Schwell Numero 2 🌊🌊 ,

und die Tage gehen dahin.
Die Tankstelle wird getestet und für gut befunden. Super easy fährst du mit dem Dinghy hin, machst dich fest und tankst die entsprechenden Kanister auf. Mit dem Benzin fürs Beiboot fangen wir mal an, Tage später werden wir die nachgeschütteten Dieselkanister auffüllen. Man kann auch mit dem Segelboot vorfahren, aber dafür müssten wir ja den Ankerplatz verlassen und wieder neu ankern. Nee…
Dem Carrefour statten wir erneut einen Besuch ab, und da es plötzlich wie aus Eimern schüttet, gehe ich auch noch zum Frisör. Da werden mir sooo lange die Haare gewaschen und der Kopf massiert, dass mir mein Hinterkopf einschläft, auf dem ich liege. Das ist vielleicht ein seltsames Gefühl! 😝 Die Dame, die mir anschließend die Haare schneidet, ist jedoch prima. Sie macht es genauso wie ich es ihr auf einem Foto zeige. Ich bin sehr zufrieden! 😀 Klaus will noch nicht, seine Haare wachsen nicht mehr so schnell, behauptet er.
Wir essen im Schokoladenrestaurant, wo es auch durchaus Gerichte ohne Schokolade gibt und begutachten den 24-Stunden-Market nahe der Marina. Donnerwetter, der ist aber toll!!! Bei weitem ist der nicht so groß wie der Carrefour, aber offeriert ein super Angebot. Alles wird sehr schön präsentiert, und man bekommt eher den Eindruck eines Delikatessengeschäfts. Hier werden wir sicher noch öfter reinschauen, solange der große Schwell Numero 2 noch auf sich warten lässt.
In den letzten Tagen häufen sich Meldungen über Bootshavarien. Die 2 Katamarane vor Moorea habe ich schon erwähnt. Dazu kommt ein Kat, dem ein unter der Wasserlinie liegendes Notfenster geplatzt ist, das Boot ist vollgelaufen und untergegangen. Die 4-köpfige Familie konnte sich nur noch auf 2 Surfbrettern retten und trieb 8 Stunden auf dem Meer, bis endlich Rettung kam. Das passierte vor Tahanea, auf den Marquesas. Solche Notfenster haben wir glücklicherweise nicht, und auch Uwe und Luise haben sie nicht, wie ich mich schnell erkundigen konnte. Die beiden sind nämlich gerade auf dem Weg zu den Azoren.
Ein weiterer Kat ist beim Segeln in den Tuamotus mit einem unbekannten Objekt zusammengestoßen und leck geschlagen. Und ein fünfter Kat hat sich von einer Ankerboje gerissen und ist auf ein Riff gelaufen. Alles Horrorgeschichten‼️Alles ist in einem kurzen Zeitraum in Französisch Polynesien passiert. Gefährliche Gewässer‼️Wir warten derweil auf den 2. Schwell. 🫩 Doch solange der noch nicht da ist, gehen wir ins „Aquarium“ zum Schnorcheln. Dort gibt es wohl nicht viele Fische, häää?, aber untergegangene Boote, ein Flugzeug und als Gag, ein Schreibtisch mit Computer. Häää??? Lass mal sehen!
Zu allererst begegnet mir ein edler Adlerrochen.

Dann schaue ich mich um, und Klaus ist weg. Ich finde ihn nicht mehr und mache mich auf, die benannten Attraktionen zu suchen. Da entdecke ich ein Wrack,…

das Korallenherz ohne Schleife,…

einen Fisch…

Ich glaube, es ist ein Hecht.

und das Flugzeugwrack.

Diese Cessna und auch die Bootswracks sind dort allerdings bewusst versenkt worden, um Tauchattraktionen zu schaffen. 🤔

Zwei Taucher erhasche ich auch.

Klaus finde ich hingegen nicht, komisch!

Stattdessen finde ich ein paar kleine, hübsche Korallenhäufchen, mit kleinen versteckten rosa Seeigeln.

Hallo, ihr Trompeter. Geht’s zum nächsten Konzert?

Doch wo ist bloß Klaus? Und wo der Schreibtisch? Ich schwimme zurück zum Dinghy, das wir frecherweise an einer offiziellen Boje festgemacht haben. Und da isser dann… Wo warst du denn, begrüßt er mich. Auch er hatte mich gesucht. Merkwürdig! Das muss wohl am etwas milchigen, trüben Wasser liegen, und den Schreibtisch hat er auch nicht gefunden. Wir fragen einen Touristen-Tauchboot-Fahrer und bekommen den Weg gezeigt. Ach, gerade da vorne…?!

Ist ja drollig!
Klaus hat die Hände schon in Position… 😆.
Ohne Luft ist der Weg doch zu weit.
Dann stürzt sich ein Taucherquartett an den PC.

Und wir machen die Flatter und knattern zurück zu Yuti. Ein schönes Abendrot rundet den Tag ab.

Wie schräg das Wolkenband über Moorea steht.

Dann, eine Woche nach dem ersten Wellenband, kommt nun das zweite. Die Strömung ist stark, der Wind frischt auf, das Wasser wird schwabbelig. Yuti dreht sich wie ein Karussell. Der Anker muss sich immer wieder aufs Neue beweisen. Wir bleiben an Bord, den ganzen Tag und beobachten den Plotter mit Argusaugen.

Schon ein ganz schönes Wollknäuel ist da entstanden.

Der Wind nimmt so stark zu, dass Klaus sogar unser Sailbag sichern muss, damit es nicht so dolle schlackert und ausreißen kann.

Ihm ist aber noch eindeutig zum Lachen zu Mute. 😅 Dann hören wir ein Hörbuch, ich schreibe am Block und koche Spaghetti mit fetter Bolognese, lecker. Dann heißt‘s eine unruhige Nacht zu überstehen, und am nächsten Morgen gibt es gleich zum Frühstück einen ordentlichen Anchor Drag, der Anker reißt aus. 😱 Kräftiger Wind aus ständig wechselnden Richtungen, und unangenehme Wellen waren wohl zu viel für unserer Anker. Er löst sich aus dem sandigen Boden und Yuti schmiert ab.

Glück im Unglück! Mit einem etwas größeren Winkel wäre es directement aufs Riff gegangen.

Gott sei Dank steht Klaus gerade nicht unter der Dusche und sitzt auch nicht auf dem Klo, sondern im Salon, springt zum Steuerstand, startet die Motoren und hält gegen die Abdrift an. Im Schockmoment richtig gehandelt, Herr Kapitän❣️Jetzt muss neu geankert werden. Ich stehe vorne, wie immer, und Klaus versucht mit 3.000 Umdrehungen, das ist fast am Anschlag, unser Boot gut zu platzieren. Ein Ding der Unmöglichkeit. Wir geraten wieder viel zu dicht ans Riff. Der starke Wind drückt gnadenlos. Der Anker sitzt und hält, vorerst. Da das Vertrauen zum Anker aber nun einen dicken Kratzer abbekommen hat, fast nahezu erschüttert ist, finden wir keine Ruhe mehr. Sollte der Anker wieder rausreißen, hätten wir nun nur noch Sekunden bis zum Riff. So kann das nicht bleiben! Aber erst zum Nachmittag könnte der Wind wieder dauerhaft drehen und Tahiti uns Schutz bieten. Dann wollen wir erneut neu ankern. Jetzt ist es sinnlos, bei dem Wind. Wir sitzen steif am Tisch und starren den Plotter an.
10:00 Uhr, der Wind nimmt zu. 27 Knoten sind schon fast die Normalität.
11:00 Uhr, oh, oh, ohhh 29 Knoten und kein Ende in Sicht…
11:20 Uhr, 30,2, 31,5, 32,4 Knoten pfeifen uns um die Nase.

Der Monohall fährt nicht etwa los, der schwingt vor und zurück… 🫢.

Gegen Mittag beruhigt es sich kurz, wir essen die restlichen Spaghetti Bolognese, dann, wir lassen das Besteck gerade sinken, legt der Wind auch schon wieder zu. Unter 30 Knoten kommen wir gar nicht mehr, und verschiedenste Handy-Sturm-Alarme schrillen ab 30 Knoten bei uns immer wieder los. Nervenaufreibend‼️

Aber auch dieses Mal kriegt uns der große Schwell nicht! Bätsch….
Doch erst gegen 17:00 Uhr dreht der Wind und lässt nach. Wir ankern sofort um, bevor es dunkel wird. Das war’s aber immer noch nicht, der Anker greift nicht, wir ankern nochmals um. So, das muss jetzt für die Nacht ausreichen! Wir halten dennoch die ganze Nacht Ankerwache, abwechselnd.
Und was machen wir morgen? Hauen wir in den Sack und verduften? Mal sehen… 🫥

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