay, wo das Taucherausflugsschiff auf uns und viele andere wartet. Eine gute halbe Stunde sind wir unterwegs, immer weiter in den Süden der Insel. Dann erreichen wir die dortige Marina, mit vielen Ausflugsschiffen und ner ganzen Menge Tauchlustiger. Uwe weist uns im Befehlston (er war mal Ausbilder bei den Fallschirmspringern der Bundeswehr) den Weg zum richtigen Schiff. Ein großer doppelstöckiger Kutter, ausschließlich für den Tauchsport ausgestattet, erwartet uns.


Dann erfahren wir noch, dass Getränke, Frühstück, Mittagessen, Kaffe und Kuchen, sowie Abendessen im Tourpreis inbegriffen sind. Wow, tolle Überraschung! Nun ja, der Ausflug geht ja auch über den ganzen Tag.

In allen asiatischen Ländern wird zum Frühstück warm gegessen, wie wir es eigentlich erst mittags tun. Die Fahrt zur ersten Tauchinsel, Racha Noi, dauert 2 Stunden. Manch einer der Passagiere wird seekrank und bedient sich der zuvor ausgegebenen Kotztüten… 🤮 Kurz vor Ankunft heißt es, Tauchausrüstung fertig machen. Huch, ich bin aufgeregt! Besser schnell noch mal auf die Toilette. Shorty an und runter zu den Flaschen. Erste Stufe, den Tauchkolben an die Flasche schrauben, Füllung der Flasche über das Finimeter prüfen, wir haben alle um die 180 bar in den Flaschen. Das Finimeter zeigt uns zu jedem Zeitpunkt den Füllstand der Atemluftflasche an. Nein, ich darf n i c h t Sauerstoffflasche sagen, denn bei reinem Sauerstoff würde ich das Jenseits besuchen… und Uwe ne Cola ausgeben müssen. 😄 Ach, nicht vergessen, zuallererst das Tarierjacket über die Flasche hängen. Atemregler und Oktopus (Ersatzatemregler für eine in Not geratene Person) hängen zur Rechten, Finimeter und Inflatorschlauch zur Linken. Nun den Inflator an‘s Jacket anschließen, um Luft in’s Jacket blasen und aus dem Jacket ablassen zu können. Atemluftflasche aufdrehen, auf die Bank setzen, Jacket anziehen, Taucherbrille um den Hals und Buddy Check machen. Klaus checkt mich und ich ihn. Tarierjacket? Geht Luft rein und raus? Okay! Blei? Haben wir unsere notwendigen Gewichte in den Taschen? Okay! Schnallen? Sind alle Verschlüsse des Jackets geschlossen? Okay! Luft? Ist die Flasche aufgedreht und funktioniert der Atemregler? Okay! Let‘s go! Mit viel Kraftanstrengung aufstehen, die Flasche ist sau schwer. Flossen in die Hand, vor zur Plattform eiern, Flossen anziehen, bitte nicht umfallen, Brille auf, ganz vor zur Kannte, Brille und Atemregler festhalten und einen großen Schritt in‘s Wasser. Platsch! Okay-Zeichen geben und auf Klaus und Uwe warten. Und nun bitte abtauchen. Alle Luft rauslassen, ausatmen und absinken. Zum ersten Mal komme ich nicht gut runter. Ich muss kämpfen und Uwe hält mir dauernd das Schild „Ausatmen“ vor die Brille. Mensch, ich muss aber auch vielleicht mal zwischendurch einatmen?!!! Auch beschlägt meine Brille und ich sehe alles nur milchig. 😕 Aber auch das ist beeindruckend. Man stelle sich ein Aquarium vor, mit lauter bunten Fischen und du tauchst da jetzt durch. Herrlich! Wir sehen Korallen, Schwämme und viele verschiedene bunte Fische, große und kleine, lila-blaue Seesterne, Seegurken und vieles mehr. Toll!!! Und ehe wir uns versehen, sind wir 20 Meter tief. Jetzt bloß nicht nachdenken, ruhig ein- und ausatmen und Uwe folgen. Nach einer guten dreiviertel Stunde, unter Einhaltung der 3 minütigen Aufstiegspause, um die Stickstoffbläschen aus dem Gewebe zu bekommen und nicht dekompressionskrank zu werden, tauchen wir auf. Zum Schiff schwimmen, Flossen aus und rauf auf die Plattform. Zum Glück hilft die Crew vorzüglich. Alles verläuft professionell. PAUSE!



Nach einer guten Stunde Pause, inklusive Mittagessen, geht‘s zum zweiten Tauchgang. Das gleiche Procedere wie zuvor aber halt, ich darf ein Kilo zusätzliches Gewicht mitnehmen. Nein, nicht in Form des Mittagessens, sondern in Form von einem Kilo Blei. Dieser zweite Tauchgang verläuft für mich optimal! Ich sinke jetzt ordentlich, ohne zu kämpfen, meine Brille beschlägt nicht, ich kann alles super sehen! Es macht viel Spaß!!! Klaus hingegen bekommt in der Tiefe Stirnhöhlenschmerzen und überlegt , abzubrechen. Aber er hält durch und erzählt es später Uwe. Der meint dazu, die Brille sei zu stramm… Bei diesem zweiten Tauchgang müssen wir zügig von Bord, denn das Schiff fährt weiter, an eine andere Stelle der Insel, wo die Anfänger, die noch keinen Tauchschein haben, Übungen machen können. Wir tauchen entlang der Insel zurück zum Boot und sehen tolle Felsformationen, Korallen und Fische. Wieder zurück an Bord, PAUSE! Kaffee und Kuchen, für den der mag. Nun geht‘s zurück, doch zuvor wird ein weiterer Stopp bei der Insel Koh Raya gemacht und ein dritter, letzter Tauchgang steht an.


Bei diesem dritten Tauchgang ist ein Wrack das Highlight, in 22 Meter Tiefe. Auch liegen viele offene Betonquader auf dem Grund verteilt, um wieder Korallen anzusiedeln. Hier hat der Tsunami 2004 alles zerstört. Und ohne Korallenriffe, keine Fische! Heute ist schon wieder etwas gewachsen, auch sitzen zwischen den Quadern, in den Spalten, viele, schwarze, große Seeigel. Da erscheint das Wrack, auch absichtlich versenkt! Wir sollen in das Wrack hineintauchen, zeigt uns Uwe an. Wir gehorchen… 😉 Im Wrack kreist ein quietsch gelber Fischschwarm, wunderschön! Etwas später zeigt uns Uwe einen “Stein“ in einem der Quader und winkt Klaus zu sich heran. Er nimmt ein kleines Stöckchen und berührt den “Stein“, er bewegt sich… Wieder an Bord, klärt er uns auf. Dieser “Stein“ sei ein Prachtexemplar von einem Steinfisch und eines der giftigsten Tiere der Welt. Wenn er geärgert wird, stellt er seine Stacheln auf und bei Kontakt, Exodus!☠️ Suuper Uwe! Und du ärgerst ihn und winkst uns noch ran… 😳 So lernen wir jedoch sehr plastisch, dass wir niemals etwas unter Wasser anfassen sollen, nur schauen!!! Geschafft aber glücklich gehen wir wieder an Bord und fahren zurück zur Marina. Apropos, zu enge Maske… Klaus hatte beim dritten Tauchgang immer mal durch Ausatmen durch die Nase, den Ansaugdruck der Brille gelockert und hatte keine weitern Stirnhöhlenschmerzen mehr zu beklagen.😅 Spät am Abend sind wir zurück auf unserem Boot. Es war sooo ein unglaublich erlebnisreicher und toller, langer Tag❣️ Ich glaube, wir werden schlafen wie die Steine…
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Liebe Andrea, lieber Klaus,
euch zu ‘folgen’ macht super Spaß und die Fotos sind ebenfalls Klasse. Dann noch der Besuch jetzt von Larissa, Norman und Alva – eine tolle Zeit 👍🤗, ich freue mich für euch 🤗. Ganz liebe Grüße auch an eure ‘Family’ ☀️😃
Klaus