Umparken, unser neues Hobby?

Wenn man heute und die nächsten Tage betrachtet, könnte man das fast meinen. Noch vor dem Frühstück beginnen wir den Tag mit Ankerlichten. Obwohl sich gerade Koffer- und Igelfisch wieder bei uns eingefunden haben.

Sie lieben es, die Sandstellen abzusuchen, über die die Ankerkette gerade rübergezogen ist.
Aber, wir liegen doch zu nahe an gefährlichen Korallenköpfen und wollen Yuti etwas weiter vorziehen. Also Motoren an, Bridle hoch, Anker hoch und langsam versuchen, etwas weiter vorne neu zu ankern. Das ist ganz schön schwierig! Der Wind drückt Yuti in die falsche Richtung und ein strudeliger Strom, der durch das Ankerfeld strömt, irritiert zusätzlich. Dennoch fällt der Anker und er sitzt auch noch. Gut. 👍 Das erneute Umparken geschieht natürlich auch in Anbetracht des drohenden Schwells. Morgen Abend soll es losgehen und über 2 Tage bedrohlich bleiben. Deshalb wollen wir den heutigen Tag noch nutzen, um einen Baumarkt aufzusuchen (Klaus‘ Lieblingsbeschäftigung). Dazu wollen wir an Land fahren und uns direkt vor dem Baumarkt festmachen. Laut noforeignland soll das möglich sein. Ist es aber nicht! Die Küste ist steinig, nur an einem Park würde vielleicht etwas gehen, aber da ist gerade ein Fest, mit vielen Menschen und Remmidemmi. Nee, da gehen wir nicht ran, wohlwissend, dass die Einheimischen es auch nicht mögen, wenn wir Segler überall mit unseren Dinghys anlanden. Also zuckeln wir wieder zurück.
Es gibt folglich keinen Baumarktbesuch, armer Klaus! 😶

Kommt jetzt der große Schwell?

Wir sind vorbereitet, haben wahrlich genug zu Essen an Bord und wollen heute und morgen unser Boot nicht verlassen. Im Laufe des Tages hören wir, dass 2 Katamarane vor Moorea, der Nachbarinsel von Tahiti, in Seenot geraten sind. Die Crews mussten ihre Boote verlassen und wurden per Helikopter evakuiert. 😳 Bei uns ist noch alles okay soweit, wir gehen in die Nacht.

Klaus hat Geburtstag

Happy Birthday to you…. 💋.

Aus Sicherheitsgründen bleiben wir auch heute strikt an Bord. Das ist auch gut so, denn Klaus bekommt so viele Glückwünsche per Mail, WhatsApp und Telefon, dass er gut beschäftigt ist. Ihm werden Ständchen gesungen und Geburtstagsreime vorgetragen. Ich serviere ihm ein Geburtstagsessen, Broccoli-Spargel-Kartoffelgemüse mit leckeren Bratwürsten, schmatz❣️ Auch das Wetter samt Wellen versaut die Geburtstagsstimmung nicht. Es ist zwar deutlich unruhiger, aber der große Schwell holt uns dieses Mal nicht! Trotzdem kann ich meinem Geburtstagsmann gar nicht das Korallenherz zeigen,…

das ich unter Einsatz all meiner Kräfte, für ihn auf dem Meeresgrund gelegt habe. 😜 Schön gell?! Aber leider ein Scherz. Dieses von mir nicht gelegte Herz kommt erst später dran…

Mit dem Auto um die Insel

Klaus hat sich überlegt, dass er nochmal 10 Kilo Gewicht an die Ankerkette hängen möchte. Dazu nimmt er unsere Tauchgewichte samt Tauchgürtel und befestigt die ganze Chose mit Kabelbindern an der Ankerkette. Nicht schlecht, wie er das so mit Luftanhalten, tauchend hinbekommt. Das Wellentheater ist leider immer noch nicht voll und ganz überstanden, doch wir hatten uns für heute ein Mietauto bestellt. Einmal um die Insel und Geburtstagsshoppen steht auf der Wunschliste. Wir wagen es trotzdem, mit flauem Gefühl.

Da, wo der blaue Punkt ist, liegt Yuti.

Tahiti sieht aus wie eine etwas ungleiche Acht, hat eine Gesamtfläche von 1.045 Quadratkilometern und um die 280.000 Einwohner. Ja, das ist schon eine andere Nummer, im Vergleich zu den vorherigen Atollen, Inseln und Motus. Tahiti hat sogar einen Decathlon und der ist gar nicht mal klein! Das soll auch unser erstes Ziel sein. Klaus hätte gerne Schwimmshirts und neue Flossen, Taucherhandschuhe und eine Schwimmkappe, um seine Plete besser vor Sonnenbrand schützen zu können. Doch witziger Weise packe ich ein Ding nach dem anderen in unseren Einkaufstrolli und Klaus nicht. Da läuft doch was schief, findet er. War das nicht so, dass das Geschwisterkind zum Geburtstag auch ein paar Kleinigkeiten bekam? Also bei uns zu Hause war das so! 😁 Nun ja, Klaus holt auf. Am Ende hat er all das gefunden, was er gerne haben wollte und noch mehr. Na also. 😄 Dann geht’s zu einem Baumarkt, aber hallo und zu einem Bootsshop. Danach wird es Zeit, die Insel zu umrunden. Dabei werden wir nur den dicken Bauch der Acht erkunden und auch nur außen herumfahren. Die wenigen Schotterwege, die ins Inselinnere führen, sind für uns tabu. Dafür hätten wir uns einen Offroader mieten müssen. Allerhopp, los geht’s.

Unser leicht verbeulter MG. Der rote Punkt tut kund, hier fahren Touris…
Links das Meer, …
rechts die Hügellandschaft.

Zum Inselinneren hin wird es wild und bergig. Leider ist die überwiegende Inselfläche nicht verkehrstechnisch erschlossen. Oder vielleicht zum Glück? Auf jeden Fall sammeln sich immer wieder viele Nebel- und Regenwolken dort, wo wir nicht hinkönnen.

Hier der Küstenstrich, wo sich Surfer aus aller Welt trafen und treffen.

Alle paar Meter kommt ein neuer Ortsteil, und jeder noch so kleine hat ne eigene Kirche. Also Kirchen gibt es wirklich viele auf Tahiti, wie Sand am Meer.

Einige von ihnen sind richtig schön angestrichen.
Das ist nur ein Bruchteil der vielen Kirchen!

Je weiter wir zur Wetterseite der Insel kommen, desto mehr Wolken umhüllen uns, und es wird nass.

Die Besiedelung wird dünner. Wer will schon im Dauerregen wohnen?
Dafür strotzt es nur so vor Wuchskraft!
Und die Grundstücke sind mit Sicherheit günstiger.

Langsam sind wir rum. Hat ja auch nur 3 Stunden gedauert. 😅 Auch die Sonne kommt wieder mehr und mehr zum Vorschein.

Hab‘ einen schönen Tag. Ja, den kann man sicherlich haben, hier auf Tahiti. Die Landschaft ist traumhaft. Besonders das Vulkangebirge im Innern der Insel, soweit wir es erhaschen konnten. Für uns ist jetzt aber Schluss, wir bringen das Auto zurück, da wir noch im Hellen zu Yuti zurückkehren möchten.
Jetzt waren wir lange weg und etwas Bauchgrummeln haben wir schon. Aber das Dinghy ist noch da, wir finden den richtigen Weg durchs Fahrwasser zurück, und auch Yuti steht noch da, wo wir sie zurückgelassen haben. Puhhh, ein Glück❣️
Eigentlich könnten wir schon bald weitersegeln. Doch in einigen Tagen erwartet uns ein weiterer Schwell. Für diesen sind nochmals höhere Wellen vorhergesagt, als für den jetzigen. Da wollen wir eine Überfahrt nach Moorea nicht riskieren. Zumal die Ankerei dort auch wieder nicht einfach sein soll und es noch weniger geschützte Bereiche gibt. So bleiben wir noch einiges länger hier, haben ein paar Pflichtaufgaben zu erledigen und wollen noch das hiesige „Aquarium“ erschnorcheln. Lassen wir uns überraschen. 😎

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