Die Tage sind nun gezählt, bis das große Abenteuer „der Panamakanal“ auf uns wartet. Alle Segler sind davor aufgeregt und in einer gewissen Anspannung vor dem, was sie dort erwartet. Wir natürlich auch! Und immer und immer wieder ist die Verpflegung der Leinenhändler (linen handler) und der Advisor das herausragende Thema. Du musst ein üppiges Frühstück anbieten, heißt es. Ein warmes Mittag- und Abendessen ist Pflicht. Reis, Fleisch und Salat sollte es geben und immer genug zu trinken. Snacks für zwischendurch sollten bereitstehen, und, und, und… Mir liegt schon ein Stein auf der Leber, wenn ich nur daran denke. Was koche ich bloß? Was werde ich anbieten?? Naja, etwas Zeit ist ja noch… Klaus findet das ganze Geschiss ums Essen eher überflüssig und lustig. Das kann ja wohl alles nicht ernst gemeint sein? Wenn er sich da mal nicht täuscht. Er sorgt sich eher darum, auf welche Art und Weise wir durch den Kanal gehen. Alleine, im Päckchen mit anderen Booten? An der Schleusenwand, oder mittig im Kanal, über einen Tag oder zwei Tage? Ach herrje, über zwei Tage? Wo schlafen dann bloß alle?? Apropos schlafen, ich möchte unsere Bettbezüge mit Innenleben mal waschen. Sie haben es nötig! Die Dame in der Laundry muss ich fragen, ob das auch geht. Also die Bettdecken ja, die Kissen nein. Und die Bettdecken kann sie nicht in den Trockner geben, die sind zu groß. Aha. Dann mal schnell zur Sache Schätzchen, denn gerade scheint die Sonne, und ich könnte die Bettdecken auf dem Boot trocknen. Gesagt, getan! Die Kopfkissen kann ich dann nur entsorgen. Die sehen fürchterlich aus, igittigitt. 🤢 Stockflecken und gelbe Ränder geben sich die Hände. Pfui!!! Da müssen neue her, am besten noch heute Mittag, wenn wir mit dem Bus zum Einkaufen fahren. Neben den Bettdecken und Bezügen, habe ich noch einen fetten Wäschesack voll mit schmutziger Stinkewäsche. 🙊 Ich renne vom Boot zum Waschsalon, habe das Waschmittel vergessen, laufe wieder zurück und wieder hin… Nach 30 Minuten Waschzeit gehts wieder hin, die Wäsche muss für 45 Minuten in den Trockner, die Bettdecken an Bord zum trocknen drapiert werden und so weiter und so fort. 🥵 Zwischendrin bin ich soo verschwitzt, dass ich gleich wieder neue Wäsche produziert habe… 😮💨. Der Vormittag ist gut ausgefüllt, und um 13:00 Uhr sitzen wir im gekühlten Bus und zuckeln nach Colón ins Einkaufszentrum. Neue Kopfkissen müssen her, ein neuer Regenschirm wird gebraucht, der alte ist bei dem vielen Regen einfach eingeknickt…, und Lebensmittel brauchen wir auch! Ab Sonntag, also übermorgen, ist bis einschließlich Dienstag alles zu. Die Panamesen, sie werden eigentlich richtigerweise Panamaer und Panamaerinnen genannte (auf spanisch, Panameños), feiern Flaggen- und Unabhängigkeitstag. Übrigens die Unabhängigkeit von Kolumbien wird gefeiert. Da muss ich sofort wieder an unsere Guide in Kolumbien denken,…

die es so bedauerte, dass Panamá für Kolumbien verloren ging. Kann ich nachvollziehen, bei dem steten Geschäft durch den Kanal….
Waschtag zum zweiten…. 🧼🪣🧽. Heute ist Yuti dran. Der ganze Dreck vom Trockendock muss weg! Überall hat sich grau-schwarzer Antifoulingstaub niedergelegt. Also in die Hände gespuckt und los. Irgendwie gehen gewisse Schlieren gar nicht richtig weg. Bähhh! Aber da darf man nicht verzagen, da muss man auf die Sonnenkraft vertrauen, dass die das schon irgendwie wegbrezeln wird. Nun ja, wir putzen und schrubben jedenfalls was das Zeug hält. Ein weiterer Wäschesack steht mir auch schon wieder vor den Füßen rum. Also noch einmal zur Laundry und waschen und trocknen. Und wäre das noch nicht genug an Anstrengung, gehen wir noch im Anschluss 6 Runden walken, mit Stöcken UND mit neuer Apple Watch. 🥳 Klaus‘ Freund Klaus hat nämlich so ein Ding, ist schwer begeistert, und hat meinen Klaus regelrecht damit angefixt. Nun hat mein Klaus auch so einen Minicomputer am Handgelenk und kann jetzt endlich damit spielen. 😆

Der misst Puls und Herzschlag, Bewegung, Schlaf und allerlei mehr. Jetzt wissen wir zum Beispiel, dass wir mit unseren 6 Runden um den Pudding, etwa 5 Kilometer erlaufen. Prima 👌. Ganz nebenbei kam auch heraus, dass Klaus gar nicht schlecht oder zu wenig schläft! Er kommt auf ein gesundes Schlafmaß und ausreichend Tiefschlafphasen, sagt jedenfalls die Uhr. Na also! Auch alle anderen messbaren Werte sind, laut Uhr, im grünen Bereich. Bravo 👏! Dazu ist sie auch noch eine Taucheruhr, mit allen wichtigen Funktionen bis 100 Meter Tiefe. Wenn das nichts ist!!!

Diese Pilze im Hexenkreis, finden wir aber ganz ohne Uhr. Nach sooo viel Regen sprießen sie nur so aus dem Boden heraus. 🍄🟫
Genug gespielt, heute werden verschiedene Filter gewechselt, das Motoröl erneuert und die Impeller in Augenschein genommen. Dafür muss sich Klaus in die teils heißen Motorenräume zwängen und so manchen Schmerz ertragen. Ich arbeite ihm so gut es geht zu, reiche ihm Handwerkszeug, „die Zange, Schwester…, den Tupfer bitte…“, und fächel ihm Luft zu, damit er nicht erstickt. Trotzdem gibt er Geräusche von sich, als bekäme er ein Kind. 😳 Irgendwann sind die Geburten, es gibt ja zwei Motoren an Bord, geschafft und auch seine Uhr kann sich wieder beruhigen. Nun drehe ICH gleich am Rad, denn bei der Suche nach Öl und Schmiermitteln muss ich feststellen, dass die Box mit allen möglichen Tinkturen, von Öl geflutet ist. Was für eine fürchterliche Sauerei ist das! Alles muss raus, und es darf nicht noch mehr ölige Sauerei entstehen. Gerade möchte ich lieber weglaufen… Aber auch dieser Job will erledigt werden, und so wische ich das Öl auf, reinige die Dosen und Flaschen und sortiere alles wieder ein, begleitet von üblen, chemischen Gerüchen. Ehrlich? Mir ist schlecht. 🤮 Und gleich geht’s wieder zum Sonntagsgrillen. Lust hab‘ ich keine…
Bei unserem Dinghy-Träger blättert die weiße Farbe ab. Das zu beheben steht heute auf dem Plan. Dafür sitzt Klausito im Dinghy und schickt mich ohne Unterlass los, die benötigten Dinge zu holen, etwas zu halten oder zu helfen. Na gut. 🫤
Kurz darauf legt Holger, Einhandsegler aus Berlin, mit seinem Segelboot ab. Er war unser Bootsnachbar schräg gegenüber. Für ihn geht es jetzt durch den Kanal und dann zu den Marquesas in Französisch Polynesien. Also plant er genau die Tour, die auch wir uns vorgenommen haben, allerdings macht er den Zwischenstopp auf Galapagos. Holger ist sehr nett, etwas jünger als wir, aber auch etwas speziell. Er hat psychisch mit sich zu kämpfen und nutzt das Einhandsegeln um die Welt, um sein inneres Gleichgewicht zu finden, gelassener und entspannter zu werden. Er ist ein absoluter Macher-Typ, der auch gerne sagt wo‘s langgeht. Und nun bekommt er vier Leinenhändler an Bord, kennt keinen von ihnen und später auch noch den Advisor. Ihm graut es schon kräftig! Fremde auf und in sein Boot zu lassen, ist eine harte Probe für ihn. Und nun sehen wir die Vier, die da mit schwarzen Schuhen auf sein Boot steigen, das erste No-Go! Drei Männer und eine Frau. Einer der Männer hat noch ne Bierdose in der Hand. Auweia! Klaus steht Gewehr bei Fuß, um Holger beim Ablegen zu helfen und erlebt die kommenden Dramen hautnah mit. Die Frau möchte einen eigenen Schlafplatz, nur für sich, und eine eigene Toilette. Oh mein Gott, wie soll man denn das realisieren?? Dann geht der erste zum Pinkeln runter, pinkelt im Stehen und neben die Toilette. Als der nächste zum Pinkeln geht, beschwert der sich bei Holger, dass das Bad nicht sauber sei.😳Holger geht runter und kommt mit hochrotem Kopf wieder hoch, greift sich den Biertrinker, der wohl fitteste von allen und dem Englischen mächtig, und schreit ihn an, er solle allen erklären, wie man richtig an Bord auf die Toilette geht. NICHT stehen und KEIN Papier rein❗️😤 Die Stimmung ist brenzlich, Klaus tritt etwas in den Hintergrund. Mannomann tut uns Holger leid! Und kulinarisch verpflegt werden wollen die auch alle noch… Dann legt Holger ab, Klaus hilft. Nur Minuten später, wir winken noch, setzt starker Regen ein. Das wird auch bis in die Nacht so bleiben, gepaart mit heftigem Wind. Also schlimmer kann’s ja gar nicht beginnen! Ich muss schwer schlucken und an unsere bevorstehende Kanalfahrt denken. Der Agent ist der selbe, Roger. Hmm…, war das ein Fehler??? Zum GLÜCK kommen Uwe und Luise als Leinenhändler mit, und wir bekommen nur einen Fremden, plus den Advisor an Bord. Da soll es ja auch den ein oder anderen Stinkstiefel unter ihnen geben. Holger wollte den Kanalgang an einem Tag machen, erfuhr aber erst am Tag davor, dass er über zwei Tage gehen muss. Gleiches wohl bei uns. Auch wir möchten gerne nur einen Tag für den Kanal gebrauchen, um die Übernachtung auf dem Gatúnsee einzusparen. Denn auch ich denke darüber nach, wo alle nur schlafen sollen? 🤔 Nun, Holger ist weg und Roger wird die Tage zu uns kommen, um das Geld, für den Kanal und sich selbst, abzuholen. Schauen wir mal, was wir von ihm erfahren können…
Am heutigen Tag, beziehungsweise in zurückliegender Nacht, stelle ich fest, dass ein LED-Streifen nicht mehr leuchtet. Der ist völlig verrottet. Überhaupt gammelt und schimmelt alles schneller weg, als man schauen kann. Die Ventilatoren sehen auch schon wieder aus wie Harry… Klaus stellt das Problem in den Shelter Bay Chat und bekommt postwendend Antwort von einem anderen Segler, hier in der Marina. Er habe eine ganze Rolle LED-Lichtstreifen und kann Klaus gerne davon abgeben. Klaus flitzt hin und kommt mit nem LED-Streifen zurück. Ob der auch funktioniert, wisse der andere aber nicht. Und, er funktioniert nicht! 🙁 Aber damit gibt sich mein Klaus nicht zufrieden. Er wurschtelt solange daran herum, bis der Streifen seinen Widerstand aufgibt und leuchtet. Bravo 👏👏👏! Jetzt schimmert die indirekte Beleuchtung auch wieder hinter meiner Sofahälfte. 😁
Am nächsten Tag steht die Wartung unserer zwei Elektrowinschen an. Auch da bin ich wieder Assistentin, passe auf, dass nichts wegfliegt, drücke Schmierfett auf eine Zahnbürste und putze die Edelstahlteile. Bei einer Winsch ist die unterste Dichtung eingerissen. Mist! Wir haben keine Ersatzdichtung dieser Größe dabei, und die eingerissene muss es noch eine Weile weiter tun.

Am Ende sind beide Winschen wieder fit und sehr leichtgängig. ✅
Heute ist ein wirklich schöner, sonniger und nicht zu heißer Tag.




Die Stimmung könnte zauberhaft sein, wenn nicht ununterbrochen ein Militärhubschrauber über unseren Masten seine ewigen Runden drehen würde. Macht der Übungen oder ist das Flugschule?
Eigentlich wollten wir uns just mit unseren Nachbarn zur Linken unterhalten, die gerade ihr Boot verkaufen, aber durch den Lärm ist das nicht gut möglich, Abbruch….
Heute kommt Roger, unser lizensierter Kanalagent und will sein Geld. 💰

Also, 2.200,- $ für den Kanal, 450,- $ für Roger, 900,- $ als Sicherheitskaution, sollten wir irgendetwas beschädigen, oder Leinen oder Leihfender verlieren, oder unpünktlich zu verabredeten Stellen kommen, oder, oder,… und 100,- $ für das Ausklarierungspapier (Zarpe) für den nächsten Zielhafen in Französisch Polynesien. Zusätzlich schlagen 120,- $ für den Profileinenhändler und 100,- $ für Uwe und Luises‘ Rückfahrttaxi zur Shelter Bay Marina zu Buche. Dazu kommen dann noch die Ausgaben für die Verköstigung aller. 🍉🥭🥕🫛🍅🧈🥖🍞🧀🍳🥩🥘🍤🍪🍫🍩☕️🧋🧃……… Und die legt mir Roger ans Herz! Wir werden, so wie es aussieht, auch über zwei Tage den Kanal passieren müssen. Das heißt, es geht zwischen 15:00 und 16:00 Uhr am 14.11.24 los, und ich sollte als erstes den dann an Bord kommenden Advisor nach seinen Essenswünschen befragen. Vielleicht einen Snack oder schon das vorbereitete Abendessen servieren. Nach den ersten drei Schleusen und dem Festmachen an einer Boje im Gatúnsee, wird der Advisor wieder abgeholt werden. Am frühen Morgen des nächsten Tages kommt ein neuer Advisor, dem ein gutes Frühstück gereicht werden sollte. Snacks und ein warmes Mittagessen werden im Laufe des Tages erwartet. Die warmen Mahlzeiten sollten Reis, Fleisch, Gemüse und Salat beinhalten. Und ganz wichtig, es muss immer genügend Wasserflaschen an Bord geben, die bei Öffnung vom Verschluss her knacken und somit die Unversehrtheit des Wassers garantieren. Gäbe es die nicht, oder entspräche das Essen so gar nicht den Vorstellungen, kann der Advisor sich Essen und Trinken bringen lassen, was dann schnell 200,- $ und mehr für uns bedeuten würde. Peng, O-Ton Roger. Da guckt aber der Klaus 😳! Ich sage nur okay, geht klar, alles Roger… 🫡. Der Leinenhändler Tito, wird noch in der Shelter Bay Marina zu uns an Bord kommen. Tito macht das jetzt schon 40 Jahre und ist ein sehr erfahrener Mann. Gut 😮💨.
Wie werden wir durch den Kanal gehen? Wir haben ja angekreuzt alleine oder an ein Arbeitsboot gebunden, durch die Schleusen zu gehen. Ja meint Roger, das sei äußerst selten, wahrscheinlich gehen wir im Päckchen mit einem anderen Katamaran durch. Der Kat NIU liegt gleich hier am nächsten Steg und geht auch am 14./15. durch den Kanal. Ohh, da könnten wir ja schon mal Hallo sagen. Gut. Das mit den zwei Tagen ist schon klar, da die Kanalbehörden in der Regenzeit die kleinen Boote immer über zwei Tage durch den Kanal schicken. Nur in der Trockenzeit, bei wenig Wasser gibt’s mehr Druck, die Boote an einem Tag durchzuschleusen. Aha. Müssen wir sonst noch was wissen? Ja, er kommt am 12.11.24 vormittags vorbei und bringt uns die Fender und Leinen. Am 13.11. gibt er uns dann die genauen Zeiten und Koordinaten des Treffpunkts mit dem Advisor durch. Okay 👍. Ich möchte jetzt aber noch wissen, ob Holger gut durch den Kanal gekommen ist? Da grinst er und bejaht. Es war wohl etwas anstrengend vom Wetter her, starker Regen und Wind, und Holger‘s Handy hat dann auch noch den Abgang ins Wasser gemacht. Oh mein Gott.. 😮. Deshalb hatte Klaus auch nur einen Ausgangshaken bekommen, als er Holger nach seiner Durchfahrt per WhatsApp fragte. Ja, aber Holger sei wohlbehalten in der Marina auf der anderen Seite angekommen. Ein Glück!!! Ach ja, die Marina, da wollen wir ja auch hin. Wir bekommen bloß keine Bestätigung. Ob er da was machen könne? Jepp, er fahre da heute sowieso noch hin und klärt das für uns ab. Prima❣️So, Roger verlässt uns wieder, aber eine gewisse Aufregung bleibt bei uns zurück.
Heute steht das Befüllen unserer Dieselkanister auf unserer To-Do-Liste. Sechs Kanister à 20 Liter müssen zur Marina-Tanke geschafft werden. Vorher müssen wir im Büro die 120 L bezahlen und die Rechnung beim Tankwart abgeben. Wir schnappen uns zwei Schubkarren und zuckeln los. Klaus hat jetzt noch das Problem, dass in allen Kanistern schwarzes Krümelzeugs am Boden liegt. Was nun? Die Jungs von der Tanke wissen sofort was zu tun ist. Sie spülen alle Kanister mit Diesel aus, kippen den Dreck in eine große Tonne und lassen den Chef, gemeint ist Klaus, jeden einzelnen Kanister kontrollieren. Super Service‼️ Glücklich zuckeln wir mit den nun vollen Kanistern wieder ab. Unsere Schubkarren haben fast nen Platten. Ich muss auch drei Kanister „schleppen“, obwohl ich doch viel kleiner bin als Klaus… 🥵.
Der erste Großeinkauf steht an. Wir fahren mit Mr. Ranger und dem Marina-Bus wieder nach Colón. Seit neuestem kostet die Fahrt pro Person und eine Richtung 1,50- $. Im Marina-Office müssen die Busfahrkarten zuvor gekauft werden. Hmm, dadurch ist es umständlicher geworden und natürlich teurer. Vor Ort besuche ich erst noch den Barber, um mir die Haare noch einmal richtig kurz schneiden zu lassen. Klaus’ Haare brauchen es nicht, die sind noch sehr kurz. Dann geht’s zum Rey-Supermarkt und es werden schon mal Wasser, Cola, Kaffeepulver und verschiedene Snacks eingekauft, um letztere vorher mal zu testen. Schwer bepackt fahren wir wieder mit nem Uber zurück zur Marina.
Was steht denn jetzt noch auf unserer imaginären Liste? Natürlich, unser Leichtwindsegel, das Oxley, mit dem ich seit Monaten das Bettchen teile, muss aufgebaut und vorbereitet werden. Uwe und Luise sind so lieb und helfen uns dabei. Sie haben selber genau so ein Segel und kennen sich gut damit aus. Prima❣️ Wichtig, es muss windstill und trocken dafür sein! Gut, dass sie nur ein paar Boote weiter neben uns liegen und schnell mal rüber kommen können. Zu viert tüdeln wir an dem riesigen Segel herum, bringen Leinen an und ziehen es mit vereinten Kräften hoch und in den dazugehörigen Strumpf/ Bergesack.


Wir sind schon sehr darauf gespannt, dieses tolle Segel zum Einsatz zu bringen. Zum Schluss muss es dann aber ganz schnell gehen, denn es beginnt zu regnen. Nass sollte es nicht verpackt werden! Bitte keinen Schimmel‼️ So, das Oxley ist vorbereitet und ich habe plötzlich gaaanz viel Platz in meinem Bett. 😀
Was ist nun noch zu tun? Die beiden nicht elektrischen Winschen müssen inspiziert und gereinigt werden. Ich möchte einmal „Probekochen“, um die Mengen besser abschätzen zu können. Ich werde Schweinefilet mit Riesengarnelen an Gemüsereis zubereiten. Jepp, klappt gut und auch meine Töpfe mit ihrem Fassungsvermögen reichen aus. Da können wir ja jetzt schon mal Probeessen. 😋
Wir lernen Georg (Hoche gesprochen) kennen, den spanischen Skipper der NIU. Er, seine Frau und ihre drei Kinder, werden höchstwahrscheinlich mit uns zusammen durch die Schleusen gehen. Der kleine Sohn hüpft uns schon ganz fröhlich und nackiglich entgegen. Die Mutter kommt kurz mit „Gasmaske“ hoch, sie erledigt gerade ein paar Gelcoat-Reparaturen unter Deck. Nett sind sie und gechillt.
Ein letzter Laundry Gang steht an, doch was ist denn das, die Wäscherei hat zu, einfach so in der Woche. Tzzzzzz…. So ein Mist, dann muss ich doch wieder selber waschen mit unserer etwas schwierigen, kleinen Bordwaschmaschine und alles noch irgendwie trocken bekommen. Puhhh… Ach wie schön, Klaus bekommt die Bestätigung von der La Playita Marina, dass wir am 15.11. kommen können. Damit ist das auch schon mal klar. ✅ Dorthin kann dann auch Roger kommen, um Tito und die Pfänder und Leinen abzuholen. Auch Luise und Uwe können von dort prima wieder zurück zu ihrem Boot fahren.
So, die Fender und Leinen sind da…

und eine gute Portion Adrenalin‼️
Der letzte Großeinkauf für die Kanaldurchfahrt muss nun erledigt werden. Ab in den Bus und los. Doch weit kommen wir nicht, Bäume sind umgefallen, die Straße ist gesperrt und eine Stromleitung ist durchgerissen.



Das passiert hier öfter und ich wette, wenn wir zurückkommen gibt’s keinen Strom in der Marina. Doof ist nur, dass wir jetzt warten müssen bis wenigstens das gröbste an Geäst weggeräumt ist und das dann von unserer Einkaufszeit abgeht. Los ging es um 13:00 Uhr und zurück geht’s um 15:00 Uhr, komme was da wolle…

Gut, wir sind durch. Schwitz…, da bleibt uns dann noch ne gute Stunde zum Einkaufen. 🛒🛒 Jepp, zwei übervolle Einkaufswagen sind es geworden. Die Dame an der Kasse staunt nicht schlecht über die Summe, knapp 500,- $ sind da zusammengekommen. 🫣 Süßigkeiten, wie Snickers, Kekse, Brownies, viele leckere Wraps, vier dicke Schweinefilets, zwei Beutel Riesengarnelen, deutsche Bratwürste, Aufschnitt, Käse, Obst, Eier, Butter, Marmelade, Nutella, frisch gepresster Orangensaft, Milch und noch mehr, wandern in unsere Taschen und Rucksäcke – Wahnsinn 🤯‼️Auf jeden Fall schaffen wir es pünktlich wieder zum Shuttlebus. 🥵 Schwierig wird es, das ganze Zeug im Boot zu verstauen. Bevor ich das erste Essen vorbereiten kann, muss sooo vieles noch in die Kühlung. Mal sehen, wie ich das hinbekommen werde?
Ein letzter Boatswash, sowohl innen wie außen muss nun noch erledigt werden. Wir putzen, schrubben, saugen, wischen, polieren, stauben ab, räumen weg und räumen auf. Ich räume mein Bett und mein Bad für Uwe und Luise und ziehe einen Rumpf weiter, zu Klaus. 😄 Tito wird auf dem größeren Teil des Sofas im Salon nächtigen, so habe ich es mir gedacht. Während wir draußen noch scheuern und schrubben, teilen uns erfahrene Kanalfahrer mit, dass das ziemlich für die Katz sei, was wir da treiben. Denn während der Kanalfahrt würde eh alles wieder eingesaut werden. Aber so richtig… 😬! Mir schießen die schwarzen Schuhe von Holgers Leinenhändlern in den Kopf. Oh Schreck….
Roger teilt uns via WhatsApp noch mit, dass Tito morgen um 14:00 Uhr bei uns sein wird und an welchem Punkt (mit genaue Koordinaten), wir den Advisor aufnehmen werden. Das wird dann so gegen 16:00 Uhr der Fall sein, so der Plan.
Wir laufen noch flott zum Marina-Office, bezahlen die letzten offenen Posten und verabschieden uns mit einer Packung Ferrero Rocher.

Solche importierten, süßen Leckereien haben hier einen stolzen Preis 💸. Klaus fiel fast in Ohnmacht. 🫢
So, nun haben wir aber fertig, … fast. Morgen Vormittag bereite ich noch das Mittagessen vor, das Schweinefilet mit Riesengarnelen an Gemüsereis. Und jetzt geht’s ins Bett! Hoffentlich kann ich vor lauter Erwartung und Aufregung überhaupt schlafen 😴???
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