
Dieses Bild zeigt,

wie rasant die Entwicklung auf den Malediven verläuft. In gerade mal 50 Jahren, haben sie eine Entwicklung vollzogen, für die wir Europäer ganze 500 Jahre brauchten.

Malé ist mittlerweile die am dichtesten besiedelte Stadt der Welt. Die Idee mit den Resortinseln kam 1972 auf und auch auf den Local Islands ist die rasante Entwicklung nicht aufzuhalten. Eben noch in Palmenhütten lebend, werden heute Gästehäuser am laufenden Meter hochgezogen, wurden alle bewohnten Inseln mit Strom und fließendem Wasser versorgt und Internet zur Verfügung gestellt. Das gesamte Staatsgebiet der Malediven ist internetmäßig voll abgedeckt. Und Deutschland? Internet auf dem Land? Internet auf unseren Autobahnen?? Naja, hier gibt‘s zwar keine Autobahnen, aber selbst auf der kleinsten bewohnten Insel, haben gefühlt alle einen fahrbaren Untersatz, Roller, Moped, Motorrad oder Lastendreirad, kleine Transporter sind auch dabei, manchmal auch Autos. Aber der Unterschied vom Leben auf einer Einheimischeninsel, zum Leben auf Malé, ist gigantisch. Hier auf Malé steppt der Bär. Hier gibt es Arbeit, weiterführende Schulen und eine Uni und gute Krankenhäuser. Hier sitzt natürlich die Regierung und alle übergeordneten Ämter des Landes. Aber auch Kriminalität und Drogen aller Art sind hier zu Hause. Wie halt in jeder großen Stadt, weltweit. Auffällig viele Männer dominieren das Straßenbild. Deren Frauen und Kinder sind oftmals auf den Heimatinseln zurückgeblieben, da das Leben auf Malé viel zu teuer ist. So ja auch bei Ibrahim, unserem Marinepolizisten. Man sieht sich einmal im Jahr, zeugt ein weiteres Kind und zwitschert wieder ab. 😝 Was mir auch auffällt, sind die vielen kleineren Moscheen überall in der Stadt,

neben den großen aufragenden Moscheebauten.

Klar, es wird ja auch 5 Mal am Tag gebetet, und da darf der Weg nicht zu weit sein. Die wenigen Frauen die ich sehe, sind oft voll verschleiert und in schwarz. Der Islam in strenger arabischer Ausführung wird hier sehr ernst genommen. Vieles wurde von Katar oder den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert und so haben sie überall einen Fuß in der Tür und nehmen deutlich Einfluss auf die maledivische Gesellschaft. So versuchen sie die Vollverschleierung durchzusetzen, Frauen in die Bedeutungslosigkeit zu drängen, Tänze und Gesang zu ächten. Bisher konnten sich die Fundamentalisten nicht voll durchsetzen, da vieles nicht der Kultur der Malediver entspricht. Aber finanzielle Abhängigkeiten sind gefährlich. Wie man jetzt auch bei den Chinesen sehen kann, was Abhängigkeiten von ihnen weltweit bedeuten kann und wird…
Wir haben noch unser Dinghyproblem. Ibrahim hat sich noch nicht gemeldet. Komisch. Es ist gleich Halbzehn, da meldet sich Dennis. Wir könnten unser Dinghy an seinem Boot festmachen und er und Nata würden uns an Land bringen. Wow, wie nett ist das denn. Na dann los. So machen wir das und wenn wir zurück wollen, kurz anrufen… Wir sind an Land und gehen zum Fähranleger. Ich denke, wir sollten Ibrahim Bescheid geben, dass wir eine Lösung gefunden haben. Klaus schreibt ihm kurz. Darauf kommt: Oh, okay, er wäre gleich mit seinem Polizeiboot gekommen… Aber Dennis hilft gern. Mist, wir hätten ihn gerne wiedergesehen. Aber so ist es glaube ich unkomplizierter…


Die Moppedschwämme ist unglaublich, doch viele Straßen sind durch Bäume gut beschattet.

Hier gibt’s mal nen kleinen Stau, aber es wird weder gehupt, noch gemeckert.


Zwischen den Gebetszeiten, herrscht reges Treiben auf den Straßen. Viele Geschäfte säumen die Bürgersteige. Wir kaufen sooo viel ein. Natürlich alles nur fürs Boot und für den Kapitän. Drei T-Shirts wandern in seinen Rucksack. Ach, halt, stimmt ja gar nicht. Deko ist auch noch mit dabei. Kissen, eine blaue Decke, ein Kerzenlicht, eine Spaghettikelle… Hm, ist ja doch alles fürs Boot. 😆



Was für ein dolles Obst- und Gemüseangebot! 😋 Was haben wir für einen Durst und Hunger. Aber ALLES hat zu. RAMADAN lässt grüßen. Kein Kiosk, kein Restaurant, nix, alles verrammelt. Am Hafen gelegen sind viele Fressbuden aufgereiht, alle unter einem riesigen Dach vereint. Kellner laufen auch herum, aber keine Gäste. Einer lächelt uns so freundlich an, dass wir ihn fragen, ob wir was bei ihm bekommen würden, vielleicht zum Mitnehmen? Er fragt mal seinen Chef. Nein, 👎 , keine Chance! Aber etwas zu Trinken wäre drin. Super❣️Am Tisch sitzend und geduckt, dürfen wir uns Wasser und Cola hinter die Binde kippen. Und dann nichts wie weg. Es ist unerwünscht, während des Ramadan öffentlich zu essen oder zu trinken! Auweia! Andere Religiösitäten werden nicht akzeptiert. Ab Sonnenuntergang aber, geht’s zur Sache. Wir bekommen mit, wie am laufenden Band Reservierungen für den Abend gemacht werden. Aber da werden wir schon längst wieder auf unserem Bötchen sitzen.

Aufgeräumt ist die Stadt, Bäume säumen viele Straßen und auch Bauruinen oder Baustellen sieht man fast gar nicht. Stattdessen gibt es immer mal kleine Bereiche zum Verschnaufen.



Nun geht es aber zurück. Wir können Dennis ja nicht bei Dunkelheit anfordern. Und wir wollen auf Hulhumalé noch Lebensmittel einkaufen. Also ab zur Fähre. Da kommt sie schon. Das passt ja!

Hier, am Fuße der Hochhäuser finden wir einen gut sortierten Supermarkt und nebendran ein hübsches Restaurant, das uns bedienen will! Juhu 🥳! Wir quetschen uns mit all unseren Beuteln, Taschen und ner neuen Angel rein und bestellen. Hähnchenschnitzel mit Pommes und Salat für Klaus und Rindergulasch mit Kartoffelstampf und Gemüse, für mich. Was für ein Gaumenschmaus‼️Sooo lecker❣️Und, wir müssen uns nicht mal unterm Tisch verstecken, wenngleich die Rollos heruntergelassen sind. 😉 Zu guter Letzt ist es noch nicht einmal teuer. Vielen Dank! Wir laufen schwer bepackt weiter, da geht ein wahrer Wolkenbruch über uns nieder. Wir stellen uns unter und warten….
Dann rufen wir Dennis an und werden prompt abgeholt. Wobei Dennis und Nata nicht schlecht staunen, als sie unsere Einkäufe sehen. Eine Dankeschön Ritter Sport ist auch mit dabei.
Morgen wollen wir es dann doch tatsächlich tun! Was wird noch nicht verraten…
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