Andere schreiben darüber ganze Bücher …. ✍️ 📕
Ich möchte mich kürzer fassen, aber ne Story ist es allemal! Doch vorher besuchen wir noch Holger auf seiner Hallberg Rassy 42. Ich komme mit den Tagen schon ganz durch den Tüddel. Aber zuerst kommt die Abendeinladung und dann, am nächsten Tag, der Waschsalon.
Wir haben ja schon einige Monohulls auch von innen gesehen, und insbesondere wenn es keine Decksyacht war, also wenn es steil nach unten ging, in den Bauch des Schiffes, haben wir beide immer gedacht, oh wie furchtbar! Dunkel, stickig, sargähnlich, alt und abgenutzt und oft schlimm zugekramt. Bei Holger ist es zum ersten Mal ganz anders. Es geht zwar auch runter in den Schiffsbauch, es ist auch schon ein altes Schiff, aber es ist sehr geschmackvoll eingerichtet, picobello aufgeräumt und extrem sauber. Die Sofas und Betten sind in edlem, cognacfarbenen Leder bezogen, feine Kissen zieren dezent die Sofas, Schiffsglocke und Kunst zieren die Wände. Auf dem Tisch stehen Trauben, Käse, Kräcker, Nüsse und edler Weißwein, letzterer passend temperiert. Gemütliches Licht erhellt alle Ecken und Winkel, Kerzenschein leuchtet warm im Salon. Wenn das nichts ist❣️Hier kannst du dich nur wohl und geborgen fühlen. Und wenn Holger zum Essen lädt, packt er auch noch sein Silber auf den gedeckten Tisch, toll❣️ Alles hat Geschmack und Stil! Wir haben einen schönen Abend, unterhalten uns wie immer sehr angeregt und finden fast kein Ende. Er will nur noch bis Neuseeland segeln, dann wollte er sein Boot eigentlich dort verkaufen. Das will er nun nicht mehr, obschon er genug vom Alleinesegeln hat. Jetzt will er sein Boot verschiffen lassen, von Neuseeland bis England, New Hampshire. Kostenpunkt, 40.000,- Euro. Von New Hampshire segelt er seine Lady dann bis Rostock und lagert sie dort in einer eigens dafür angemieteten Halle ein. Okay, ob er sie da dann noch einmal rausholen wird? Ich bin skeptisch. Aber Holger ist ja ein ganz besonderer Typ, und da weiß man nie, auf welche Ideen er noch so kommen wird… Vielleicht bleiben wir ja lose in Kontakt und erfahren es? Morgen kommt seine Liebste und verbringt mit ihm 3 schöne Wochen auf Fidschi.
Jetzt aber, der Waschtag
In Vorbereitung darauf, hatten wir uns die Tage zuvor schon zwei Coins im Marina Office besorgt. Einmal waschen, einmal trocknen. Extra früh stehen wir heute auf und fahren mit dem Dinghy rüber. Wir wollen die ersten sein an der Trommel. Mit dickem Wäschesack, Waschpulver und Farbfängertüchern, ich will Weiß- und Buntwäsche in einer Trommel waschen, stehen wir vor der Tür des Waschsalons. Ein Zettel klebt an der Tür, dass aufgrund einer geplatzten Leitung kein Wasser zur Verfügung steht und Waschmaschinen und Duschen zur Zeit außer Betrieb sind. So ein Mist!!!!!!!! Und was nun? Wir gehen mal rein, gucken 👀.
Tatsächlich, da geht gar nichts!

Nur eine Putzfrau lümmelt etwas gelangweilt herum. Ohne Wasser auch kein Putzen. Sie erklärt uns, dass die Handwerker gleich kämen, und sobald das Wasser wieder fließe, sie den Zettel von der Türe abnimmt. Aha. Wir sind jetzt etwas ratlos, gaffen uns doof an und wissen nicht recht was wir nun tun sollen. Weggehen? Dann bekommen wir aber gar nicht mit, ob sich was tut. Oder hierbleiben und warten bis wir schwarz werden? In dem Moment hören und sehen wir, dass Männer in Arbeitskleidung im Anmarsch sind. Oh, dann bleiben wir lieber hier und warten…

Die Leute sind wie gewohnt sehr freundlich, wir sprechen durch das geöffnete Fenster miteinander. Einer der Männer meint, in 10 Minuten wäre alles wieder paletti, und es täte ihnen leid, das wir Unannehmlichkeiten hätten. Ach ja, kein Problem, wir warten…
Nun, wir warten, warten und warten…
Nach einer halben Stunde sind Schlauch und Pumpe repariert, das Wasser läuft wieder. Jippie 🥳! Wir befüllen Waschmaschine 2 mit Waschpulver und unserem stinkigen Wäschehaufen, werfen den Coin ein, aber die Maschine läuft nicht. 🤔 Vielleicht liegt es jetzt ja auch an der Maschine? Die funktionierte ja schon einmal nicht. Ich befülle mit dem letzten Waschpulver und der immer noch schmutzigen Wäsche, Maschine 1, der zweite Coin wird eingeworfen… und? Maschine 1 läuft auch nicht, und dann läuft auch das Wasser nicht mehr. Also, die Pumpe pumpt nicht. Schnell sagen wir der Putzfrau Bescheid, und die ruft wiederum die Handwerker zurück. Wieder warten wir und warten…

Klaus holt sicherheitshalber mal nen neuen Coin, doch irgendwann heißt es vom Vorarbeiter, die Pumpe ist kaputt, sie brauchen Ersatzteile, und sie bräuchten leider weitere 2 Stunden für die Reparatur. Ui… 😶, dann gehen wir jetzt erstmal frühstücken, die Wäsche lassen wir in der Maschine. Wir frühstücken bei Lulu’s, gehen im Supermarkt einkaufen, bringen die Einkäufe an Bord, hängen ein bisschen ab, fahren zurück an Land und laufen wieder in den Waschsalon. Der Zettel klebt noch immer an der Tür, das Wasser läuft nicht, die Handwerker sind weg. Die machen bestimmt Mittagspause… 😏. Wir warten und warten…, gehen dann Brot und Eis kaufen, schlecken das Eis und latschen erneut in den Waschsalon. Das Wasser läuft nicht, wir warten… Dann kommen die Handwerker wieder zurück und irgendwann läuft auch tatsächlich wieder das Wasser. 💦 Die Maschine 1 läuft aber immer noch nicht. Die Putzfrau versuchts mit Strom aus und Strom an, das bringt aber gar nichts, außer, unser Coin hat seine Wirkung verloren. Ich packe wieder alles in Maschine 2, Waschpulver war ja noch drinnen, Klaus holt wieder einen neuen Coin und hat Ali von der Marina gleich mit im Schlepptau. Ali wirft dieses Mal den Coin ein, schaut die Maschine scharf an, und… sie läuäuft. 🥳 Juhuuu, jetzt bleiben wir aber dabei, sicher ist sicher. Ein anderer Segler kommt und bestückt Maschine 3. Auch die funktioniert. Auch er bleibt im Salon, und wir unterhalten uns prächtig. Er ist Australier, hat eine Portugiesin geheiratet und mit ihr ein 6 Monate altes Baby. Na das ist ja mal wieder eine Challenge!!! Zur Entbindung waren sie in Portugal, sind jetzt aber schon eine ganze Zeit lang wieder hier. Und noch 1 Jahr wollen sie auf Fidschi bleiben. Auch über die Zyklonenzeit. 🌪️Und? Wo bleiben sie mit ihrem Boot? Hier, in der Denarau Marina, und wenn was kommt, verstecken sie sich in den Mangroven. Dafür muss dann zwar auch gezahlt werden und das Boot ist danach reichlich mit Schlick verschmiert, aber so machen sie es halt hier. Aha, wieder was gelernt. Sie haben eine wirklich schöne Nautitec 40, ein Katamaran, auch noch recht neu. Damit in den Schlick? Naja…
45 Minuten sind bei uns nun rum, die Wäsche ist gewaschen und wandert in den Trockner. Nun gilt es circa 1 Stunde zu warten, bis die Wäsche getrocknet ist. Für diesen Zeitraum verdrücken wir uns in das noble Fischrestaurant um die Ecke und lassen es uns schmecken.


Es schmeckt uns prima, und gut eine Stunde später stehen wir wieder am Trockner. Die Trocknungszeit ist abgelaufen, die Wäsche aber eher bügelfeucht als schranktrocken. Kann man nichts machen für… 🤷. Wir packen trotzdem alles zusammen und zuckeln zurück an Bord. Dort hänge ich nochmal alles zum Nachtrocknen über die Reling. Kurz vor Sonnenuntergang ist die Wäsche dann endlich fertig. 🤪
Morgen lösen wir dann die Leinen von Boje Nummer 1 und stechen in See, um noch ein paar vorgelagerte Inseln zu besuchen. ⛵️ BULA……
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