Was macht Manfred? Das erste wonach ich heute morgen schaue, ist der Waldbrand. Und? Es brennt unverändert weiter und breitet sich eher noch aus.


Der bräunliche Qualm verrät, da wird richtig Busch und Baum verbrannt, das raucht nicht bloß weiß… 😔. Trotzdem fahren wir heute mal rüber an Land. Wir möchten schon gerne ein paar Dinge einkaufen gehen. Das Dinghy am Kai zu befestigen ist wieder ein kleines Abenteuer, aber es gelingt.

Auch das Rauskrabbeln geht glatt, und das über den Kai Schliddern auch. 😊 Der ist durch das ständige überspült werden veralgt und total glitschig und rutschig. Zum Glück sind wir durch ,No foreign Land‘ vorgewarnt. 👍

Oh je, 3 Säcke Müll bringen wir als „Geschenk“ mit an Land. Wenn das kein nettes Begrüßungspräsent ist… 🫢. So wie unsere Vorräte schwinden, so wächst auch unser Müll. Aber Tonnen stehen bereit, und wir werden unsere Säcke los. Zum kleinen Einkaufsmarkt ist es nicht weit, nur die Dorfstraße ein Stück entlang…




Naja, der bewacht eh gar nichts! War denn was? 🥱
Dann sind wir am Magasin, doch das Lädchen hat zu, obwohl es eigentlich auf haben sollte.

Die Snackbar hat auch zu. Hmm… 🤨. Aber, die Betreiberin der Snackbar wurschtelt im Garten und meint, der Markt müsste heute Nachmittag wieder offen haben, die Besitzerin holt aus dem größeren Nachbarort Ware. Aha! Und sie selber habe für Gäste nur am Wochenende geöffnet. Denn im Moment ist einfach nicht viel los. Soso! Wir hätten schon nachgefragt, aber jetzt gehen wir uns halt ein wenig die Beine vertreten. Die werden schon langsam zu Gummi, so ganz ohne Training. Die Ortsstraße führt den linken Berg, vom Boot aus gesehen, hoch und rüber zum Flugplatz und dem größeren Ort Hakahau…

und lässt noch obendrein einen guten Ausblick zu. Da möchte ich hin, zum Ausblick!

Doch erstmal wird sich nach ein paar Metern hingehockt und etwas gelernt.

Jede Basaltsäule hat ihren eigenen Namen. In die Bedeutung der Bergnamen fließt Mythologie, Ortsbezeichnung und Ahnenverehrung ein. Pou Oave zum Beispiel, könnte aber auch platt übersetzt für großen Pfahl, Stamm, Tiki, etc. stehen. So ganz eindeutig ist die Sprache der Polynesier ja nicht gerade. Sie war ja auch schon fast vergessen und von den Franzosen fast ausgerottet worden. Genauso wie die unglaubliche Tätowierkunst, die von den Missionaren verboten und unter Strafe gestellt wurde. Seit einigen Jahrzehnten, versuchen sie ihre Kultur wieder aufleben zu lassen. So, und wir leben auch wieder auf, erheben uns uns stiefeln weiter.

Dabei kommen wir an vielen, ehemals verbrannten Flächen vorbei.



Die Sonne knallt ganz schön runter und dörrt die Böden aus. Regen wäre nötig, dringend! Stattdessen brennt‘s 🔥…




Nach der letzten gelaufenen Kurve haben wir den höchsten Punkt der Küstenstraße erreicht. Wow!



Nun geht es wieder zurück, zurück zum Supermärktchen. Und tataaa 🥳, er ist geöffnet. Viel hat er wahrlich nicht im Angebot. Dennoch erzeugen wir für einen wirklich kleinen Einkauf eine große Rechnung.
Wir kaufen:
12 Eier, 2 Tafeln Schokokade, 1 Riegel, 1 kleine Tüte Chips, 2 Flaschen Schweppes 🍋, 1 Orangina, 2 Baguette, 4 Würstchen, 1 Beutel Garnelen, 1 Nesquik Pulver, 1 kleines Glas Nusscreme aus Berlin(😃), das war’s. Dafür legen wir umgerechnet 100,- Euro auf den Tresen. Frische und gesunde Sachen suchen wir vergebens. So what! Dann stelle ich noch die entscheidende Frage, ob wir trotz des Feuers zum Wasserfall und zu Manfred laufen können? Ja, können wir! Beide liegen außerhalb des Feuers, meint die Ladenbesitzerin. Vom Feuer sollten wir natürlich fernbleiben, das sei schon gefährlich, aber Wasserfall und Manfred gingen klar. Gut! Wir laufen zurück zum Dinghy, schippern zu Yuti, verstauen unseren kleinen Einkauf und chillen in den Abend hinein. Dabei kullern bei mir die Tränen, denn ich lese das Buch „Die Bücherdiebin“ zu Ende. Ein gutes Buch über ein kleines, deutsches Mädchen in einem Dorf bei München, zur Zeit des Nationalsozialismus und 2. Weltkriegs. Unterdessen brennt das Feuer bedrohlich weiter…


Ob wir da morgen zu Manfred laufen?
Neuer Tag, Regentag 🌨️….
Es regnet und nicht zu knapp. Was für ein Glück für die Insel. Und es soll im Laufe des Tages noch mehr regnen. Okay, zu Manfred geht’s da heute nicht. Ein dänisches Boot kommt in die Bucht, ankert kurz ein bisschen rum und haut dann wieder ab. Jepp, es ist schon arg rollig hier und windig und regnerisch. Was machen da wir zwei beide nun? Wir schauen auf Kläusis ausdrücklichen Wunsch hin, den Film „Bullet Train“. Ein scheiß Film! Ein hirnloses Gemetzel reiht sich ans andere, tatsächlich mit Brad Pitt, dem Guten, und flachste Witze garnieren den saudoofen Streifen. Danach bin ich für heute fertig❗️Klare Empfehlung, den Film kann sich jeder sparen!
Es geht in eine regenreiche Nacht. 🌨️
Ein neuer Morgen begrüßt uns mit Regen 🌧️. Das Feuer scheint tatsächlich vollständig gelöscht. Sehr gut! Es raucht nicht mal mehr. Klar, es regnet fleißig weiter. Nachmittags setzt eine kurze Wetterberuhigung ein,

nachts gießt und stürmt es weiter.
Der nächste Morgen weckt uns mit einem Ankeralarm. Es hat uns 50 bis 70 Meter versetzt. Versetzt zum Meer hinaus. Dann scheint der Anker wieder zu greifen, der Wind lässt fast völlig nach und wir fragen uns, hält der Anker hier nun auch bei starkem Wind? Oder ankern wir neu? Diskutier hin und diskutier her, wir ankern neu und bleiben sicherheitshalber weiter an Bord.
Nächster Morgen, es stürmt regelrecht und der Anker könnte erneut verrutscht sein. Diesmal aber nur wenige Meter. Mensch, wir wollen doch heute endlich mal wieder an Land…

und zum Wasserfall und zu Manfred! Ich werde schon langsam ganz rammdösig hier an Bord! Tja, können wir es denn wirklich wagen? Können wir bei diesen Böen auf unseren Anker vertrauen und Yuti alleine lassen? Es passiert ja immer wieder, dass man von einem Ausflug zurückkommt und das Boot ist weg oder an Felsen zerschellt oder in andere Boote gekracht. Letzteres droht uns zwar nicht, aber die anderen zwei Möglichkeiten……? Wie werden wir uns bloß entscheiden? Schauen wir mal… 🤔…
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